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Technik
Vorsicht vor Handy-Ortung: So können Sie sich schützen
Mit Hilfe von Spionage-Software können Kriminelle Handys orten - und wissen dann ganz genau, wo sich deren Besitzer aufhalten. Doch man kann sich dagegen schützen.
Cyberangriff.jpeg       -  Die Standortdaten eines Smartphones sind sensible, private Informationen. Deswegen sollten Smartphone-Besitzer wissen, wie sie sich gegen Handy-Ortung schützen.
Foto: Sina Schuldt, dpa (Symbolbild) | Die Standortdaten eines Smartphones sind sensible, private Informationen. Deswegen sollten Smartphone-Besitzer wissen, wie sie sich gegen Handy-Ortung schützen.
Lennardt Loß
 |  aktualisiert: 11.03.2024 09:10 Uhr

Stellen Sie sich vor, eine fremde Person wüsste ganz genau, wo sie sich den Tag über aufhalten. Die Person wüsste, wann sie morgens ihr Haus verlassen, auf welchem Weg sie zur Arbeit fahren, wo sie nach Feierabend einkaufen gehen und um viel Uhr sie nach Hause zurückkehren. Klingt gruselig? Tatsächlich wäre das theoretisch möglich, wenn die fremde Person ihr Handy orten würde.

Doch keine Angst: Es gibt einige Tricks und Maßnahmen, mit denen man sich gegen Handy-Ortung schützen kann. Wir stellen Ihnen drei davon vor.

Standortdaten: Wird mein Handy immer geortet?

Wer ein Smartphone besitzt, der kann sich fast sicher sein, dass seine Standortdaten regelmäßig abgefragt werden. Das muss erstmal nichts Schlechtes sein. Im Gegenteil:

  • Kartendienste wie Google Maps würden ohne eine GPS-Ortung überhaupt nicht funktionieren.
  • Eine Standortabfrage kann auch hilfreich sein, wenn man sein Handy verloren hat und es wiederfinden will.
  • Auch gestohlene Handys kann man mit Hilfe von Standortabfragen orten.

Doch trotzdem sollte man sich als Smartphone-Nutzer darüber im Klaren sein, dass es sich bei den eigenen Standort-Daten um sensible, private Informationen handelt.

02 warnt etwa vor Apps, die Standortdaten abfragen, obwohl sie keine entsprechenden Features anbieten. Wenn eine Taschenlampen-App etwa nach Standortdaten fragt, sollten bei Usern alle Alarmglocken läuten. Denn "in einigen Fällen wollen Anwendungen nur an diese Daten, um diese im Hintergrund an Dritte weiterzuleiten oder gar zu verkaufen."

Laut Chip.de nutzen auch Kriminelle verschiedene Methoden, um Mobiltelefone unbemerkt zu orten. Aber auch Personen aus dem eigenen Umfeld könnten ein Motiv für eine Handy-Ortung haben. Man denke nur an den eifersüchtigen Ex-Freund oder die eifersüchtige Ex-Freundin. Chip.de empfiehlt deswegen, unbedingt eine sichere Methode zum Entsperren des Handys zu nutzen, damit nicht einfach so Spionage-Software darauf installiert werden kann.

Übrigens: Mit einigen Tricks kann man sich gegen Spam-Anrufe schützen.

So gut wie nicht vermeidbar: Handy-Ortung durch den Provider

Nicht jede Art von Handy-Ortung lässt sich vermeiden. Sobald man ein Smartphone besitzt, das im Netz eines Mobilfunkanbieters registriert ist, kann der Anbieter das Gerät orten - und zwar über die Zuordnung zu den Funkzellen und die Signalstärke des Smartphones. Laut heise.de ist diese Zuordnung aber nicht besonders genau: "In Städten kann die ermittelte Position um einige hundert Meter, im ländlichen Bereich sogar mehrere Kilometer von der tatsächlichen Position abweichen."

Die Ortung über den Mobilfunk durch den Betreiber kann heise.de zufolge nicht abgestellt werden: "Sobald ein Smartphone in einem Mobilfunknetz eingeloggt ist, ist es auch für den Netzbetreiber ortbar." Nur ein komplett ausgeschaltetes Handy kann vom Netzbetreiber nicht gefunden werden.

Übrigens: Ein gutes Smartphone muss nicht teuer sein.

So verhindert man die Handy-Ortung durch Apps

Auch viele Apps fragen die Standortdaten ihrer User ab. Dagegen kann man sich allerdings schützen. Chip.de empfiehlt etwa:

  • Die Standortfreigabe für jede App individuell zu bestimmen und keine Generalfreigabe zu erteilen.
  • Außerdem sollte man die Standortfreigabe nur dann erteilen, wenn das akut für die Nutzung einer App benötigt wird. Etwa, wenn man mit seinem Auto unterwegs ist und zur Navigation Google Maps verwendet.

Übrigens: Es kann ganz schön teuer werden, wenn man mit einem Handy am Steuer erwischt wird.

So verhindert man die Handy-Ortung durch Spionage-Apps

Bei Spionage-Apps handelt es sich laut Chip.de um Software, die speziell zur Handy-Ortung konzipiert ist, aber nicht als solche erkennbar ist. Solche Apps sind ohne Einverständnis des Smartphone-Besitzers illegal und stellen einen schweren Eingriff in die Privatsphäre dar. Chip.de warnt deswegen: "Achten Sie daher darauf, neue Apps nur aus vertrauenswürdigen Quellen zu installieren, am besten aus offiziellen App-Stores."

Laut der Polizei NRW kann man auch die Ortungsmöglichkeiten im Betriebssystem des Handys abschalten. Allerdings funktionieren dann Kartendienste wie Google Maps nicht mehr. Auch eine Ortung des Handys bei Verlust oder Diebstahl ist in diesem Fall nicht mehr möglich.

Die Polizei NRW schreibt weiter: "Wer sich nicht sicher ist, ob sich das Handy mal in ‚unbefugten Händen‘ befunden hat, sollte sich ein neues, ‚sauberes Handy‘ zulegen." Der Austausch der SIM-Karte reiche hingegen nicht aus. Denn manche Apps würden die neue SIM-Karten-Nummer und/oder Telefon-Nummer weiterleiten.

Übrigens: Es gibt ein Smartphone, das laut dem Hersteller zehn Jahre lang halten soll.

 
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