Was früher die Visitenkarte aus bedrucktem Papier war, ist mittlerweile die eigene Website geworden. Kontaktdaten, Selbstbeschreibung und Lebensläufe, Arbeitsproben und Portfolios - das und noch viel mehr lässt sich auf im persönlichen Internetauftritt darstellen, für Selbstständige zu Berufszwecken oder als persönlicher Blog. Erste, kostenlose und einfache Schritte in die Welt der eigenen Homepage bieten dabei zahlreiche Internetanbieter.
Meist sind dabei keinerlei Programmierkenntnisse notwendig; die Seite kann meistens im sogenannten Baukastenprinzip aufgebaut werden. Alles was der Nutzer dabei wissen muss: Was brauche ich und wie soll es aussehen?
Doch zuvor stellt sich natürlich die Frage: Bei welchem Website-Anbieter erstelle ich die Homepage? Die Antwort darauf scheint deutlich schwerer zu sein, als das zusammenbauen der Homepage. Dabei spielt auch eine Rolle, wie es um Domains, Werbebanner oder Limits steht. Da die Auswahl nahezu grenzenlos ist, kommt hier ein Vergleich von sechs Anbietern in der Übersicht mit Vor- und Nachteilen.
Website kostenlos erstellen: mit Wix
Zugegeben, mit dem Namen des israelischen Unternehmens verbindet man in Deutschland wohl eher etwas anderes als einen Website-Anbieter. Dennoch ist Wix beim Erstellen der eigenen Homepage ganz vorne mit dabei. Im kostenlosen Tarif des Anbieters bekommt der Kunde 500 MB Speicher sowie 1 GB an Bandbreite pro Monat für seine Website. Wer mehr aus seiner Website herausholen will, muss allerdings doch etwas zahlen.
Vorteile: Das Erstellen der Website funktioniert sehr einfach und unkompliziert. Nutzer haben eine große Auswahl an schicken voreingestellten Designs und Features. Wix bietet bei seinem Gratis-Website-Baukasten im Vergleich zu anderen Anbietern mit Abstand am meisten Vorlagen, Funktionen und Kreativ-Optionen. Außerdem können Nutzer unbegrenzt viele Unterseiten anlegen.
Nachteile: Manche Websitefunktionen - etwa das Betreiben eines Online-Shops funktioniert nicht im Nulltarif. Für solche Add-Ons sind kostenpflichtige Upgrades nötig. Und die Seite, die über eine Subdomain von Wix betrieben wird, ist nur im ersten Jahr gratis. Wer seine Homepage verlängern möchte, muss dann ebenfalls zu einem kostenpflichtigen Tarif wechseln. Auf der kostenlosen Website ist außerdem stets ein Wix-Werbebanner zu sehen. Und ein weiterer Nachteil: Wix speichert sämtliche Daten außerhalb der EU, zudem sind die AGB mangelhaft.
Website kostenlos erstellen: mit Jimdo
Die kostenlose Website mit Jimdo ist schnell und einfach gemacht, sodass sich der deutsche Anbieter vor allem für ein Herantasten an die eigene Website eignet. So erachtet etwa das Technik-Fachmagazin Computer Bild den Nulltarif-Webiste-Anbieter in seinem Test als Sieger. Doch auch hier gibt es ein paar Nachteile.
Vorteile: Wie bei Wix sind dem Nutzer von Jimdo kaum Grenzen in der Gestaltung der eigenen Website gesetzt. Die Darstellung wird zudem automatisch an mobile Geräte angepasst, sodass man sich sicher sein kann, dass die Homepage auch am Smartphone optisch etwas hermacht. Das Hosting behält Jimdo in der EU.
Nachteile: Die Tarife "Play" und "Free" sind zwar komplett kostenlos, allerdings finden sich dabei immer der Anbieternamen Jimdo in der Domain - mit dem Suffix ".jimdofree.com" - sowie Werbung auf der Seite. Außerdem beschränkt sich die Jimdo-Seite auf eine Subdomain mit 5 Unterseiten, einen Speicherplatz von 500 MB und einen Traffic von 2 GB. Wer also Größeres vorhat, oder eine gewerbliche Website plant, sollte sich besser gleich für einen kostenpflichtigen Tarif entscheiden.
Website kostenlos erstellen: mit Webnote
Der Homepage-Baukasten Webnote kommt aus der Schweiz. Auch hier ist einiges geboten, um die eigene Webiste ansprechend zu gestalten. Das funktioniert mit einem simplen Drag-and-Drop-Prinzip, sodass keinerlei Programmierkenntnisse notwendig sind. Lediglich die geringen Datenmengen und die Werbung auf der Seite verleiten zum kostenpflichtigen Angebot.
