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Reisen
Trinkgeld im Urlaub: Wie viel sollte man in Italien, Spanien und Co. geben?
In vielen Urlaubsländern ist Trinkgeld kein Muss, aber gern gesehen. Wie viel Trinkgeld ist in Italien, Spanien und anderen Ländern aber angemessen?
Lukratives Zubrot: Kellner dürfen der Rechtslage zufolge ihr Trinkgeld immer behalten. Ob das bei den Kollegen gut ankommt, ist eine andere Frage.jpeg       -  In Deutschland sind zehn Prozent Trinkgeld üblich. Wie ist das aber in anderen Ländern?
Foto: Tobias Hase, dpa (Symbolbild) | In Deutschland sind zehn Prozent Trinkgeld üblich. Wie ist das aber in anderen Ländern?
Deborah Dillmann
 |  aktualisiert: 11.03.2024 11:34 Uhr

Trinkgeld gehört in Deutschland zum guten Ton. Wer hier im Restaurant, Café oder auch beim Friseur, im Taxi oder im Hotel kein freiwilliges Dankeschön für den Service hinterlässt, kann schnell als unhöflich gelten. Üblich sind hierzulande etwa fünf bis zehn Prozent je nach Dienstleistung. 

Wie sieht das aber in anderen Ländern aus? Sollte man im Urlaub auch Trinkgeld geben und wenn ja, wie viel? Die Trinkgeld-Regeln für die beliebtesten Urlaubsländer und -regionen haben wir hier für Sie zusammengefasst.

Wie viel Trinkgeld sollte man in der Schweiz und in Österreich geben?

In Österreich wird es mit dem Trinkgeldähnlich wie in Deutschland gehalten. Üblich sind laut vienna.at rund zehn Prozent in Restaurants und Cafés. War der Service besonders gut, kann es auch mal mehr sein, war er eher schlecht, bleibt auch mal weniger für die Servicekräfte liegen. Dem Urlaubsratgeber ab-in-den-urlaub.de zufolge liegt das Trinkgeld für Taxifahrer oder Reiseführer im Ermessen der Gäste. Die Höhe hänge demnach von der Zufriedenheit ab.

In der Schweiz gibt es laut myswitzerland.com keine Trinkgeldpflicht, aber in vielen Restaurants gehöre es dennoch zum guten Ton. Auch hier sind dann zirka zehn Prozent üblich. Aber auch wer auf einen runden Betrag aufrunde, mache nichts falsch, schreibt das Reiseportal. Ab-in-den-urlaub.de schreibt, dass fünf bis zehn Prozent in Ordnung sind, das Trinkgeld aber eigentlich schon im Endbetrag einberechnet ist.

Urlaub in Italien und Kroatien: Wie viel Trinkgeld sollte man trotz "Coperto" geben?

In Italien finden Urlauber auf ihrer Rechnung im Restaurant häufig die Bezeichnung "Coperto", die pro Person meist zwischen 1,50 und 5 Euro ausmacht. Dabei handelt es sich laut urlaubsguru.de um eine Art Grundgebühr für Tischdecke, Gedeck, Brot und Grissinis. Trinkgeld, das auch in Italienüblich ist, ersetzt die Gebühr aber nicht. Ohne eingerechnetes Coperto sind laut dem österreichischen Verkehrsclub ÖAMTC etwa fünf bis zehn Prozent Trinkgeld angebracht, ansonsten weniger. 

Auch in Kroatien wird meist ein Coperto berechnet. Trinkgeld wird hier wie in Italien gegeben. In beiden Ländern wird in Bars übrigens kein Trinkgeld erwartet, aber häufig stehen hier laut urlaubsguru.de kleine Teller oder Sparschweine neben der Kasse für Trinkgeld bereit.

Trinkgeld in Spanien und Portugal: Wie viel ist angemessen?

Für den Urlaub in Spanien oder Portugal rät der ÖAMTC fünf bis 15 Prozent Trinkgeld auf dem Tisch liegen zu lassen und Taxifahrern etwa zehn Prozent Trinkgeld zu geben.

Laut ab-in-den-urlaub.de ist Trinkgeld in Spanien eher nicht typisch, wird aber trotzdem als nette Geste empfunden, da die Gehälter in Spanien nicht besonders hoch seien. Dem Reiseportal zufolge gelten bereits fünf Prozent Trinkgeldim Restaurant als hohe Summe.

Trinkgeld im Urlaub: Wie viel sollte man in Frankreich, Griechenland oder in der Türkei geben?

