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Vitamin-D-Mangel
So erkennen Sie einen schweren Vitamin-D-Mangel
Ein Vitamin-D-Mangel kann sich anhand ernster Symptome zeigen. Zeigt sich ein Mangel bei Kindern, Erwachsenen oder Senioren mit gleichen Symptomen?
Elisa Jebelean
 |  aktualisiert: 21.05.2024 13:14 Uhr

Vitamin D gehört zu den fettlöslichen Vitaminen und kann vom Körper gespeichert und sogar selbst produziert werden. Dazu benötigt er aber Sonnenstrahlen. Wer sich nicht genügend im Freien aufhält, kann auch am Tag nur wenig Vitamin D produzieren. Mit der Zeit werden die Vitamin-D-Reserven aufgebraucht und es kommt zu einem Mangel. Welche Symptome können auftreten?

Symptome: Wann spricht man von einem Mangel?

Wenn der Körper über einen längeren Zeitraum kein neues Vitamin D produzieren konnte und sich Symptome deutlich äußern, spricht man laut dem Robert Koch-Institut (RKI) von einem Vitamin-D-Mangel. Der Vitamin-D-Gehalt im Körper wird anhand der Blutwerte gemessen. Ausschlaggebend ist das 25-Hydroxyvitamin-D. Diese Werte "unterliegen jedoch starken saisonalen Schwankungen", schreibt das RKI. Werden also zu geringe Werte gemessen, bedeute das nicht, dass ein langfristiger Vitamin-D-Mangel vorliege.

Vitamin-D-Mangel: Welche Symptome können bei Kindern und Jugendlichen auftreten?

Vitamin D wird laut der Gesellschaft für Vitaminforschung (GVF) unter anderem zum Aufbau der Knochen und Zähne und für ein leistungsfähiges Immunsystem benötigt. Ein Mangel kann sich anhand schwerwiegender Symptome bemerkbar machen. Kinder können bei einem schweren chronischen Mangel eine Rachitis ausbilden. Bei der Krankheit wird die Knochensubstanz geschwächt und es kann zu starken Verformungen der Beine kommen. Laut dem RKI kann ein Mangel bei Kindern außerdem folgende Symptome auslösen:

  • Störungen des Knochenwachstums
  • verringerte Muskelkraft
  • Muskelschwäche
  • Muskelkrämpfe
  • höhere Infektanfälligkeit

Muskelkrämpfe können laut dem medizinischen Fachlexikon MSD Manual vor allem bei Säuglinge auftreten, wenn die Mutter bereits unter einem Vitamin-D-Mangel gelitten hat. Dieser wird dann auf das Kind übertragen, da es über die Muttermilch nicht genügend Vitamin D aufnimmt. Muskelkrämpfe bei Säuglingen gelten laut dem MSD Manual häufig auch als erste Anzeichen für Rachitis. Die Krämpfe treten auch im Gesicht oder in Händen und Füßen auf.

Ab einem Jahr können sich bei Kindern, die wegen eines Vitamin-D-Mangels an Rachitis leiden, O- und X-Beine oder Verkrümmungen der Wirbelsäule ausbilden. O- oder X-Beine können bei einem schweren Vitamin-D-Mangel auch bei Jugendlichen als Symptom auftreten. Sie können auch Schmerzen beim Gehen haben.

Vitamin-D-Mangel: Symptome von Erwachsenen im Überblick

Ein Vitamin-D-Mangel wirkt sich stark auf die Knochengesundheit aus. Das gilt auch für Erwachsene. Laut dem RKI können folgende Symptome auftreten:

  • Knochenschmerzen
  • Verformungen der tragenden Knochen
  • Muskelschwäche
  • Kraftminderung

Laut dem MSD Manual können vor allem die Wirbelsäule, das Becken und die Beine schwach werden.

Das RKI schreibt, dass in Studien ein Zusammenhang zwischen einem Vitamin-D-Mangel und Bluthochdruck, Diabetes mellitus Typ 2 oder Krebskrankheiten gefunden wurde. Ob der Vitamin-D-Mangel aber tatsächlich die Ursache ist, müsste weiter untersucht werden. Zuletzt hat das Deutsche Krebsforschungszentrum einige Studien ausgewertet und kam zu einem spannenden Ergebnis: Vitamin D soll die Überlebenschance bei Krebserkrankungen erhöhen können.

Unter diesen Symptomen leiden Senioren mit Vitamin-D-Mangel

Bei älteren Patienten kann eine langfristige Unterversorgung laut der GVF zu Osteopenie (geringe Knochendichte) oder Osteoporose (Knochenschwund) beitragen. Es kann häufiger zu Knochenbrüchen kommen – sogar bei leichten Erschütterungen. 

Senioren benötigen laut dem MSD Manual höhere Mengen an Vitamin D als jüngere Menschen, da die Haut nicht mehr so viel Vitamin D produziert, selbst wenn sie sich im Freien aufhalten.

Symptomen vorbeugen: Wer sollte seinen Vitamin-D-Spiegel testen lassen?

Menschen mit chronischen Erkrankungen im Verdauungstrakt oder mit Leber- oder Nierenerkrankungen sollten ihren Vitamin-D-Spiegel untersuchen lassen. Auch einige Medikamente können den Vitamin-D-Stoffwechsel beeinträchtigen, zum Beispiel Antiepileptika oder Zytostatika.

Laut dem RKI gehören nicht nur Menschen mit bestimmten Krankheiten zur Risikogruppe, sondern auch:

  • Menschen, die selten im Freien sind. Über die Ernährung wird nur ein geringer Teil des Tagesbedarfs gedeckt. Der Rest kommt über die Sonnenstrahlen. Übrigens hält sich ein Mythos hartnäckig: Avocados haben kein Vitamin D.
  • Menschen, die sich aus religiösen oder kulturellen Gründen bedecken.
  • Menschen mit dunkleren Hauttypen, die wenig UV-empfindlich sind. Durch die hohe Pigmentierung der Haut werden mehr UV-Strahlen benötigt, um genügen Vitamin D zu produziert. In Deutschland ist die benötigte Exposition selbst im Sommer schwierig.

Vitamin D: Symptome einer Überdosierung

Bei einer akuten Vitamin-D-Überdosierung kann es laut dem MSD Manual zu folgenden Symptomen kommen:

  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Schwächegefühl
  • Nervosität
  • Bluthochdruck

Bei einer längeren Überdosierung ist der Kalziumgehalt im Blut zu hoch. Der Körper lagert den Mineralstoff dann unter anderem in Nieren und Lunge ein. Behandelt wird der Überschuss, indem die Vitamin-D-Tabletten abgesetzt werden.

Wen das Thema Vitamin D interessiert kann hier weiterlesen: Kann Vitamin D bei einer Depression helfen?

 
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