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Technik
Smartphone-Speicher voll: So lassen sich unlöschbare Apps trotzdem entfernen
Auf dem Smartphone vorinstallierte Apps nerven nicht nur, sie beanspruchen meist auch ordentlich Speicherplatz. Wie Sie diese Apps loswerden, erklären wir Ihnen hier.
Etwas Pflege hilft schon, um die eigenen Daten besser zu schützen: Was an Apps nicht gebraucht wird, sollte man deinstallieren. Foto: Andrea Warnecke       -  Manche Apps braucht man einfach nicht auf dem Smartphone. Doch es gibt Wege diese unlöschbaren Anwendungen loszuwerden.
Foto: Andrea Warnecke (dpa) | Manche Apps braucht man einfach nicht auf dem Smartphone. Doch es gibt Wege diese unlöschbaren Anwendungen loszuwerden.
Ann-Katrin Hahner
 |  aktualisiert: 23.06.2024 06:20 Uhr

Egal ob die nicht gewünschte Musik-App des Herstellers oder Spiele und Social-Media-Apps von irgendwelchen Drittanbietern: Die meisten Android-Nutzer müssen damit leben, dass ihr neues Smartphone mit Bloatware bestückt ist, die sie weder wirklich brauchen noch selbst nutzen möchten. Wie man diese Apps wieder loswerden kann, obwohl sie nicht direkt über das Smartphone gelöscht werden können, erfahren Sie in diesem Artikel. 

Speicher voll: So lassen sich unlöschbare Apps trotzdem entfernen

Doch was ist "Bloatware" überhaupt? Das Fachmagazin IT-Business definiert Bloatware als aufgeblähte - daher der Name - oder unnütze Software, welche die Leistung unserer Smartphones erheblich schmälern kann. Überwiegend handelt es sich dabei um vorinstallierte Programme oder Software, die im Laufe der Zeit aktualisiert wird, wächst und somit auch immer mehr Speicherplatz für sich beansprucht. 

Meist kann man drei Typen von Bloatware unterscheiden. Das sind zum einen Herstellerspezifische Apps. Online wird sich in diesem Zusammenhang beispielsweise häufig über Samsungs Sprachassistenten Bixby beschwert, der sich in der Community nicht allzu großer Beliebtheit erfreut. Hinzu kommen dann noch "Carrier"-spezifische Apps, also Anwendungen, die vom Mobilfunkanbieter auf die Smartphones gepackt werden, um beispielsweise das eigene Konto beim Anbieter zu verwalten. Häufig finden sich auch Drittanbieter-Apps auf den neuen Geräten. Von Social-Media-Apps über Spiele bis hin zu Produktivitätsanwendungen kann hier alles dabei sein. 

Gemein ist all diesen Anwendungen, dass der Nutzer sie nicht so einfach über das Menü löschen kann, wie er das mit einer App tut, die er selbst aus dem Google Play Store heruntergeladen hat und jetzt nicht mehr nutzen möchte. Problematisch wird das dann, wenn Bloatware im Hintergrund läuft und Systemleistung und Akkulaufzeit negativ beeinflusst. Auch die eigenen Daten können in Gefahr sein, wenn die vorinstallierten Apps sich nicht unbedingt an Datenschutzrichtlinien halten. Allerdings gibt es Wege, wie man diese unlöschbaren Apps loswird. Dies geht entweder über drei Kernmethoden oder über den Entwicklermodus. 

Schritt für Schritt: So entfernen Sie die unlöschbaren Apps

Das Unternehmen Kaspersky, welches Sicherheitssoftware anbietet, hat drei Hauptwege ausgemacht, mit denen sich unerwünschte Apps auf dem Smartphone handhaben lassen: 

  1. Deinstallieren: Wenn eine App nicht über den Google Play Store entfernt werden kann, sollten Sie versuchen, sie über die Einstellungen Ihres Telefons zu deinstallieren. Dort finden Sie eine Liste aller installierten Apps. Wählen Sie die betreffende App aus und gehen Sie zum App-Info-Bildschirm. Wenn dort ein "Deinstallieren"-Button verfügbar ist, kann die App leicht entfernt werden. Dies ist der einfachste Weg, um Bloatware loszuwerden.

  2. Deaktivieren: Wenn die App vom Hersteller vorinstalliert wurde und nicht gelöscht werden kann (weil sie kein "Deinstallieren"-Button hat), können Sie die App zumindest deaktivieren. Auf dem App-Info-Bildschirm wird statt eines "Deinstallieren"-Buttons ein "Deaktivieren"-Button angezeigt. Eine deaktivierte App erscheint nicht mehr auf dem Startbildschirm, wird nicht automatisch ausgeführt und kann nicht manuell gestartet werden. Sie bleibt auf dem Gerät, verbraucht jedoch immerhin keine laufenden Ressourcen mehr.

