Die Spinnen gehören sicherlich zu den am wenigsten gern gesehenen Tieren der Welt. Die meisten Menschen ekeln oder fürchten sich sogar vor ihnen, im Haus sind sie nicht gerne gesehen und in dem ein oder anderen Horrorfilm wurden die achtbeinigen Tierchen schon als Monster eingesetzt. Ein berühmtes Beispiel ist die Riesenspinne "Aragog" aus Harry Potter.
Dass dieses Bild der Spinne ungerechtfertigt und auch durchaus ungerecht ist, steht für Experten, die sich mit den Tieren auseinandersetzen, außer Frage. Denn Spinnen sind durchaus nützliche Tiere, wie der Naturschutzbund Nordrhein-Westfalen erklärt. Sie sind für den Menschen in den meisten Fällen ungefährlich, scheu und räumen außerdem auf. Denn der Ernährungsplan der Spinnen steht uns Menschen meist im Sinne.
Was fressen Spinnen?
Für uns Menschen verhalten sich Spinnen ähnlich wie Katzen auf einem Bauernhof. Während letztere lästige Nager frisst und uns Menschen so vom Leib hält, ernähren sich Spinnen hauptsächlich von kleinen Insekten, manche davon durchaus nervig bis unangenehm für uns Menschen.
Wie das Umweltbundesamt darlegt, ernähren Spinnen sich hauptsächlich von erbeuteten Gliederfüßern, in der Regel Insekten wie Fliegen oder Käfern, die sich in ihren Netzen verirren, festkleben und so den Achtbeinern ausgeliefert sind. Ist ein Insekt einmal in dem Netz, wartet die Spinne, bis es sich nicht mehr bewegen kann, tötet das Opfer und injiziert ihr gleichzeitig eine enzymhaltige Flüssigkeit, die das Tier auflöst, um es dann aussaugen zu können.
Einige weibliche Spinnen sind auch bekannt dafür, ihre eigenen Sexualpartner nach dem Fortpflanzungsakt zu verspeisen, wie das Magazin Spektrum der Wissenschaft berichtet. Zudem gibt es auch viele Spinnen, die andere Spinnen fressen, einige ernähren sich sogar von Aas.
Dass Spinnen sich gänzlich von tierischen Opfern ernähren, ist allerdings ein Mythos, wie ein Forscherteam herausfand. In einem Forschungspapier, das im Jahr 2016 in dem Fachjournal Journal of Arachnology erschienen ist, konnten die Wissenschaftlier beweisen, dass einige Spinnen sich neben anderen Tieren auch vegetarisch, also von Pflanzenteilen wie Blättern, Nektar, Pollen und Samen ernähren. Besonders die sogenannten Springspinnen seien ausgesprochene Pflanzenliebhaber. Es gibt aber auch Pflanzen, die Spinnen überhaupt nicht mögen und von denen sie sich fernhalten. Mit diesen Pflanzen kann man Spinnen in seinem Haus loswerden.
Große Spinnen: Sind sie ungefährlich für Säugetiere?
An dem Horrorfilm-Monster der menschenfressenden Spinne ist also nichts dran. Nicht nur sind die allermeisten Spinnen eigentlich scheu und greifen Menschen nur an, wenn sie sich bedroht fühlen, sie würden einen durch Gift getöteten Menschen nicht fressen. Alle Spinnen weltweit fressen zwar in einem Jahr in etwa so viel Fleisch wie alle Menschen der Welt, wie das Naturkundemuseum Karlsruhe erklärt, aber Menschenfleisch steht dabei nicht auf der Karte.
Das bedeutet aber nicht, dass Spinnen grundsätzlich uninteressiert an Säugetieren sind. Besonders große tropische Spinnen wie die Vogelspinne fressen gelegentlich kleine Säugetiere wie Mäuse, aber auch kleine Vögel oder Eidechsen. Die große Wasserspinne ernährt sich auch von Kaulquappen und kleinen Fischen.
Dennoch lässt sich festhalten: Spinnen sind für Mensch und Haustier eigentlich ungefährlich, wenn überhaupt hilft einem eine Spinne im Haus dabei, sich lästige Insekten vom Hals zu halten. Wer allerdings Spinnen in seinem Keller findet, sollte wissen, um welche Art der Achtbeiner es sich handelt.