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Haustiere
Warum dürfen Hunde keine Schokolade essen?
Hunden ein Stück Schokolade geben? Lieber nicht. Die Süßigkeit, die Menschen häufig glücklich macht, ist für Hunde bereits in kleinen Mengen giftig. Aber warum ist das so?
Ein Stückchen vom Braten, Kekse oder Schokolade: Wer seinen Hund damit füttert, gefährdet die Gesundheit des Tieres. Foto: Rainer Jensen/dpa/dpa-tmn       -  Vor allem in der Weihnachtszeit fressen Hunde vermehrt Schokolade. Dabei ist sie für die Vierbeiner giftig und kann in zu großen Mengen sogar tödlich sein.
Foto: Rainer Jensen, dpa | Vor allem in der Weihnachtszeit fressen Hunde vermehrt Schokolade. Dabei ist sie für die Vierbeiner giftig und kann in zu großen Mengen sogar tödlich sein.
Rika Mank
 |  aktualisiert: 15.07.2024 17:22 Uhr

Hunde sollten niemals Schokolade essen. Denn je nachdem wie groß und schwer ein Hund ist, kann Schokolade bereits in sehr kleinen Mengen tödlich sein. Schuld daran ist ein Inhaltsstoff der Schokolade. Vor allem in der Weihnachtszeit treten Schokoladenvergiftungen häufiger auf. 

Dürfen Hunde Schokoladen essen?

Wie Br24 berichtet, enthält Kakao das Alkaloid Theobromin, was auch "Speise der Götter" genannt wird. Für Menschen sei dieser Inhaltsstoff ungefährlich und eher leicht anregend wie Koffein. Hunde, aber auch Katzen, könnten Theobromin aber nur langsam abbauen, da ihnen die passenden Enzyme fehlten und der Stoffwechsel nicht darauf ausgelegt sei. Dadurch sei laut des Berichts von Br24 schon bei kleinen Mengen an Schokolade eine Überdosierung möglich, die zum Tod des Tieres führen könne. 

Dabei kommt es aber auf die Art der Schokolade an. Zartbitterschokolade enthält durch den höheren Kakaogehalt mehr Theobromin als Vollmilchschokolade. Weiße Schokolade enthält kaum Theobromin, da bei der Herstellung der Kakaomasse das Kakaopulver entzogen wird. Sie ist deshalb ungefährlicher für Hunde. 

Hund hat Schokolade gegessen: Symptome

Hat ein Hund Schokolade gefressen, können verschiedene Symptome auftreten. Die Gothaer Versicherung nennt folgende Symptome: 

  • gesteigerte Aktivität und Unruhe
  • Erbrechen und Durchfall
  • vermehrter Speichelfluss
  • vermehrter Durst und häufiges Trinken
  • Herzrasen
  • Zittern und Krampfanfälle
  • Bewusstseinsstörungen
  • erschwertes Atmen

Die Symptome einer Vergiftung durch Schokolade treten erst nach einigen Stunden auf. Die Gothaer Versicherung nennt einen Zeitraum zwischen vier und zwölf Stunden, nachdem der Hund die Schokolade gegessen hat. 

Schokolade und Hund: Welche Menge kann tödlich sein?

Tödliche Dosierungen werden in der Einheit Milligramm pro Körpergewicht des Hundes angegeben. Eine tödliche Dosierung nennt man auch "letale Dosis". Bei Theobromin liege die mittlere letale Dosis bei 100 bis 200 mg/kg Körpergewicht des Hundes. Das ist die Dosierung bei der 50 Prozent der Hunde sterben. 

Allgemein kann also gesagt werden, dass kleine, leichte Hunde weniger Schokolade vertragen als große Hunde, die ein höheres Gewicht auf die Waage bringen. Trotzdem sollten Hundebesitzer zeitnah handeln, sobald festgestellt wurde, dass ein Hund Schokolade gegessen hat. Sofort einen Tierarzt aufzusuchen ist vor allem wichtig, wenn nicht festgestellt werden kann, wann und wie viel Schokoladen gegessen wurde. Der Verzehr der Schokolade kann schon einige Stunden zurückliegen, auch wenn der Hund noch keine Vergiftungserscheinungen zeigt. 

Hund frisst Schokolade: Was tun Tierärzte?

Hat ein Hund Schokolade gefressen, werde Tierärzte versuchen, die Menge des Theobromins im Körper zu vermindern oder die Giftstoffe schnell aus dem Körper des Hundes zu bekommen. Die Gothaer Versicherung schreibt, dass es möglich ist, dem Hund ein Mittel zu verabreichen, durch das er erbrechen muss. So könne Schokolade, die erst kürzlich gefressen wurde, aus dem Körper des Tieres entfernt werden. 

Zudem könne der Hund Aktivkohle bekommen, wenn sich die Schokolade bereits im Magen-Darm-Trakt befindet. Dadurch könne die Aufnahme des Theobromins im Darm verhindert werden. Hat der Hund schon vor mehreren Stunden Schokoladen gegessen und wird von Krampfanfällen geplagt, zähle laut Gothaer Versicherung jede Minute. Der Hund bekomme beim Tierarzt in solchen Fällen eine Infusion und krampflösende Medikamente verabreicht. 

Schokoladenvergiftung beim Hund: Vor allem in der Weihnachtszeit

Hunde seien vor allem in der Zeit um Weihnachten einer hohen Gefahr durch eine Schokoladenvergiftung ausgesetzt. Das haben britische Forscher der Universität in Liverpool 2017 in einer Studie festgestellt. Aber auch Ostern stelle eine Gefahr dar. 

Für ihre Studien haben die Forscher Akten aus 229 Arztpraxen aus den Jahren 2012 bis 2017 zur Verfügung gestellt bekommen. Ihren Fokus legten sie dabei auf die Zeit um Weihnachten, Ostern, Valentinstag und Halloween. Die Forscher stellten fest, dass das Risiko für eine Schokoladenvergiftung bei Hunden an Weihnachten um das Vierfache höher ist. An Ostern wäre das Risiko doppelt so hoch. 

Als Grund für den Anstieg nennen die Forscher die gesteigerte Verfügbarkeit von Schokolade an den Feiertagen. Durch essbare Christbaumdekorationen könnten sich die Hunde aber auch selbst vergiften. 

Um die Gefahr einer Schokoladenvergiftung an Weihnachten oder Ostern zu verringern, empfiehlt es sich, keine Schokolade frei zugänglich in der Wohnung liegenzulassen. Besonders mittelgroße und große Hunde können an Schokolade auf Tischen und Kommoden leicht zugreifen. Die Gothaer Versicherung warnt zusätzlich vor der Verpackung der Schokolade. Diese könne eine zusätzliche Gefahr für den Hund sein. 

 
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