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Vulkanausbruch in Island steht bevor: Welche Auswirkungen drohen?
Experten rechnen mit einem Vulkanausbruch in Island - welche Auswirkungen sind zu erwarten? Lesen Sie hier, ob die Folgen eines Ausbruchs mit Eyjafjallajökull 2010 vergleichbar wären.
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Foto: Aaron Chown/PA Wire, dpa (Archivbild) | Vulkanausbrüche hat es in Island bislang schon häufiger gegeben - welche Folgen hätte ein Ausbruch bei Grindavik im Jahr 2023?
Alina Weimann
 |  aktualisiert: 11.03.2024 09:58 Uhr

In Island rumort es - Vulkansausbrüche und Erdbeben sind dort aber keine Seltenheit. Nun verläuft aber ein Magmaspalt mit etwa 15 Kilometern Länge auf Islands Reykjanes-Halbinsel. Dieser macht Expertinnen und Experten Sorgen - ebenso wie zahlreiche Erdbeben, die in der Region bereits registriert wurden. Inzwischen mussten die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Grindavík zu ihrer eigenen Sicherheit ihre Häuser verlassen. Welche Auswirkungen würden bei einem Vulkanausbruch drohen? Wie Experten aktuell die Situation einschätzen, müsse man von ähnlichen Umständen wie 2010, als der Vulkan Eyjafjallajökull ausgebrochen ist, aktuell wohl nicht ausgehen.

Vulkanausbruch in Island aktuell möglich

Wie das Icelandic Meteorlogical Office in seinem jüngsten Update vom 27. November 2023 bekannt gibt, sollen in der letzten Zeit täglich etwa 500 Erdbeben registriert worden sein. Die Aktivität begrenze sich vor allem auf die Gegend zwischen Hagafell und Sýlingarfell, um Sundhnúkur und der Stadt Grindavík - etwa 40 Kilometer Luftlinie südwestlich von Islands Hauptstadt Reykjavík. In dieser Region auf der Reykjanes-Halbinsel dringt schmelzflüssiges Magma nach oben. 

Genau genommen handelt es sich um einen 15 Kilometer langen Magmaspalt unter der Erde, der sich überraschend schnell gebildet hat, wie Dr. Dave McGarvie, ein Vulkanologe an der Universität von Lancaster auf der Seite des Science Media Centre zitiert wird. Er könne sich nicht an ein ähnliches Ereignis in der jüngeren Vergangenheit Islands erinnern.

Wie Bill McGuire - ebenfalls Vulkanologe - konkretisierte, stünde das aufgestiegene Magma maximal etwa 800 Meter unter der Erdoberfläche. Entscheidend sei nun, wo die Eruption - das Ausstoßen von Lava - stattfinden wird. Geschieht das an Land, könne mit Lavafontänen gerechnet werden. Dieses Szenario ist aktuell am wahrscheinlichsten. Tritt das Magma am südlichen Ende an die Erdoberfläche, so würde ein Ausbruch im Meer stattfinden.

Laut dem Icelandic Meteorlogical Office wird eine Eruption "in Anbetracht der verfügbaren Daten und der neuesten Analysen" weiterhin als wahrscheinlich angesehen, wenn der Magmazustrom anhält. Es wird aktuell davon ausgegangen, dass das Gebiet mit der höchsten Wahrscheinlichkeit für einen Ausbruch im mittleren Teil des Magmaspalts zwischen Hagafell und Sýlingarfell liegt.

Island: Welche Auswirkungen hat ein Vulkanausbruch?

Grundsätzlich können Vulkanausbrüche vor allem für die Menschen vor Ort eine Gefahr sein. Wie es auf der Earth System Knowledge Platform (ESKP) von Helmholtz heißt, können die Vulkangase des Ascheregens die menschliche Atmung belasten. Druckwellen können zudem Häuser und Bäume zum Umstürzen bringen. 

Im Jahr 2010 legte ein Vulkanausbruch in Island den Flugverkehr lahm, da die Aschepartikel die Turbinen der Flugzeuge beeinträchtigen können. Auch klimatische Folgen sind denkbar: So können Ausbrüche für "Vulkanische Winter" - ebenso aber auch für Treibhauseffekte sorgen.

2010 vs. 2023: Hätte ein Vulkanausbruch in Island aktuell die gleichen Auswirkungen wie damals?

Experte Dr Dave McGarvie kann zunächst beruhigen: Vergleichbare Folgen wie 2010 sind eher unwahrscheinlich. Zum einen konnten aus den Erfahrungen vor 13 Jahren Lehren gezogen werden: Käme es wieder zu einem Ausbruch, würden im Vergleich zu damals etwa ein Drittel der Flüge gestrichen werden aufgrund neuer Regeln und tiefergehendem Wissen.

Zudem sei die Ascheproduktion, die 2010 in einem großen Ausmaß vorgeherrscht hat, auf der isländischen Halbinsel nicht zu erwarten: Dort handele es sich um Basaltlava, die austreten würde und die mit weniger Aschebildung einhergehe, so McGarvie weiter.

Dennoch mussten die etwa 3700 Bewohnerinnen und Bewohner von Grindavík ihr Zuhause verlassen - ein Zeichen dafür, dass ein Ausbruch nicht ungefährlich wäre. Wie McGuire betont, sei das Überleben in der Stadt nicht gesichert. 

Zudem würde bei einer Eruption im Meer mit einer großen Aschewolke zu rechnen sein, die durchaus Folgen für den Flugverkehr mit sich bringe, führt der Vulkanologe weiter aus. Er unterstreicht, dass Prognosen zur Größe eines Ausbruchs generell schwer seien.

 
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