Die Corona-Pandemie hat Home-Office in Deutschland plötzlich salonfähig gemacht. Die Arbeit aus den eigenen vier Wänden ist – anders als vor Verbreitung des Virus gedacht – in vielen Berufen eine echte Alternative. Damit kommt aber auch dem heimischen Computer eine viel wichtigere Rolle zu.
Umso wichtiger wird es, den eigenen PC vor den Gefahren aus dem Internet zu schützen. Denn auch die virtuellen Viren sollen natürlich draußen gehalten werden. In diesem Text geht es um die besten Tools für einen kostenlosen Virenschutz und damit für die Sicherheit im Home-Office.
Antiviren-Scanner: Was können sie?
Wie computerweekly schreibt, handelt es sich bei Antiviren-Software um "ein Computerprogramm, womit sich Infizierungen mit Malware auf individuellen Geräten und IT-Systemen verhindern, erkennen und beseitigen lassen". Ursprünglich seien diese auf eine spezielle Art von Malware fokussiert gewesen. Mittlerweile sind sie breiter aufgestellt und spüren "Würmer, Trojaner, Rootkits, Spyware, Keyloggers, Ransomware und Adware" auf.
Viele Angebote gibt es für einen Abopreis. Manche Entwickler bringen aber auch kostenlose Varianten auf den Markt, die dann für einen Aufpreis nachgerüstet werden können. Doch auch unter den Gratis-Versionen gibt es Exemplare, die bei Tests regelmäßig ganz vorne landen.
Avast Free Antivirus
Bei einem Test des Verbraucherportals Chip schnitt der kostenlose Scanner AvastFreeAntivirus bei der Schutzwirkung am besten ab und stellte damit auch kostenpflichtige Alternativen in den Schatten. Das Programm überzeugt auch bei den weiteren Kriterien Fehlalarme und Performance, wobei letzteres darauf anspielt, dass es die Leistung des Rechners möglichst nicht beeinflusst.
Negativ bewertet Chip, dass es wenige Zusatzfunktionen gibt, so fehlt ein VPN-Dienst, ein Passwort-Manager, ein Cloud-Backup und eine Kindersicherung. Zudem gibt es keine Option, um eine Webcam-Spionage zu verhindern.
Computerbild lobt die hohen Erkennungsraten und die moderne Bedienoberfläche. Außerdem wird erwähnt, dass das Programm einen Webschutz beinhaltet, der verschlüsselten HTTPS-Datenverkehr und QUIC-/HTTP3-Traffic untersucht.
Avast One Essential
Hierbei handelt es sich im Grunde um den Nachfolger des AvastFreeAntivirus. In der Gratis-Version ist neben dem Virenschutz auch ein VPN-Dienst enthalten, allerdings ist dieser auf fünf GB pro Woche und einen einzelnen Server-Standort beschränkt. Zudem sind Warnungen vor kompromittierenden Passwörtern integriert. Chip lobt "viele Schutzfunktionen unter einem Dach" und moniert zugleich, dass einige Module eingeschränkt sind.
Hier erwähnt Computerbild einen Software-Updater, der auf Aktualisierungen der wichtigsten Apps hinweist. Möglich sind auch besonders gründliche "Tiefenscans" des PCs oder die Suche nach Schadsoftware beim Hochfahren von Windows.
AVG Free Antivirus
Die Alternative AVGFreeAntivirus– das Produkt stammt auch aus dem Haus Avast– liefert bei dem Test von Chip genau die gleichen Werte wie der Virenscanner von Avast. Es bietet also eine perfekte Schutzwirkung und überzeugt hinsichtlich der Fehlalarme und der Beeinträchtigungen der Rechner-Leistung. Auch hier werden die fehlenden Zusatzfunktionen bemängelt, denn das Programm beinhaltet keinen VPN-Dienst, keinen Passwort-Manager, kein Cloud-Backup, keine Kindersicherung und keinen Schutz vor Webcam-Spionage.
Wie Computerbild schreibt, werden auch verdächtige Mails bei Programmen wie Microsoft Outlook oder Thunderbird blockiert, bei Outlook sogar die Anhänge überprüft. Zudem gibt es kostenlose Addons für Browser wie Google Chrome oder Microsoft Edge, wodurch sicher im Internet gesurft werden kann. Kostenlos ist auch der Datei-Schredder, der sich in den Windows Explorer einklinkt, wodurch sich beliebige Dateien sicher löschen lassen.
