Seinen eigentlichen Lebensraum hat der Teppichkäfer in der Natur. Um seine Eier abzulegen, kommt er uns Menschen aber gerne nah. In unseren Wohnungen und Häusern bieten sich ausreichend ruhige und trockene Plätze, an denen die Teppichkäfer-Larven heranwachsen können.
Doch in den eigenen vier Wänden haben die wenigsten den Käfer gerne - und wollen ihn bekämpfen. Mit diesen Tipps und Tricks werden Sie den Parasiten nachhaltig los.
Teppichkäfer in der Wohnung: Deshalb sollte man die Parasiten bekämpfen
Teppichkäfer-Larven ernähren sich von Kreatin, das sich laut Umweltbundesamt unter anderem in Haaren, Seide und Schafwolle befindet. Sie hinterlassen Bissspuren in Form von unregelmäßigen Löchern an Textilien wie Teppichen, Pelzmänteln oder Wollkleidung, wie die Schädlingsbekämpfungsfirma Bruder berichtet. Deshalb gelten die Larven als Materialschädlinge und sollten bekämpft werden, wenn sie sich in Haus oder Wohnung eingenistet haben. Doch nicht nur Textilien, sondern auch uns Menschen kann die Teppichkäfer-Larve schaden.
Die Haare der Parasiten können allergische Reaktionen zur Folge haben:
- Reaktionen von Haut und Atemwegen
- Irritationen der Nasenhöhlen und Nasennebenhöhlen
- Augenentzündungen
Die sogenannten Pfeilhaare sitzen am Körperende der Larve und sind besonders lang. Die darin enthaltenen Substanzen können Allergien auslösen und dienen der Larve zur Verteidigung.
Aus diesen Gründen ist es sinnvoll, einen Befall von Teppichkäfern zu bekämpfen, bevor sie ihre Eier legen und Larven sich ausbreiten können.
Tipps zur Bekämpfung von Teppichkäfern: So werden Sie die Parasiten los
Grundsätzlich rät das Umweltbundesamt: Physikalische und thermische Bekämpfungsmaßnahmen sowie Naturprodukte gegen den Teppichkäfer sollten synthetischen Insektiziden immer vorgezogen werden. Letztere sind nur von geschultem Fachpersonal anzuwenden. Diese Möglichkeiten zur Bekämpfung des Teppichkäfers gibt es:
Tipps zur Bekämpfung mit physikalischen und thermischen Maßnahmen:
- Saugen hilft bei der Entfernung von Eiern und Larven, die der Teppichkäfer abgelegt hat. Das ist laut Umweltbundesamt mehrmals zu wiederholen. Zudem sind auch Schränke, Truhen und Bettkästen abzusaugen. Diese sind anschließend mit Essigreiniger zu putzen.
- Ein Dampfreiniger kommt bei Teppichen und Möbeln zum Einsatz, in denen tierische Fasern verarbeitet sind.
- Sind Textilien waschbar, legt man sie für ein bis zwei Stunden bei 60 Grad in die Waschmaschine - insofern das Material es aushält.
- Auch mit Kälte kommt man weiter: Bei -18 Grad können befallene Textilien in den Tiefkühlschrank gelegt werden. Das sollte man nach zwei bis drei Wochen wiederholen.
Tipps zur Bekämpfung mit physikalisch-mechanischen Maßnahmen:
- Fein gemahlene Kieselalgen oder Kieselsäure sind ebenfalls eine natürliche Methode, den Parasiten zu bekämpfen. Das Prinzip: Die kleinen scharfkantigen Partikel beschädigen den Panzer der Teppichkäfer - er trocknet aus und stirbt. Das Umweltbundesamt rät: Das Pulver muss nah der Versteckplätze der Käfer ausgebracht werden, damit es zu einem Kontakt kommt.
- Achtung: Beim Verteilen des Pulvers sollten Handschuhe sowie ein Mundschutz getragen werden, da es nicht eingeatmet werden darf.
Tipps zur Bekämpfung des Teppichkäfers mit Niemöl:
- Das Öl des indischen Niembaums ist eine weitere natürliche Methode zur Bekämpfung des Teppichkäfers, denn es führt zu einem Fraßstopp der Parasiten. Auch die Vitalität nimmt ab, sodass sie sich nicht weiter fortpflanzen.
- Bei der Anwendung der entsprechenden Produkte sollte immer nach Gebrauchsanweisung gehandelt werden.
Tipps zur Anwendung neurotoxischer Insektizide zur Bekämpfung des Teppichkäfers:
- Es gibt sogenannte pulverförmige Kontaktinsektizide, Mittel zum Sprühen oder Papierstreifen, die mit entsprechenden Wirkstoffen getränkt sind.
- Häufig wird Insektiziden ein chemischer Verstärker zugesetzt, um die Wirkung zu erhöhen. Dieser Stoff nennt sich Piperonylbutoxid (PBO) und ist kein Naturprodukt. Er wirkt auf das Nervensystem der Parasiten, aber auch auf das des Menschen. Bei Kleinkindern kann die falsche Anwendung zu "unerwünschten gesundheitlichen Wirkungen" führen, warnt das Umweltbundesamt.
- Als Privatperson verzichtet man bestenfalls auf den Einsatz solcher Insektizide und beauftragt stattdessen eine Schädlingsbekämpfungsfirma.
Tipp: Wer die Larven von Parasiten sehr genau bestimmt, kann den Befall zielgerichteter bekämpfen. Bei der Bestimmung helfen beispielsweise Verbraucherschutzämter, wie das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Auch Schädlingsbekämpfungsfirmen nehmen Bestimmungen vor.