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Technik
Handy-Display kaputt? Was Sie jetzt tun können
Ein Mal unglücklich heruntergefallen, und ein Handy-Display kann kaputt sein. Was Sie tun dann können, erfahren Sie in diesem Artikel.
Smartphone-Display: So können Sie es reparieren lassen.jpeg       -  Wie ein Spinnennetz ziehen sich die Risse über das Handy-Display. Doch es lässt sich reparieren.
Foto: Franziska Gabbert, dpa (Symbolbild) | Wie ein Spinnennetz ziehen sich die Risse über das Handy-Display. Doch es lässt sich reparieren.
Julius Bretzel
 |  aktualisiert: 11.03.2024 13:25 Uhr

Ein Moment der Unaufmerksamkeit reicht aus, und das Handy liegt auf dem Gehweg, beim Aufheben bemerkt man viele feine Risse im Display, die wie ein Spinnennetz aussehen. So oder so ähnlich passiert es oft. Denn ein kaputter Screen ist der häufigste Schaden, der bei Smartphones auftritt. Aber was tun, wenn der Handy-Bildschirm kaputt ist? Das hängt vor allem davon ab, wie stark das Display beschädigt ist, und wie stark das Gerät durch den Schaden beeinträchtigt ist.

Handy-Display kaputt: kleine Risse nicht unterschätzen

Ist der Bildschirm des Telefons nur leicht beschädigt, also zeigen sich etwa wenige kleine Risse oder ist nur eine kleine Fläche des Touchscreens betroffen, lässt sich das Handy oft noch problemlos oder mit nur wenigen Einschränkungen bedienen. In diesem Fall sollten Sie das Glück im Unglück nutzen und vorsichtshalber eine Sicherung der Daten auf dem Gerät machen. Denn kleine Risse können schnell zu größeren anwachsen. Dann kann es plötzlich passieren, dass das Gerät funktionsunfähig wird.

Um das zu verhindern, ist es ratsam, zeitnah eine Displayschutzfolie oder einen Displayschutz aus Panzerglas auf das gesprungene Display aufzubringen. Das wäre zwar vor dem Missgeschick nützlicher gewesen, hilft aber dennoch gegen das weitere Aufreißen oder Herausbrechen der Displayscherben. 

Handy-Display kaputt: Daten retten

Was aber, wenn das Display doch so kaputt ist, dass es sich nicht mehr richtig bedienen lässt? Dann ist die erste Hürde, das Gerät zu entsperren, weil sich das Passwort oder der Sicherheitscode nicht mehr eingeben lässt oder der Fingerabdruck-Scanner kaputt ist. Doch es gibt Möglichkeiten, den Schritt zu umgehen und so doch noch an die Daten des Handys zu kommen.

Android-Nutzer können ihr Handy mit einem USB Hub Adapter (OTG Adapter) mit ihrem PC verbinden und das Smartphone damit bedienen, entsperren und auf die Daten zugreifen. Die Rettung kann außerdem die Cloud-Synchronisation von Google sein. In vielen Fällen ist beim Smartphone die Google One App aktiviert. Dort werden Fotos und Videos automatisch gesichert. Wurden die Daten bereits bei Google gespeichert, hat man so eine aktuelle Sicherung der wichtigsten Daten.

Für iPhone-Nutzer gibt es die iCloud, um an aktuelle Backups des Handys zu kommen. Sind die iCloud-Backups aktiviert, wurde ein Backup innerhalb der letzten 24 Stunden erstellt und die Daten, die Sie für das Backup eingestellt haben, sollten von einem anderen Gerät aus erreichbar sein. Sind die iCloud-Dienste nicht aktiviert, lässt sich ein Backup über iTunes durchführen. Dafür verbinden Sie das Mobiltelefon mit dem Computer und sichern die Daten über iTunes. Doch Achtung: Um das iPhone mit dem Computer zu verbinden, kann es nötig sein, dass Sie dies auf dem Handy zulassen müssen. Bei einem komplett kaputten Display ist das allerdings nicht mehr möglich. Dann bleibt als Option nur noch die iCloud-Sicherung.

Handy-Display kaputt: Vorsicht vor Scherben

Je nach Schwere des Schadens kann es auch vorkommen, dass sich kleine Teile des Display-Glases vom Gerät ablösen. Ist das der Fall, gilt es aufzupassen. Die scharfen Kanten des Glases können zu Schnittverletzungen führen. Hier ist die Gefahr einer Infektion recht hoch, denn Smartphones sind regelrechte Keimherde. Studien zeigten, dass sich während der Smartphone-Nutzung Keime, Pilze und Bakterien - etwa Krankheitserreger wie Grippeviren oder Durchfallbakterien - auf dem Bildschirm sammeln. Bei einer Schnittverletzung an einem kaputten Touchscreen gelangen diese möglicherweise in den Körper.

