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Studium
Krankenversicherung für Studenten: Worauf ist zu achten?
Bis zum 25. Lebensjahr sind die meisten Studenten über die Eltern mitversichert. Aber worauf müssen Studenten achten, wenn das nicht mehr so ist? Alle Infos gibt es hier im Überblick.
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Foto: Rolf Vennenbernd, dpa (Symbolbild) | Krankenversichert im Studium: Worauf müssen Studenten achten?
Julius Bretzel
 |  aktualisiert: 11.03.2024 10:38 Uhr

Das Leben ist teuer. Das merken viele junge Menschen oft dann, wenn sie von zu Hause ausziehen, studieren und die vielen Kosten im Alltag - meist mit Nebenjobs und manchmal auch mit finanziellen Förderungen wie BAföG unterstützt - selbst tragen müssen. Ein regelmäßiger Kostenpunkt, der ab Mitte 20 auf die meisten Studenten zukommt, ist die die Absicherung im Krankheitsfall: die Krankenversicherung. Dabei gibt es einiges, was Studenten beachten sollten.

Krankenversicherung für Studenten: In welchen Fällen muss man selbst versichert sein?

Für Studierende, die an staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschulen in Deutschland eingeschrieben sind, gilt grundsätzlich die Versicherungspflicht, erklärt das Ratgeber-Magazin Finanztip. Das heißt: Wer studiert, muss krankenversichert sein. Das ist übrigens auch für diejenigen der Fall, die in einem Aufbau- oder Erweiterungsstudium oder während eines Auslands- oder Urlaubssemesters immatrikuliert sind. Von der studentischen Versicherungspflicht ausgenommen sind Personen, die ein Promotionsstudium nach Abschluss eines Hochschulstudiums aufnehmen.

Zu Beginn des Studiums ist die Versicherung für die meisten Studenten kein großes Thema. Denn die Verbraucherzentrale erklärt: "Bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres können Studierende unter bestimmten Bedingungen beim gesetzlich versicherten Elternteil beitragsfrei familienversichert werden." Immerhin: Wer nach der Schule einen Freiwilligendienst oder Wehrdienst absolviert hat, kann sich unter Umständen über ein Jahr Aufschub freuen. Außerdem darf man aktuell als Student nicht mehr als ein regelmäßiges monatliches Gesamteinkommen von 485 Euro verdienen, sonst fliegt man bereits früher aus der familiären Mitversicherung. 

Übrigens: Auch wenn die Eltern privat versichert sind, können deren Kinder bei ihnen mitversichert sein. Im Studium bleiben sie es meist auch, müssen sich dabei an der Uni aber zu Beginn des Studiums von der Kran­ken­ver­si­che­rungspflicht befreien lassen.

Und was gilt für das duale Studium? Teilnehmer solcher Studiengänge sind als Arbeitnehmer versicherungspflichtig. Das bedeutet unter anderem, dass Beiträge zu allen Zweigen der Sozialversicherung anfallen. Die Beiträge führt der Arbeitgeber zusammen mit seinem Anteil für die dualen Studenten ab.

Krankenversicherung für Studenten: Wie hoch sind die Preise?

Die Krankenkassen in Deutschland bieten studentische Krankenversicherungen mit einem vergünstigten Beitrag an. Die Höhe des Betrags wird anhand der BAföG-Bedarfssätze berechnet. Das heißt aber auch: Mit der Bafög-Erhöhung zum Wintersemester 2022/2023 steigt auch der Kran­ken­ver­si­che­rungsbeitrag für Studenten. Er beläuft sich aktuell laut Verbraucherzentrale grundsätzlich auf monatlich 83,00 Euro. 

Doch je nach Kasse kommt noch etwas hinzu. Die gesetzliche Pfle­ge­ver­si­che­rung kostet für Studenten ab Herbst 2022 monatlich etwa 28 Euro. Studenten, die Kinder haben, müssen knapp 25 Euro mehr zahlen. 

Und dann gibt es noch den Zusatzbetrag, der bei den Krankenkassen unterschiedlich hoch ausfällt: "Erhebt die Krankenkasse einen kassenindividuellen Zusatzbeitrag, gilt er auch für Studenten, Praktikanten und Fachschüler", schreibt die Verbraucherzentrale. Finanztip fasst zusammen: "Wenn Du keine Kinder hast und älter als 23 bist, zahlst Du im Schnitt mit Zusatzbeitrag rund 124 Euro im Monat für die studentische Kranken- und Pfle­ge­ver­si­che­rung."

Krankenversicherung für Studenten: Welche Krankenkasse ist die beste?

Das Magazin Focus Money hat in einem Artikel in seiner Ausgabe 16/2023 versucht, eine Antwort auf die Frage zu finden, welche die beste Krankenkasse für Studierende ist. Dafür verglich das Magazin die studentischen Versicherungen von 48 Krankenkassen und bewertete sie. Den Testern kam es vor allem auf die Bereiche Service an - etwa: Gibt es spezielle Angebote für Studenten im Internet, eine Geschäftsstellen-App oder die Möglichkeit, sich wichtige Bescheinigungen direkt herunterladen zu können?

Auch Zusatzleistungen wie Vorsorgeuntersuchungen, sportmedizinische Untersuchung, Bonusprogramme oder der Check-up unter 35 Jahren waren relevant. Als Testsieger kürte das Magazin die Techniker Krankenkasse (TK), Platz 2 machte die Hanseatische Krankenkasse (HEK), auf Platz 3 folgte die regionale Bergische Krankenkasse.

Krankenversicherung für Studenten: Wie lange kann man studentisch versichert sein?

Aber wie lange kann man im Studium die günstigen Beiträge der studentischen Versicherungen genießen? Bis vor drei Jahren währte die studentische Versicherungspflicht bis zum Abschluss des 14. Fachsemesters, längstens bis zum Ende des Semesters, in dem das 30. Lebensjahr vollendet wird. Diese Rechtslage hat sich aber laut der Verbraucherzentrale geändert: "Seit 2020 kommt es auf die Semesterzahl nicht mehr an." 

Die studentische Krankenversicherung bleibe damit unabhängig von der Anzahl zurückgelegter Fachsemester erhalten, solange das 30. Lebensjahr noch nicht vollendet ist. "In Ausnahmefällen kann die studentische Krankenversicherung auch noch über das 30. Lebensjahr hinausreichen."

Ewig lässt sich die Versicherung aber nicht durch Ausnahmefälle verlängern. Das Bundessozialgericht entschied mit einem Urteil von 2014 endgültig: Eine studentische Krankenversicherung ist maximal bis zu einem Alter von 37 Jahren möglich.

 
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