Tränende Augen, Durchfall oder ständiger Juckreiz: Im Alltag können Krankheitssymptome bei Hunden auftreten, die auf den ersten Blick nicht ernst erscheinen. Aber wann ist der Gang zum Tierarzt nötig?
Bei diesen Symptomen ist ein Besuch mit dem Hund beim Tierarzt notwendig
Um Krankheiten bei Hunden frühzeitig zu erkennen, sollten Hundebesitzer die jährliche Routineuntersuchung nicht ausfallen lassen. Zudem können dort andere Vorsorgemaßnahmen wie Impfungen oder Prophylaxe für die Mund- und Zahnhygiene durchgeführt werden, wie die ARAG Versicherung berichtet. Verhält sich der Hund aber anders als sonst und es treten folgende Symptome auf, ist ein weiterer Besuch beim Tierarzt unausweichlich:
- andauernde Appetitlosigkeit
- Erbrechen oder Durchfall
- starker Husten
- auffällig struppiges oder stumpfes Fell
- erhöhte Temperatur
- übermäßige Müdigkeit
- vermehrtes Kratzen
- kneifen oder reiben der Augen
- Lahmheit
- vermehrter Speichelfluss
Das passiert bei einer Routineuntersuchung beim Tierarzt
Bei der jährlichen Routineuntersuchung findet nach Angaben von Tierärztin Dr. Diana Ruf zunächst die Anamnese statt. Das ist ein Gespräch, in dem der Tierarzt allgemeine Fragen zum Wohlbefinden und Verhalten des Hundes stellt. Folgende Fragen sind typisch für die Anamnese:
- Wie trinkt der Hund und wie viel Nahrung nimmt er zu sich?
- Funktioniert der Kot- und Urinabsatz?
- Wie sieht die allgemeine Fitness des Hundes aus?
- Leidet der Hund unter Juckreiz?
- Wie bewegt sich der Hund?
- Gibt es Veränderungen oder Auffälligkeiten im Verhalten?
Nach der Anamnese folgt die klinische Untersuchung, bei der der Tierarzt den Körper des Hundes untersucht, um mögliche Auffälligkeiten festzustellen:
- Die Schleimhäute werden kontrolliert.
- Zähne, Ohren und Augen werden angeschaut.
- Die Lymphknoten werden abgetastet.
- Der Puls wird kontrolliert.
- Der Bauch wird durchgetastet.
- Die Hoden bzw. das Gesäuge und die Haut werden auf Tumore untersucht.
Bei Hunden, die ein höheres Lebensalter erreicht haben, wird gezielt nach möglichen Veränderungen oder Krankheiten gesucht. Tierärztin Dr. Diana Ruf spricht von einem höheren Lebensalter ab sieben Jahren, bei großen Hunderassen auch schon früher. Tierärzte suchen bei Routineuntersuchungen gezielt nach Tumoren durch Abtasten oder durch einen Bauchultraschall. Zudem werden die (Neben-)Niere, die Leber, die Bauchspeicheldrüse und die Schilddrüse durch ein Blutbild untersucht, um festzustellen, ob sie noch richtig arbeiten. Auch das Herz ist ein Verschleißorgan bei Hunden. Hier wenden Tierärzte einen Herzultraschall an, da durch reines Abhören nicht alle Veränderungen festzustellen sind.
Tierärztlicher Notdienst oder Tierklinik: Nicht für Routineuntersuchungen geeignet
Liegt ein Notfall vor - zum Beispiel, wenn ein Hund viel Schokolade gegessen hat - können Hundebesitzer auch den tierärztlichen Notdienst oder eine Tierklinik besuchen. Diese sollen aber auch wirklich nur im Notfall und nicht für Routineuntersuchungen aufgesucht werden, wie die ARAG Versicherung schreibt und sich dabei auf die Bundestierärztekammer bezieht. Der Grund dafür ist, dass die Tierkliniken und Notdienste keine Zeit mehr haben, um wirkliche Notfälle zu betreuen, wenn Hundebesitzer dort Routineuntersuchungen durchführen lassen. Zudem sind die Kosten bei Notdiensten meist höher als bei normalen Tierärzten. Deshalb sollten sich Hundebesitzer immer gründlich überlegen, ob es sich wirklich um einen Notfall handelt oder ob ein Tierarztbesuch am nächsten Werktag ausreicht.