Avira Free Security
Über den Viren-Scanner AviraFree Security, den Nachfolger vom AviraFreeAntivirus, urteilt das auf Informations- und Telekommunikationstechnik fokussierte Portal heise.de, er könne "für Einsteiger und sicherheitsbewusste Anwender ohne Spezialbedürfnisse" den auf Windows 10 und Windows 11 bereits vorinstallierten Windows Defender ergänzen. Er erweitert den Antiviren- und Adware-Schutz AviraFreeAntivirus um Funktionen zur Computer-Optimierung und ein VPN für mehr Privatsphäre.
Wie Computerbild berichtet, beinhaltet das Sicherheits- und Optimierungspaket einen Passwort-Manager für Facebook, Amazon& Co., einen Datei-Schredder, um Dateien sicher zu löschen sowie einen Tracking-Schutz für Google Chrome und Firefox. Daneben können Datenschutzeinstellungen für Windows angepasst werden. Avira Phantom VPN ermöglicht es, bis zu einem kostenlosen Datenvolumen von bis zu einem GB im Monat anonym zu surfen. Über Smart-Scan lassen sich auch Probleme der Windows Registry beheben und Cookies entfernen.
Bitdefender Antivirus Free
Laut Computerbild analysiert das Virenschutz-Programm permanent alle Aktionen auf dem Rechner und schützt vor Viren, Malware, Spyware, Ransomware, Rootkits, Zero-Day-Exploits, Brut-Force-Angriffen, Trojanern und Phishing-Attacken. Der BitdefenderAntivirusFreeüberprüft ohne spezielle Browser-Plugins verdächtige Phishing- und Betrugs-Webseiten in Google Chrome, Firefox und anderen Browsern.
Allerdings ist eine kostenlose Registrierung nötig, um immer mit den neuesten Signaturen und Programm-Updates versorgt zu werden. Danach können drei Rechner mit dem Programm verknüpft werden. VPN bietet die Gratis-Version jedoch nicht.
Panda Free Antivirus
Auch der Viren-Scanner Panda FreeAntivirus wurde von Chip getestet. Bei der Schutzwirkung schnitt er mit einer 2,0 ab, bei der Performance war er sogar die Nummer eins. Allerdings fiel das Programm hinsichtlich der Fehlalarme durch – über vier Monate wurde 74 Fehlalarme registriert. Im Gegensatz zu den Programmen von Avast und AVG ist hier jedoch ein VPN-Dienst integriert.
Bei heise.de wird darauf verwiesen, dass das Programm auch vor Malware von USB-Geräten schützt, denn diese werden beim Einchecken gescannt. Es beinhaltet zudem eine PC-Wiederherstellungsfunktion, so dass ein Rettungs-USB-Laufwerk erstellt werden kann, falls sich ein Computer nicht mehr starten lässt. Ein Multimedia- und Spielemodus verhindert Software-Hinweise während des Schauens oder Spielens, ohne dass der Virenschutz dabei deaktiviert wird.
Microsoft Windows Defender
Der bei Computern mit Betriebssystem Windows 10 oder Windows 11 integrierte Microsoft Windows Defender hat laut heise.de eine sehr hohe Zuverlässigkeit, im Chip-Test kam er jedoch in allen drei Kategorien nur auf mittelmäßige Werte. Die Bewertungen im Überblick: 2,4 bei Schutzwirkung, 3,2 bei Performance, 2,1 bei Fehlalarmen.
Bemängelt werden die wenigen Zusatzfunktionen und, dass das Programm die Systeme stark bremst. Es verfügt weder über einen VPN-Dienst noch über einen Passwort-Manager, ein Cloud-Backup, eine Kindersicherung oder einen Schutz vor Webcam-Spionage.
Hier spricht Computerbild von soliden Erkennungsraten, allerdings wird wie bei heise.de dazu geraten, ein Drittanbieter-Tool zu installieren. Diese haben mehr Funktionen wie etwa einen Software-Updater, der über neue Versionen informiert.