Vitamin B6 gehört zu den wasserlöslichen B-Vitaminen. Im Körper hat das Vitamin eine Vielzahl von Funktionen: Es ist unter anderem für das Nervensystem und die Bildung roter Blutkörperchen unerlässlich. Ein Vitamin-B6-Mangel kann zu Müdigkeit und Hautentzündungen führen. Ob ein Vitamin-Mangel besteht, kann normalerweise gut über die Blutwerte getestet werden. Bei Vitamin B6 ist das aber nicht der Fall. Laut dem medizinischen Fachlexikon MSD Manual wird ein Mangel eher über die Symptome diagnostiziert.
Viele greifen teilweise auch bei unspezifischen Symptomen zu Nahrungsergänzungsmitteln (NEM), aber ist das sinnvoll? Welche Folgen hat eine Überdosierung mit Vitamin B6?
Überdosierung: Kann man Vitamin B6 überdosieren?
Bei gesunder Ernährung lässt sich Vitamin B6 nicht überdosieren. Gute Vitamin-B6-Quellen sind unter anderem Knoblauch, Bananen und Hülsenfrüchte wie Grüne Bohnen und Sojabohnen. Auch Fleisch und Fisch enthalten gute Portionen an Vitamin B6.
Bei Nahrungsergänzungsmitteln hingegen ist Vorsicht geboten. Obwohl ein Überschuss an Vitamin B6 laut der Verbraucherzentrale nicht "akut giftig" zu sein scheint, können bei einer Überdosierung über einen längeren Zeitraum neurologische Probleme entstehen.
Vitamin-B6-Werte: Ab wann ist es zu viel?
Ab wann Vitamin B6 toxisch wird, ist nicht ganz klar. Trotzdem gibt es bestimmte Höchstwerte, die nicht über einen langen Zeitraum überschritten werden sollten. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) zum Beispiel empfiehlt, nicht mehr als 3,5 Milligramm an Vitamin B6 über Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Zur Orientierung: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt einen Tagesbedarf für Erwachsene von 1,4 (Frauen) und 1,6 (Männer) Milligram an. Der Wert des BfR bezieht sich nur auf die Einnahme von Tabletten.
Die tolerierbare Tageshöchstmenge ist im Vergleich zum Tagesbedarf relativ niedrig, da das Vitamin auch über angereicherte Lebensmittel oder eine gesunde Ernährung aufgenommen wird. Insgesamt liegen die tolerierbaren Höchstmengen für Erwachsene bei 12,5 Milligramm Vitamin B6 am Tag. Die Mengen hängen aber auch vom Körpergewicht ab. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat den Wert erst 2023 aktualisiert. Zuvor lag er bei 25 Milligramm am Tag. Laut dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit ist nicht nur die tägliche Dosis, sondern auch die Einnahmedauer entscheidend.
Welche Symptome treten bei einem Vitamin-B6-Überschuss auf?
Laut dem MSD Manual kann die Einnahmen sehr hoher Dosen von Vitamin B6 über einen längeren Zeitraum zu Schäden in den Nerven führen. Dabei entsteht im Fachjargon eine sogenannte Neuropathie. Es können Symptome wie Taubheit und Schmerzen in Armen und Beinen auftreten. Auch das Gehen kann den Betroffenen Schwierigkeiten bereiten. Einige Menschen können laut dem Portal Webmd.com auch empfindlich auf Vitamin B6 reagieren. Das zeigt sich anhand von Kopf- und Bauchschmerzen oder Übelkeit.
Vitamin B6: Wie wird eine Überdosierung behandelt?
Zur Behandlung werden die Vitamin-B6-Tabletten abgesetzt. Wie im MSD Manual zu lesen ist, kann es eine Weile dauern, bis sich die Symptome verbessern. Außerdem können wohl Schwierigkeiten beim Gehen bestehen bleiben.
Übrigens: Vitamin B6 ist eines der Vitamine, das den Körper bei Stress unterstützt und auch gut für die Psyche ist.