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Urlaub 2023
Urlaub Italien: Scharfe Regeln sollen Touristen-Kollaps verhindern
Urlaubszeit ist die schönste Zeit. An dieser Maxime dürfte kaum jemand zweifeln. Wer 2023 eine Reise nach Italien plant, für den gibt es die ein oder andere Hürde.
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Foto: Felix Hörhager, dpa | Italien will, wie hier in Venedig, mit diversen Maßnahmen gegen den Massentourismus vorgehen.
Patrick Freiwah
 |  aktualisiert: 11.03.2024 12:49 Uhr

Was gibt es schöneres als Urlaub? Viele Dinge fallen einem da wohl nicht ein. Wer jedoch im Jahr 2023 eines oder mehrere der begehrten Reiseziele in Italien ansteuert, der sieht sich vielerorts mit Einschränkungen konfrontiert.

Für das laufende Jahre erwarten Reisebranche und Behörden einen ähnlichen, oder gar noch größeren Zulauf als in der Zeit vor Corona. Das bedeutet nicht nur eine freie Wahl der Reiseziele ohne lästige Einschränkungen, sondern auch negative Begleiterscheinungen wie Menschenmassen an den Touristen-Hotspots und überfüllte Strände. Bestimmte Reiseziele sollte man daher besser meiden.

Italien-Urlaub 2023: Beliebte Reiseziele bekommen Einschränkungen

In beliebten italienischen Urlaubsorten werden 2023 neue Maßnahmen ergriffen, um den Touristenscharen Herr zu werden. Das betrifft zum großen Teil auch deutsche Reisende, für die das Land am Mittelmeer eine beliebte, weil schnell zu erreichende Destination darstellt. Traumstrände, beliebte Städte und weitere Ausflugsziele: Wir erklären, wo sich welche Einschränkungen auftun.

In der italienischen Corriere della Sera ist ein Bericht erschienen, der zahlreiche Maßnahmen auflistet, mit denen Italien in diesem Jahr den Tourismus eindämmen möchte. Einerseits sind die beliebten Orte zwar auf Einnahmen angewiesen, andererseits reifte angesichts der Zustände vielerorts die Erkenntnis, dass die Menschenmassen und auch die Verschmutzung immer schlimmer werden, falls man keine Regelungen anwendet. Das funktioniert am besten über den Griff in den Geldbeutel der Urlauber. Im Visier stehen allerdings auch Autos der Reisenden, um das teils chaotische Verkehrsgeschehen in den Griff zu bekommen.

Italien-Urlaub: Sardiniens Strände nur per Ticket zugänglich

Sardinien ist eine traumhafte Insel - und genießt daher eine große Popularität bei Urlaubern. Die Strände haben jedoch nur eine bestimmte Kapazität und die soll künftig nicht mehr überschritten werden. Daher wird für bestimmte Abschnitte der Kauf eines Tickets erforderlich, um sich einen begehrten Platz am Meer zu sichern. Das kann vermutlich vor Ort, aber auch vorab per App erledigt werden, führt Heute.at aus. Die Kosten betragen demnach 6 Euro pro Person. Die Maßnahme betreffe angeblich besonders Strände im Osten von Sardinien - zum Beispiel die Region Stintino.

Im Golf von Neapel gibt es drei Inseln. Eine davon fährt schon seit mehreren Jahren einen strengen Kurs, wenn es um Autos von Touristen geht: Procida, mit vier Quadratkilometern die Kleinste davon. Jedoch handelt es sich bei ihr mit rund 10.000 Bewohnern auch um eine sehr dichtbesiedelte Insel, was eine strenge Regulierung im Hinblick auf Touristenströme unausweichlich macht. Procida wendet bereits länger ein Einreiseverbot von Autos und auch Motorrädern an, weil dafür schlichtweg kein Platz mehr ist.

Süditalien: Beliebte Insel verbietet Autos und Motorräder von außerhalb

Mittlerweile sehen sich weitere italienische Inseln zu derartigen Maßnahmen gezwungen. Eine davon ist Lampedusa: Hier möchte man zwischen Ende Juli und Anfang September - also der Hauptreisezeit - Autos und Motorräder von außerhalb komplett verbieten. Dafür hat sich dem Vernehmen nach Filippo Mannino eingesetzt - Bürgermeister der südlichsten Insel des Landes. Auf der nördlicher gelegenen Insel Linosa gelte dies sogar für den gesamten Sommer, führt Corriere della Serra aus.

Sizilien ist schon länger sensibilisiert, im Hinblick auf das fragile Ökosystem: Auf den nördlich gelegenen Inseln Stromboli und Panarea (äolische Inseln) darf im Sommer nur eine begrenzte Anzahl an Besuchern vom Festland und Sizilien mit dem Schiff kommen. So soll verhindert werden, dass zu viele Tagesbesucher die idyllischen Regionen überstrapazieren, schilderte Morgenpost.de.

Giglio ist eine beliebte, zur Toskana gehörende Urlaubsinsel vor der Küste Italiens. Der Bürgermeister kündigte an, dass Touristen ab dem Jahr 2023 eine Eintrittsgebühr zahlen müssen (drei Euro im Sommer, zwei Euro im Winter). Mit dem Auto darf im Urlaub zudem nur einreisen, wer mindestens fünf Tage auf der Insel bleibt, wozu das Ausfüllen eines Formulars nötig ist. Jedoch ist diese Maßnahme offenbar auf den Monat August beschränkt.

Venedig und Florenz regulieren Menschenmassen unterschiedlich

Touristen sind Fluch und Segen zugleich. Der Grat zwischen wichtigen Einnahmen und Überstrapazierung sowie Vermüllung der Infrastruktur ist jedoch schmal. Gelernt aus der Entwicklung der vergangenen Jahre hat auch Venedig. Wer 2023 im Urlaub die wunderschöne, aber im Sommer stets überlaufene Lagunenstadt besuchen möchte, könnte nicht reinkommen: Tagestouristen müssen je nach Auslastung unterschiedlich teure Tickets kaufen. Falls die Auslastung erreicht ist, wird der Zutritt verweigert.

Florenz versucht den Menschenmassen an Touristen auf andere Weise Herr zu werden: Um die Bewohnerinnen und Bewohner sowie den historischen Stadtkern zu schützen, ist die Vermietung einer Ferienwohnung in Italien von nun an per Gesetz geregelt.

Italien: Auch Bergregionen und Seen müssen geschützt werden

Jedoch betreffen die Maßnahmen für den Italien-Urlaub nicht nur Inseln, Strände und beliebte Touristenattraktionen. Auch in Bergregionen werden Eingriffe nötig - insbesondere dort, wo erfrischende Seen locken. Am Lago di Tenno (Trentino) werden die Besucherströme begrenzt, bei Auslastung der Kapazität ist der Zugang verboten.

Südtirol ist ebenfalls idyllisch und an einigen Stellen überlaufen. Am Pragser Wildsee wird schon seit längerem der Autoverkehr streng geregelt, weitere Gebieten folgen sukzessive. Schützenswert sind auch die Dolomiten, wo der Fokus immer mehr auf nachhaltigen Tourismus gelegt wird. Die Folge: Wo zu viele Urlauber verkehren, werden Einschränkungen nötig, um die Natur zu schützen.

Dabei hat Italien nicht nur mit den Auswirkungen von Massentourismus zu kämpfen. Auch die klimatischen Umstände bereiten dem Land Sorgen.

Übrigens: Durch die Dürre könnte der Urlaub am Gardasee 2023 bedroht sein.

 
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