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Rekorde
Unendliche Weiten: Dieser Deutsche war am häufigsten im All
Einmal von oben die Welt betrachten können: Ein Traum, den viele Menschen hegen. Für manche wird er Realität. Das ist der Deutsche, der am häufigsten im All war.
Die Internationale Raumstation ISS, aufgenommen von dem US-Shuttle Endeavour aus. Foto: NASA_PHOTO/dpa       -  Auf der Internationalen Raumstation ISS kann man die Welt von oben betrachten. Dem Deutschen mit den meisten Aufenthalten im All war dieser Anblick sogar mehrmals möglich.
Foto: NASA_PHOTO, dpa | Auf der Internationalen Raumstation ISS kann man die Welt von oben betrachten. Dem Deutschen mit den meisten Aufenthalten im All war dieser Anblick sogar mehrmals möglich.
Stefanie Eller
 |  aktualisiert: 07.06.2024 14:01 Uhr

"Der Weltraum, unendliche Weiten": So beginnt jede Folge der bekannten SciFi-Serie StarTrek. Für die meisten bleibt die Reise in das Weltall nur durch Serien wie diese möglich. Die endlose Stille des Weltalls, das faszinierende Schauspiel der Erde aus der Ferne – für den deutschen Astronauten jedoch, der häufiger im All war, als jeder andere, ist dieses Erlebnis sogar mehr als ein Mal möglich gewesen. Seine Missionen haben ihn weit über die Grenzen der Erdatmosphäre hinaus geführt und ihm einen Platz in den Geschichtsbüchern der Raumfahrt eingebracht.

Der Deutsche mit den meisten Aufenthalten im All ist Ulf Merbold

Im August 1978 brach Sigmund Jähn laut Angaben des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt als erster Deutscher ins All auf. Seitdem folgten ihm elf weitere deutsche Astronauten, um neue Technologien unter Weltraumbedingungen zu erproben. Auf der ISS waren sie maßgeblich am Andocken von Raumfrachtern beteiligt, um die Versorgung der Crew zu gewährleisten. Zwölf Deutsche erlebten also das Gefühl der Schwerelosigkeit, wobei einige nur einmal flogen, während andere mehrmals im Orbit waren. Thomas Reiter verbrachte mit zwei Langzeitmissionen die längste Zeit im All, während Ulf Merbold mit drei Missionen in elf Jahren den Rekord für die häufigsten Flüge hält.

Werdegang des Deutschen, der am häufigsten im All war

Ulf Merbold wurde laut der European Space Agency am 20. Juni 1941 in Greiz, Thüringen, geboren. Er studierte Physik und promovierte 1976 an der Universität Stuttgart. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Merbold war von 1977 bis 1998 ESA-Astronaut und absolvierte drei Raumflüge. Während seiner Zeit als Astronaut nahm er 1983 am Jungfernflug des europäischen Raumlabors Spacelab teil, gehörte 1992 zur Besatzung der Internationalen Mikrogravitations-Labor-Mission IML-1 und besuchte 1994 als erster ESA-Astronaut die russische Raumstation Mir.

Nach seinem aktiven Astronautendienst arbeitete Merbold als Utilization Promotion Manager im Direktorat für bemannte Raumfahrt und Mikrogravitation am ESTEC in Noordwijk. Seit seinem Ruhestand im Jahr 2004 ist er jedoch auch weiterhin als Berater für die ESA tätig.

Häufigste Aufenthalte im All: Das waren die Missionen von Ulf Merbold

Während seinen drei Aufenthalten im All hatte Ulf Merbold laut Deutschem Zentrum für Luft- und Raumfahrt verschiedene Aufgaben zu erfüllen. Das waren seine Missionen:

  • Ulf Merbolds erster Raumflug fand während der Mission STS-9 statt. Der Flug startete am 28. November 1983 und endete am 8. Dezember 1983. Eine der Hauptaufgaben dieser Mission war es, das von der Europäischen Weltraumorganisation ESA gebaute Weltraumlabor Spacelab in Betrieb zu nehmen.
  • Sein zweiter Raumflug fand während der Mission STS-42 statt. Die Mission begann am 22. Januar 1992 und endete am 30. Januar 1992. Während dieser Mission erforschten die Astronauten mithilfe des Mikrogravitations-Laboratoriums-1 die komplexen Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf lebende Organismen und andere Materialien.
  • Ulf Merbolds dritter und letzter Raumflug fand während der Euromir 94 Mission statt. Die Mission begann am 3. Oktober 1994 und endete am 4. November 1994. Diese Mission markierte die erste ESA-Mission zur russischen Raumstation Mir und diente der Vorbereitung auf die Ära des europäischen Weltraumlabors Columbus.

Arbeit im All: Was ist überhaupt ein Astronaut und wie wird man einer?

Astronauten sind laut ESA Personen, die für das Steuern oder Fliegen von Raumfahrzeugen während einer Raummission ausgebildet sind. Die Europäische Weltraumorganisation ESA hat 2021 erstmals seit elf Jahren wieder nach neuen Astronautinnen und Astronauten gesucht, wobei sich über 22.000 Personen beworben haben. Voraussetzungen für eine Bewerbung sind ein Hochschulabschluss in einem naturwissenschaftlichen Fach oder einer Ingenieurwissenschaft sowie vorzugsweise drei Jahre einschlägige Berufserfahrung oder Flugerfahrung als Pilot. Gute Kenntnisse in mindestens einer wissenschaftlichen Disziplin sind erforderlich. Ein Studium der Luft- und Raumfahrttechnik ist von Vorteil, aber keine zwingende Voraussetzung. Wichtig ist vor allem herausragendes Fachwissen.

Übrigens: Mehr interessante Fakten erfahren Sie in unseren Artikeln zu den größten Erdbeben Europas, den größten Inseln der Welt und den größten Flughäfen der Welt.

 
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