Speziell im Herbst, aber auch in Sommermonaten sind Spinnen vermehrt in Innenbereichen von Häusern aufzufinden. In der kalten Jahreszeit schützen sie sich bevorzugt an Orten wie Kellern, Geräteschuppen oder suchen sich Zimmer in einem bewohnten Haus, erklärt das Portal insektum.de. So werden Menschen dann und wann in heimischen Gefilden mit den achtbeinigen Krabblern konfrontiert.
Während kleinere Exemplare oftmals unentdeckt und unberücksichtigt ihrem Dasein fristen, steigt das Unbehagen bei vielen Personen mutmaßlich mit dem Ausmaß des Getiers.
Überleben Spinnen im Staubsauger? Überlebenschance kaum vorhanden
Als probates Mittel zur Beseitigung einer Spinne wird oftmals ein Staubsauger verwendet. Doch können Spinnen im Staubsauger überleben? Experten zufolge besteht für eine Spinne kaum eine Chance, nach dem Einsaugen im Staubsauger zu überleben. Wie das Wissenschaftsmagazin Geo schildert, werden die Achtbeiner bei einer herkömmlichen Staubsaugerleistung zwischen 1000 und 2000 Watt mit hohen Geschwindigkeiten durch den Saugschlauch gewirbelt. Dieser wilde Ritt würde den meisten Spinnen bereits das jähe Ende bereiten, zumal zwischen Schlauchvorrichtung und Staubsauger in der Regel eine Rückwand verbaut ist.
Sollte es sich um ein robustes Lebewesen handeln - Spinnen gehören übrigens nicht zu den Insekten, sie sind Spinnentiere -, droht spätestens im Staubsaugerbeutel der Tod: Zum einen gibt es kein Entkommen, zum anderen würde eine Spinne angesichts des Staubes, Haaren und weiterem Unrat ersticken. Denn auch die kleinen Achtbeiner besitzen eine Lunge und benötigen Sauerstoff zum Atmen.
Spinnen im Staubsauger sind der falsche Weg: Wie man sie besser "entsorgt"
Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) lässt keinen Zweifel daran, dass es eine Qual ist, wenn man Spinnen im Haus mit dem Staubsauger außer Gefecht setzt. Daher rät die Vereinigung von einer derartigen Praxis ab. Stattdessen gibt es wesentlich bessere Methoden, eine Spinne aus dem heimischen Gefilde zu befördern. Zugegebenermaßen erfordert dies die Bereitschaft zur Konfrontation: Wenn man die unliebsamen Krabbler nicht im Zuhause dulden möchte, ist das Befördern nach draußen die bestmögliche Lösung. Denn optimalerweise bleiben die nützlichen Tiere am Leben.
Natur- und Tierschutzbunde erklären, dass selbst die Entfernung mit einem Geschirrtuch etc. zu Verletzungen bei der Spinne führen kann. Über die beste Methode klärt uns Experte Andreas Zahn vom BUND auf Anfrage auf: Man kann sich mit einem Becher/Glas behelfen und beispielsweise einer dünnen Karte, um Spinnen behutsam nach draußen zu befördern. Um die Gefahr zu reduzieren, dass die Spinne einen Schaden davonträgt, könnte man sie auch auf flaches Papier oder eine Karte laufen lassen und sie dann entfernen.
Eine weitere Frage beantwortet der Experte ebenfalls: Auch das Hinabwerfen vom Balkon aus größerer Fallhöhe scheint demnach kein Problem zu sein - sofern die Spinne nicht auf einer stark befahrenen Straße landet. Der NABU schildert derweil eine interessante Begebenheit: Platziert man eine Spinne zu nah am Haus in der "Freiheit", ist die Chance gegeben, dass sie zurückkehrt, wenn sie sich an einem Ort wohlgefühlt hat.
Spinnen nicht sinnlos töten: Sie sind wichtig für das Ökosystem
Eine Spinne mit dem Staubsauger entfernen, ist also keine gute Idee. Über die Bedeutung und Nützlichkeit von Spinnen für das gesamte Ökosystem existieren derweil viele Publikationen. Der Naturschutzbund Deutschland erklärt, dass es alleine hierzulande rund 1000 Arten gibt, die sich hauptsächlich von Insekten ernähren. Demnach fungiert jede Spinne als potenzieller "Regulator der Insektenfauna". So sind sie auch nützlich, wenn es um das Fernhalten anderer Krabbeltiere (oder Mücken) im Zuhause geht.
Abgesehen davon gibt es viele Spinnenarten, die überhaupt nicht an einem Dasein in von Menschen bewohnten Gebäuden interessiert sind. Diese (zum Beispiel die Kreuzspinne) würden sich vielmehr dorthin "verirren" und im Winter komme das Exemplare teuer zu stehen: Zum Beginn der Heizperiode sinkt die Luftfeuchtigkeit und daraufhin ist die Gefahr groß, dass Spinnen austrocknen.