Die Deutschen und ihr Auto: Für viele Mitbürger hierzulande ist das Auto nicht nur Verkehrsmittel, sondern vor allem auch Symbol persönlicher Freiheit. Doch Deutschland ist mittlerweile auch eine Fahrradnation: Laut Bundesministerium für Digitales und Verkehr nutzen über 80 Prozent der Deutschen das Fahrrad, mehr als die Hälfte hält es für ein "unverzichtbares Verkehrsmittel". Das Ministerium schätzt, dass es allein bei uns rund 78 Millionen Fahrräder gibt. Doch nicht nur Deutschland lässt sich per Rad bestens erkunden: In ganz Europa warten sehenswerte Fahrradstrecken. Eine kleine Auswahl.
Wo kann man in Europa gut Radfahren?
Eine gute Vorbereitung ist die Grundlage für eine jede Radtour, egal wohin. Die Auswahl scheint fast grenzenlos zu sein, was wortwörtlich insbesondere auf den Schengen-Raum zutriftt. Europa hat auch was Radwege angeht, einiges zu bieten. Allein der Europäische Radfahrer-Verband (ECF) hat im Rahmen seines EuroVelo-Projekts insgesamt 19 Radfernwege ausgezeichnet. Es geht durch 42 Länder. Von der Atlantikküste bis zur Osteuropa-Tour gibt es in jeder Himmelsrichtung etwas zu erleben.
Wo sind die schönsten Radwege in Europa?
Das Online-Reisebüro "weloveholidays" hat eine Rangliste erstellt mit den fünf fahrradfreundlichsten Städten Europas. In deren Ranking, was ausgedehnte Radewege angeht, geflossen seien Faktoren wie: welchen Stellenwert hat eine besondere Fahrrad-Infrastruktur und wie stark steht die Fahrradkultur im Mittelpunkt. Fünf Ziele stechen heraus, diese hätten "das Radfahren zu einer Lebenseinstellung gemacht und sind damit perfekte Reiseziele für Fahrradfans und umweltbewusste Reisende":
- Berlin
- Wien
- Barcelona
- Paris
- Helsinki
Welches Land in Europa hat die besten Radwege?
Gleich zwei dieser fünf "fahrradfreundlichsten Städte" sind Teil des sogenannten Europaradweg R1.
Doch bevor es los geht mit den Empfehlungen, Fahrrad einstellen, Rad-Trends checken, planen und inspirieren lassen.
Quer durch Deutschland: Europaradweg R1
Entlang des Europaradweg R1 macht der Reisende Station unter anderem in Berlin und Helsinki. Der Radweg führt entlang von 4500 beziehungsweise 5100 Kilometer von London nach Helsinki oder Moskau. Und mittendrin ein 994 Kilometer langes Teilstück, das Deutschland horizontal durchquert, meist auf naturnahen separaten (Forst-)Wegen. Es führt von Vreden-Zwillbrock (nahe der niederländischen Grenze) nach Küstrin-Kietz (nahe der deutsch-polnischen Grenze). Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) weist auf die Besonderheiten der Tour hin. So komme man laut ADFC unter anderem an insgesamt fünf Unesco-Welterbestätten vorbei:
- Höxter: Unesco-Welterbe Corvey
- Goslar: Unesco-Welterbe Altstadt
- Dessau: Unesco-Welterbe Bauhaus und Gartenreich Dessau-Wörlitz
- Lutherstadt Wittenberg: Unesco-Welterbe Luthergedenkstätten
- Potsdam: Unesco-Welterbe Schlösser und Gärten
Vom Norden in den Süden: Sonnen-Route (EuroVelo 7)
Wer sich über die Ausmaße Europas selbst ein Bild verschaffen möchte, der wird sicherlich bei der sogenannten Sonnen-Route des EuroVelo-Projekts fündig. Auf sagenhafte 7050 Kilometer erstreckt sich dieser Radweg - vom Nordkap (Norwegen) geht es über Finnland, Schweden, Dänemark, Deutschland, Tschechien, Österreich und Italien bis nach Malta. Mehr Nord-Süd-Gefälle geht kaum. Der Name dieser Route kommt nicht von ungefähr, geht es doch vom "Land der Mitternachtssonne" bis hin zum sonnigen Archipel von Malta.
Mit Bahn und Rad: "Instagram-würdiges Europa"
Wer seine Mobilität ergänzen möchte, für den ist vielleicht eine Reise mit Rad und Bahn lohnenswert. Denn es ist durchaus möglich, sich durch Europa per Interrail zu bewegen und ein Fahrrad mitzunehmen. Manchmal gibt es sogar Sonderabteile für Räder. Andererseits muss beachtet werden, dass man nicht immer sein Fahrrad kostenlos mitnehmen kann und es mitunter zeitliche Einschränkungen gibt, beispielsweise zu Stoßzeiten. Doch wen das nicht abschreckt, der kann schnell fündig werden.
Das Unternehmen hat einige Reiseroutentipps zusammengestellt. Wie also wäre es zum Beispiel mit der Reise zu "Instagram-würdigen Städten"? So gelangt man dann auch unter anderem zu einer weiteren der "fahrradfreundlichsten Städte": Paris. Außerdem Station gemacht wird in Straßburg, Konstanz, Zürich, Tirano, Mailand und Genf.