zurück
Technik
Google entfernt Chrome-Virenschutz
Die seit Jahren im Chrome-Browser integrierte Anwendung "Cleanup-Tool" ist mit dem neusten Chrome-Update entfernt worden. Der Grund mutet zunächst kurios an.
Google       -  Google hat das 'Cleanup Tool' für den Chrome-Browser eingestampft.
Foto: Catherine Waibel, dpa (Symbolbild) | Google hat das "Cleanup Tool" für den Chrome-Browser eingestampft.
Ann-Katrin Hahner
 |  aktualisiert: 11.03.2024 12:52 Uhr

Seit 2015 konnten Chrome-Nutzer unter Windows das kostenlose "Cleanup-Tool" dazu verwenden, unerwünschte Software zu identifizieren und zu entfernen. Laut Angaben der Google-Entwickler erledigte das Tool seit seiner Einführung etwa 80 Millionen "Cleanups". Jetzt sehen die Entwickler allerdings keinen Sinn mehr darin, das Tool weiter anzubieten. Kürzlich wurde auch das Google Gboardüberarbeitet.

Der Grund ist kurios aber auch erfreulich: Nutzer beschweren sich laut Google kaum mehr über den Typ Software, für den das Tool einmal ursprünglich angedacht war.

Primär sollte man mit dem Cleanup Tool Software finden und entfernen können, die dafür sorgt, dass der Chrome Browser abstürzt oder verlangsamt wird. Auch Software, die einfach Symbolleisten, Werbung oder ganze Startseiten verändert hatten, konnten Nutzer mit dem Tool loswerden. Ein Virenscanner war ebenfalls integriert.

Um das Tool zu nutzen, mussten Nutzer das Cleanup Tool einfach über die Einstellungen im Drei-Punkte-Menü des Browsers auswählen und starten. Der Scan dauerte manchmal mehrere Minuten an, danach erhielten Nutzer eine Auflistung der Schadsoftware, mit der Möglichkeit, diese per Click zu entfernen.

Google stampft Chromes Cleanup Tool ein: Das sind die Gründe

Zuletzt sei der Malware-Schutz aber eher nutzlos geworden, wie die Entwickler kürzlich im Google Security Blog mitteilten. Die Zahl der Nutzerbeschwerden zum Thema "Unerwünschte Software im Browser" nahm in den vergangenen Jahren laut Google rapide ab. Im vergangenen Jahr machten sie nur noch etwa drei Prozent der Beschwerden aus.

Das Cleanup Tool selbst habe im vergangenen Monat nur noch bei 0,06 Prozent der Scans wirklich unerwünschte Software gefunden. Dies könnte in Zusammenhang damit stehen, dass sich andere Schutzmechanismen verbessert hätten, wie beispielsweise das von Google eingebaute "Safe Browsing", und Virenscanner im Allgemeinen besser arbeiten würden.

Zudem habe sich die Bedrohungslage im Netz verändert: Momentan bedienten sich Angreifer eher Cookie Theft Malware, was wiederum andere Schutzmechanismen erfordere.

Sicher surfen im Chrome Browser: Wie geht es weiter?

Die Entwickler weisen daraufhin, dass Nutzer nach dem Wegfall des Cleanup Tools nicht schutzlos sind und automatisch durch das in Chrome eingebaute "Safe Browsing" beschützt werden. Chrome-Nutzer hätten weiterhin die Option, statt des Standardschutzes "erweitertes Safe Browsing" zu aktivieren. Diese Option ist im Browser-Menü unter dem Punkt Datenschutz und Sicherheit zu finden.

Wichtig für Android-Nutzer: Google arbeitet derzeit an der neusten Version seines Betriebssystem. Android 14 soll noch in diesem Jahr kommen.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Android (Betriebssystem)
Browser
Google
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen