Im Industriegebiet Donautal setzt man auf neue und vor allem kurze Wege. Am Montag, 25. September, öffnet der digitale "Shop & Go"-Markt in der Daimlerstraße 35 – um nicht mehr zu schließen. Denn reguläre Öffnungszeiten sind bei der computergesteuerten Selbstbedienungs-Einrichtung ein Fremdwort – vielmehr ist die Anlage in der als Ergänzung zum Supermarkt-Angebot in der Region gedacht. Die Idee ist es, eine zusätzliche Einkaufsmöglichkeit zu bieten, eben direkt vor Ort und damit ganz nah dran an den Betrieben.
Digitaler Supermarkt in Ulm eröffnet
Damit haben die mehr als 20.000 Beschäftigten des Standortes fortan die Möglichkeit, sich vor oder nach der Arbeitszeit mit Wurst, Käse, Kaffee, Marmelade oder einem kalten Getränk einzudecken – schnell, unkompliziert und wann immer sie möchten. Die Waren kann man ganz einfach direkt vor Ort oder am Computer / Smartphone bestellen, reservieren und zur gewünschten Zeit per QR-Code am Terminal der digitalen Station abholen, bei der fünf Parkplätze zur Verfügung stehen.
Das Sortiment mehrerer Anbieter ist vielseitig und umfasst zum Start des "Shop & Go"-Marktes bis zu 450 Artikel. Das Angebot reicht von Aufbackbrötchen, Joghurt, Suppen und Wraps über Tee, saisonalen Grillspezialitäten, Schokoladen bis hin zu gefüllten Croissants, Wasser und Bier. Ein Bio-Bauernhof aus dem bayerisch-schwäbischen Raum beliefert die vollautomatisierte Verkaufseinheit mit unverändert natürlichen A2-Milchprodukten, die auch für Menschen mit Laktoseintoleranz verträglich sind.
Autonom arbeitende Robotertechnik in Ulm
Kein Duschgel, Toilettenpapier oder Taschentücher mehr zuhause, oder Bodylotion ist aus? Keine Zigaretten oder Energydrink mehr im Haus? Kein Problem! All diejenigen, die nach Feierabend noch Lebensmittel und Haushaltsartikel benötigen, sind beim "Shop & Go"-Markt ebenso richtig und werden von Roberta per Knopfdruck und somit prompt und schnell bedient.
Roberta? Das ist der Name des multifunktionalen RFID-gestützten Roboterarms, der von der Kirschenhofer Maschinen GmbH in Nersingen entwickelt wurde. Alle gängigen Debit- und Kreditkarten werden vom System angenommen. Der Roboter ist mit einem Bestelldisplay und Bezahlterminal elektronisch verbunden. Der Kunden- und der hygienische Lagerbereich sind räumlich getrennt, eine Kamera ermöglicht jedoch den Blick auf die Arbeitsweise. Nach ein paar Klicks auf dem intuitiv bedienbaren Touchpanel greift Roberta die gewünschte und stets frische Ware autonom aus dem Regalfach und bringt sie via Förderband mit Lichtschranke zur Ausgabeluke. Ob um 17 Uhr oder um drei Uhr in der Früh. Roberta ist immer da. Gleichzeitig wird auch noch ein Pizzaautomat das Angebot erweitern.
Josef Klein aus Straß ist Investor und Betreiber im Donautal
Josef Klein (24) aus Straß betreibt bereits seit 2020 einen robotergesteuerten Verkaufsautomaten an der elterlichen Metzgerei. Er möchte nun mit dem Roboter im Donautal einen neuen Weg einschlagen und die Firma mit diesem Projekt erweitern. Neben regionalen Metzgereiprodukten ist im Donautal ein breiteres Sortiment zu erwarten, das sich vom Angebot in Straß klar unterscheidet.
Dem Kunden eine moderne Einkaufsmöglichkeit mit einem vielseitigen Sortiment, rund um die Uhr anzubieten, ist die Motivation hinter diesem Projekt. Entstanden ist die Idee während der Weiterbildung zum Betriebswirt. In seiner Projektarbeit beschäftigte sich Klein unter anderem mit zukunftsweisenden Verkaufsstrategien - woraus sich der robotergesteuerte Verkaufsautomat für das Donautal entwickelt hat. (AZ)