  3. Anhalten: Wenn die App nicht deaktiviert werden kann, weil sogar der "Deaktivieren"-Button ausgegraut ist, können Sie die App komplett anhalten. Dies geht über den "Stopp erzwingen"-Button, der ebenfalls auf dem App-Info-Bildschirm zu finden ist. Diese Option beendet die App vorübergehend, ohne sie zu entfernen oder dauerhaft zu deaktivieren. Dies ist laut der Experten besonders nützlich, um zu testen, ob das System auch ohne die ständige Ausführung einer App stabil weiterlaufen würde.

Apps vom Smartphone löschen - Entwicklermodus als "letztes Mittel"

Wenn all das nicht hilft, oder Sie die App wirklich komplett vom Smartphone entfernen wollen, dann wird es jetzt etwas technisch. Bevor die Apps über den Entwicklermodus entfernt werden, sollte laut den Kaspersky-Experten Folgendes beachtet werden: 

  • Vollständiges Backup erstellen:

    • Es ist sehr wichtig, dass Sie zuerst ein vollständiges Backup Ihres Smartphones erstellen. Sichern Sie alle Ihre wichtigen Daten, um bei einem Fehlschlag des Prozesses Ihre Informationen wiederherstellen zu können.
  • Entwicklermodus aktivieren:

    • Aktivieren Sie den Entwicklermodus auf Ihrem Gerät. Dies ist in den Einstellungen unter "Über das Telefon" möglich, indem Sie mehrmals auf "Build-Nummer" tippen, bis eine Meldung erscheint, dass der Entwicklermodus aktiviert ist.
  • USB-Debugging einschalten:

    • Im Entwicklermodus sollten Sie das USB-Debugging aktivieren. Diese Einstellung erlaubt eine Verbindung zwischen Ihrem Smartphone und Ihrem Computer über Android Debug Bridge (ADB), was für den Prozess der App-Entfernung notwendig ist.
  • Kenntnisse über ADB-Befehle:

    • Machen Sie sich mit den notwendigen ADB-Befehlen vertraut, insbesondere wie man Apps auflistet und wie man sie deaktiviert oder deinstalliert. Diese Befehle erfordern präzise Angaben zum Paketnamen der App, die Sie bearbeiten möchten.
  • Vorsicht bei der Auswahl von Tools:

    • Wenn Sie externe Tools wie beispielsweise den Universal Android Debloater verwenden, stellen Sie sicher, dass Sie deren Herkunft und Sicherheit überprüfen können. Solche Tools können hilfreich sein, um den Vorgang zu vereinfachen, bergen aber auch Risiken, wenn sie nicht von vertrauenswürdigen Quellen stammen.

Jetzt wird es ernst. Vorab: Die folgenden Schritte erlauben es Ihnen, mehr Kontrolle auf Ihrem Android-Gerät auszuüben. Allerdings birgt der Prozess gewisse Risiken und erfordert ein gewisses technisches Verständnis, insbesondere hinsichtlich der Sicherheits- und Funktionalitätseinstellungen Ihres Smartphones. Wenn Sie das nicht abschreckt, fahren Sie folgendermaßen fort: 

Installieren Sie die Android SDK Platform-Tools auf Ihrem Computer. Verbinden Sie dann Ihr Smartphone über ein USB-Kabel mit Ihrem Computer. Wenn Sie das Gerät zum ersten Mal verbinden, erscheint auf dem Smartphone eine Aufforderung, die USB-Debugging-Verbindung zu erlauben. 

Öffnen Sie nun die Kommandozeile auf Ihrem Computer und starten Sie ADB mit dem Befehl adb devices, um sicherzustellen, dass Ihr Gerät verbunden ist. Geben Sie dann adb shell pm list packages ein, um eine Liste aller installierten Pakete (Apps) auf Ihrem Gerät zu erhalten. Suchen Sie in dieser Liste nach dem genauen Namen der App, die Sie entfernen möchten.

Haben Sie den "Übeltäter" gefunden, nutzen Sie zum Deaktivieren jetzt den Befehl adb shell pm disable-user --user 0 [PACKAGENAME] , wobei [PACKAGENAME] der genaue Paketname der App ist. Möchten Sie die App vollständig deinstallieren, verwenden Sie adb shell pm uninstall --user 0 [PACKAGENAME]. Stellen Sie sicher, dass Sie den korrekten Paketnamen verwenden, um unerwünschte Störungen im System zu vermeiden.

Starten Sie im Anschluss das Gerät neu, um sicherzustellen, dass alle Änderungen gegriffen haben. 

Übrigens: Schon Monate vor seiner Veröffentlichung ist das neue iPhone 16 bereits in aller Munde. Während das iPhone 16 Pro ein altbekanntes Kamera-Problem endlich lösen soll, könnte das Standard-Modell in zwei neuen Farben herauskommen

 
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