Vorteile: Die intuitive und simple Handhabung des Dienstes spricht für Webnote. So sind die vielen Design-Vorlagen und Features auch direkt für die mobile Darstellung geeignet. Eine Besonderheit von Webnote ist die kollaborative Nutzung: Sie können den Baukasten mit anderen Nutzern bedienen. Das macht die gratis Website-Erstellung im Team ganz einfach.
Nachteile: Wie viele andere Anbieter auch, lassen sich manche Features nur mit dem kostenpflichtigen Upgrade verwenden. Außerdem bietet Webnote etwas weniger Speicherplatz als andere Anbieter: 200 MB bei einem Traffic von 1 GB pro Monat.
Website kostenlos erstellen: mit Webador
Der Anbieter Webador stammt aus den Niederlanden. Dort heißt er allerdings JouwWeb. Der Baukasten funktioniert ebenfalls per Drag-and-Drop und lässt sich kinderleicht bedienen. In puncto Speicherplatz ist Webador ganz vorne. Das Software-Vergleichsportal trusted empfiehlt den Anbieter vor allem Nutzern, die auf ihrer Website viel Text veröffentlichen und bloggen.
Vorteile: Mit dem kostenlosen Paket haben Nutzer Zugriff auf kostenlose Stockfotos und 50 verfügbare Design-Vorlagen. Ein großer Vorteil gegenüber der Konkurrenz: Selbst bei der Gratis-Homepage gibt es keine Grenze bei Speicherplatz und Traffic. Nutzer können außerdem unbegrenzt viele Seiten anlegen. Sorgen, dass die Website einmal zu groß für den Tarif ist, gibt es also nicht.
Nachteile: Der Nulltarif von Webador schließt allerdings wie bei den anderen Anbietern Werbung in der Domain und auf der Homepage mit ein.
Website kostenlos erstellen: mit Weebly
Der Homepage-Anbieter Weebly aus den USA richtet sich an Privatpersonen und kleinere Unternehmen. Diese können sich mittels Subdomain eine Webiste mit 500 MB Speicherplatz basteln. Speziell bei dem Anbieter: Die Nutzer sollten Englisch beherrschen.
Vorteile: Das kostenfreie Angebot ist - anders als etwa beim Konkurrenten Wix - zeitlich nicht begrenzt. Außerdem gibt es im Baukasten eine Auswahl an Design-Vorlagen, die zwar nicht riesig, aber dafür stilvoll gehalten ist. Außerdem gibt es ein umfangreiches App-Center, das Nutzern unterschiedliche Add-ons, etwa für Social Media, Live-Chats oder FAQ-Bereiche bietet.
Nachteile: Bei Weebly gibt es nur wenig Support, und wenn dann nur auf englisch. Die Gestaltungsfreiheit hält sich bei dem Anbieter in Grenzen. Beim Test von Computer Bild fiel zudem auf, dass sich unwirksame Klauseln in den allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) befinden und in Fragen der Datenschutzverordnung deutsche Anbieter wie Jimdo sicherer sind.
Website kostenlos erstellen: Site123
Ebenso wie der Konkurrent Wix stammt Site123 aus Israel, wo der Anbieter 2016 gegründet wurde. Die kostenlose Homepage-Gestaltung im Baukasten ist zwar simpel, dafür auch begrenzt. Und auch der Datenschutz lässt zu wünschen übrig.
Vorteile: Die Handhabung des Services ist einfach und die Design-Vorlagen sind optisch ansprechend und mobil responsiv. Ein weiterer Vorteil, den nicht alle Konkurrenten bieten, ist ein Support via Live-Chat, falls es einmal beim Erstellen der Homepage hakt.
Nachteile: Der Speicherplatz sowie die Bandbreite belaufen sich auf 250 MB, was problematisch werden könnte, wenn das Webprojekt größer werden sollte. Bei den Design-Templates gibt es außerdem keine Widgets oder andere frei platzierbare Elemente, was die Website-Gestaltung etwas einschränkt. Außerdem müssen sich Nutzer des Site123-Nulltarifs mit Werbung auf ihrer Website anfreunden. Das Help-Center ist außerdem nicht besonders gut ins Deutsche übersetzt und in Sachen Datenschutzverordnung schwächelt der Anbieter deutlich.