In Frankreich, in Griechenland sowie in der Türkei ist Trinkgeldüblich – nicht nur im Restaurant oder Café, sondern auch im Taxi. In der Türkei gilt es dem ÖAMTC zufolge sogar als sehr unhöflich, keines zu geben. In der Gastronomie sind demnach fünf bis zehn Prozent üblich, im Taxi reicht es aufzurunden. So wird das laut dem Verkehrsclub auch bei Taxifahrten in Frankreich oder Griechenland erwartet. 

Genau wie in der Türkei sind in Griechenlandim Restaurant etwa fünf bis zehn Prozent Trinkgeld normal. Allerdings kommt es hier auf die Art des Lokals an. So genügt es dem ÖAMTC nach in Tavernen etwa den Rechnungsbetrag aufzurunden. Insbesondere in Restaurants in Urlaubsorten kann es laut ab-in-den-urlaub.deübrigens sein, dass ein zusätzlicher Preisaufschlag bereits in der Karte vermerkt ist, weil einige Urlauber kein Trinkgeld zahlen. Eine kleine Anerkennung wird also schon erwartet.

In Frankreich ist das Trinkgeld laut dem Reiseportal vielerorts bereits in der Rechnung enthalten. Beim Bezahlen lässt man aber trotzdem einige Münzen – die "pourboire" – zurück. Laut dem ÖAMTC sind in Frankreich ansonsten rund zehn Prozent Trinkgeldüblich.

Urlaub in Skandinavien: Wie viel Trinkgeld gibt man in Dänemark und Finnland?

Ähnlich wie mancherorts in Frankreich ist auch in Dänemark und Finnland das Trinkgeld bereits in der Rechnung enthalten, schreibt ab-in-den-urlaub.de. Trotzdem runden die meisten Gäste hier auf, damit keine Cent-Beträge ausgezahlt werden müssen. Wem der Service besonders gut gefallen hat, kann fünf bis zehn Prozent Trinkgeld geben.

Trinkgeld in England, Irland und Schottland: Wie viel ist angemessen?

In Großbritannien, das neben England auch Wales, Schottland und Nordirland umfasst, wird relativ viel Trinkgeld erwartet. Laut ab-in-den-urlaub.de sind 15 Prozent üblich, in Irland sind es etwa zehn Prozent.

In manchen Lokalen ist auf der Rechnung allerdings bereits eine sogenannte "service charge" zu finden. In diesem Fall muss das Trinkgeld nicht ganz so hoch ausfallen. Und in einem Pub ist Trinkgeld sogar eher unüblich. Hier darf dem Barkeeper eher einmal ein Getränk spendiert werden. 

Im Taxi oder im Hotel wird dem Reiseportal zufolge in Großbritannien ebenfalls Trinkgeld gegeben. Dabei sei ein Pfund ein guter Richtwert.

USA und Kanada: Wie viel Trinkgeld sollte man im Restaurant geben?

In den USA wird Trinkgeldüblicherweise in einer Höhe von 15 bis 20 Prozent gegeben, schreibt ab-in-den-urlaub.de. Als Richtwert könnten Urlauber die Höhe der "Tax" (Steuer) auf der Rechnung einfach verdoppeln und als Trinkgeld geben. In New York bei einer Tax von 8,8 Prozent kommt man damit auf knapp 18 Prozent Trinkgeld. 

Ähnlich ist es dem ÖAMTC zufolge auch in Kanada, denn Kellnerinnen und Kellner sind auf die "Tips" angewiesen, da das Gehalt nicht so hoch ausfällt.

Trinkgeld in Australien und Neuseeland: Ist es überhaupt nötig?

Dem ÖAMTC zufolge ist Trinkgeld in Australien und Neuseeland eher unüblich und wird nur bei überragendem Service gegeben. Dann können Urlauber etwa fünf bis zehn Prozent anpeilen. Mit einem Trinkgeld wird in diesen Ländern in der Regel aber nicht gerechnet. 

Urlaub in Japan oder China: Hier sollte man kein Trinkgeld geben

In Japan sowie in China aber auch in Vietnam oder Malaysia sollten Reisende lieber kein Trinkgeld geben. Laut urlaubsguru.de gilt das nämlich als Beleidigung. Guter Service wird im asiatischen Raum als selbstverständlich angesehen und nicht als Leistung, die eine Gegenleistung in Form von Trinkgeld erfordert. 

Vor allem in touristischen Gebieten kann man Trinkgeld aber durchaus geben, ohne direkt als unhöflich zu gelten. 

Eine Ausnahme unter den asiatischen Ländern ist Thailand. Hier ist ein Trinkgeld in Höhe von 10 Prozent üblich. Laut dem ÖAMTC kann durchaus auch mal nur aufgerundet werden. Dabei gelten aber Beträge unter 10 Baht – umgerechnet etwa 25 Cent – als unhöflich.

 
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