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Technik
Dieses Smartphone soll zehn Jahre halten
Smartphones sind kurzlebig, oft muss schon nach wenigen Jahren ein neues her. Der Hersteller Fairphone hat jetzt ein Modell vorgestellt, das zehn Jahre halten soll.
Fairphone 5.jpeg       -  Das Fairphone 5 ist modular aufgebaut. Ein Schraubendreher genügt, um Reparaturen vorzunehmen und Teile zu tauschen.
Foto: Fairphone, dpa | Das Fairphone 5 ist modular aufgebaut. Ein Schraubendreher genügt, um Reparaturen vorzunehmen und Teile zu tauschen.
Julius Bretzel
 |  aktualisiert: 23.06.2024 06:20 Uhr

Wer ein Smartphone hat, wartet nur darauf, bis er sich das nächste kaufen muss. Entweder ist die Leistung des Akkus im Keller, das Modell wird nicht mehr für Updates unterstützt oder die technischen Entwicklungen lassen das bisherige Modell alt dastehen. Bis man Gründe für ein neues Smartphone findet, vergehen oft keine zwei Jahre. Doch jetzt hat der niederländische Smartphone-Hersteller Fairphone sein neues Modell vorgestellt: das Fairphone 5. Mit dem Gerät soll es anders sein - bis zu zehn Jahre soll man es verwenden können. Und in Sachen Herstellung will das Unternehmen der Konkurrenz einiges vormachen. Alle Infos zum Fairphone 5 erfahren Sie in diesem Artikel.

Fairphone 5: Wie lange soll es halten?

Zwei Jahre ist es her, dass das Fairphone 4 auf den Markt kam. Jetzt legt das niederländische Unternehmen nach: Das Fairphone 5 soll langlebig, und dadurch nachhaltig sein. Fünf Jahre sollen laut Fairphone-Website locker drin sein, wegen der Garantie: "Fünf Jahre lang problemloser, sicherer und effizienter Betrieb, ganz gleich, was du tust oder wo du bist", verspricht das Unternehmen.

Aber Fairphone hat mit einer ganz anderen Ankündigung in der Tech-Welt auf sich aufmerksam gemacht: Das neue Modell soll bis 2031 mit Software-Updates versorgt werden, angestrebt ist sogar eine Update-Unterstützung bis 2033. Das erklärte der Fairphone-Chef Noud Tillemans im Interview mit dem Standard: "Wir versprechen acht Jahre und streben tatsächlich zehn Jahre an. Da geben wir uns zwei Jahre Flexibilität."

Das Fairphone 5 ist - wie bereits seine Vorgänger - planmäßig mit einem Android-Betriebssystem bestückt. Dieses gehört zu Google. Ausgeliefert wird das Handy mit Android 13, erstes Update dürfte anschließend Android 14 sein. Damit dürften auch technische Neuerungen einhergehen. Aber es gibt laut CEO Noud Tillemans auch die Option, ein anderes Betriebssystem zu installieren. Damit müssen Nutzer ihre Daten nicht an Google weitergeben.

Fairphone 5: Was macht das Fairphone so langlebig?

Aber eine lange Support-Zeit für das Betriebssystem nützt nichts, wenn die Hardware vorher den Geist aufgibt. Oft halten Display, Akku oder Kamera nicht so lange; und eine Reparatur rechnet sich oft nicht, weil die Teile fest verbaut sind. Um das zu umgehen, hat Fairphone sein Smartphone nach einer Art Baukasten-Prinzip entwickelt. Laut Herstellerangaben ist kein Teil fest verklebt. Damit wird es leichter, das Gerät selbst zu reparieren. "Du tauschst also nur das aus, was du wirklich brauchst", heißt es auf der Fairphone-Website.

Außerdem praktisch: Wenn der Akku leer ist und gerade nicht aufgeladen werden kann, lässt er sich einfach durch einen anderen, geladenen Akku ersetzen. Und auch der Speicher des Handys lässt sich durch eine MiniSD-Karte unkompliziert erweitern.

Fairphone 5: Was bietet das Fairphone noch?

Das Fairphone soll - wie der Name bereits sagt - ein fair produziertes Handy sein. Das beginnt bei der Herstellung des Fairphones. Die Firma verspricht, dass die Menschen, die das Smartphone herstellen, einen "Bonus für fairen Lohn" bekommen. Aber auch die Materialien sind relevant. Bei der Produktion von Smartphones sind Rohstoffe wie Kobalt, Lihtium, Aluminium und Gold, aber auch Plastik notwendig. Hier heißt es von Fairphone-Chef Tillemans, 70 Prozent des Rohstoffs seien recycelt oder unter fairen Bedingungen abgebaut worden. Zum Vergleich: Beim Fairphone 4 waren es noch 35 bis 40 Prozent, so Tillemans.

Fairphone 5: Gibt es auch Kritik?

Das Fairphone schneidet insgesamt recht gut bei Bewertungen ab. Das Tech-Magazin Netzwelt nennt es ein "ordentliches Mittelklasse-Handy" und lobt im Testbericht das Display und die modulare Bauweise. Aber es gibt auch Kritik. "Der Lieferumfang des Fairphone 5 ist äußert spärlich. Er umfasst nur das Handy. Nicht einmal ein USB C-Kabel findet sich im Karton", schreibt Netzwelt.

Das Magazin PC-Welt sieht im Fairphone 5 ebenfalls "kein Smartphone der Superlative". Die Tester sind "nicht davon überzeugt, dass das Handy auch in vier oder fünf Jahren noch gut funktioniert, geschweige denn in acht oder zehn Jahren". Allerdings habe das Unternehmen recht, wenn es die Ethik der Branche infrage stellt und ein fair hergestelltes, reparierbares Handy produziert.

Auch der Preis von 699 Euro (September 2023) wird kritisiert. PC-Welt schreibt: "Das ist ein guter Preis, wenn man bedenkt, dass es mindestens acht Jahre halten soll." In Bezug auf den Smartphone-Markt sei es aber teurer als leistungsfähigere Handys.

 
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