Handy-Display kaputt: Greift die Garantie oder Versicherung?

Wie bei allen elektrischen Geräten gelten für jedes neu gekaufte Smartphone zwei Jahre gesetzliche Gewährleistung. Innerhalb dieser Zeit muss der Hersteller das Gerät reparieren oder ersetzen, wenn der Kunde einen Schaden findet, der zum Zeitpunkt des Kaufs bereits da war. Allerdings ist im Falle eines zersplitterten Displays meistens der Kunde schuld. Solange das Display also nicht plötzlich ohne äußere Einwirkungen versagt, sondern durch Eigenverschulden kaputtgeht, greift die Gewährleistung nicht. 

Und auch die freiwillige Herstellergarantie ist in einem solchen Fall meistens nutzlos: Diese deckt üblicherweise ebenfalls keine Schäden ab, die vom Smartphone-Besitzer selbst verursacht wurden. 

Auch die üblichen Versicherungen helfen meist nicht weiter. Hausratsversicherungen beinhalten Klauseln, die Mobiltelefone und andere tragbare Elektrogeräte ausschließen. Die Haftpflichtversicherung zahlt nicht, wenn das eigene Gerät kaputt ist. Anders ist es bei Spezialversicherungen: Sogenannte Handyversicherungen sind vergleichbar mit einem Vollkaskoschutz beim Auto. Sie übernehmen die Reparaturkosten sowohl bei Fremd- als auch bei Eigenbeschädigung des Handys. Diese Versicherungen kosten oft nur wenige Euros im Monat und lohnen sich vor allem zum Schutz von teureren, hochwertigen Smartphones. Wer eine solche Versicherung aber nicht hat und sein Gerät dennoch reparieren lassen will, muss selbst dafür aufkommen.

Handy-Display kaputt: Display reparieren lassen

Wer ein neues Display für sein Smartphone möchte, kann sich für die Rundum-sorglos-Variante entscheiden und das Gerät zur fachmännischen Reparatur bringen. Denn bei vielen Herstellern ist der Display-Wechsel mit viel Aufwand verbunden. Bei vielen Geräten ist etwa das Display-Glas mit anderen Modulen verbunden, die bei einer Reparatur zusätzlich zum neuen Glas ersetzt und verbaut werden müssen. Damit steigen die Preise für Reparaturen oft schnell. Den Bildschirm auszutauschen kann dann teurer werden als ein neues Gerät.

Gerade bei günstigeren oder älteren Handys, die in ihrem Wert bereits gesunken sind, rechnet sich eine aufwendige Reparatur aus finanzieller Sicht oft nicht. Bei hochpreisigen oder neuen Geräten lohnt es sich dennoch häufig.

Um das Display austauschen zu lassen, kann man entweder zu einer Reparatur-Werkstatt gehen oder das Handy beim Hersteller einschicken. Bei der Reparatur durch den Hersteller - also etwa Apple, Samsung oder Huawei - kann man sich darauf verlassen, dass das Handy von Profis repariert wird. Da hierbei meistens Originalteile verbaut werden, ist die Qualität oft hoch. Andererseits ist eine Original-Hersteller-Reparatur oft recht teuer. Auch hier sollte also abgewogen werden, inwieweit sich das neue Display noch rechnet.

Alternativ ersetzen auch sogenannte "Handy-Kliniken", also Reparatur-Werkstätten, die Displays. Diese arbeiten meist deutlich günstiger als die Hersteller-Werkstätten. Doch auch hier ist Vorsicht geboten, wenn die Reparatur deutlich zu günstig angeboten wird. Dann könnten die verwendeten Ersatz-Teile von schlechter Qualität sein. Bei einem Kostenvoranschlag lässt sich abwägen, ob die Reparatur mit rechten Dingen zugeht und sich dennoch rechnet. Ein weiterer Tipp: Die Hersteller der Smartphones nennen oft autorisierte Werkstätten. Diese sind im Normalfall vertrauenswürdig.

Handy-Display kaputt: selbst reparieren

Wer das Handy nicht weggeben möchte, kann auch selbst einmal herumtüfteln. Im Internet werden zahlreiche Sets für die Selbst-Reparatur von Handydisplays angeboten. Die Preise dafür sind oft extrem niedrig: Ein Ersatz-Display das iPhone 8 Plus gibt es von unzähligen Händlern schon ab rund 30 Euro. Bei den Teilen handelt es sich allerdings nicht um Originalteile, sondern um Nachbauten. In der Qualität müssen Tüftler deshalb oft Abstriche machen: schlechtere Bildschirmauflösung oder eine schwache Leistung der Frontkamera zum Beispiel. Wer etwas mehr Geld in die Hand nimmt und das Gerät dann doch vom Fachmann reparieren lässt, hat am Ende oft das bessere Ergebnis.

 
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