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Smartphone retten
Handy ins Wasser gefallen: Mit diesen Tipps klappt die Rettung
Wie kann das Handy noch gerettet werden, wenn es ins Wasser gefallen und nass geworden ist? Den Klassiker - Reis - kennt jeder. Doch hilft er wirklich und welche Tipps gibt es noch?
Im Fall der Fälle kann ein IP-Gehäuseschutz beim Smartphone Gold wert sein. Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn       -  Wasser und Handy vertragen sich nicht gut. Fällt das Smartphone doch mal ins Wasser kann es aber noch gerettet werden.
Foto: Zacharie Scheurer, dpa (Symboldbild) | Wasser und Handy vertragen sich nicht gut. Fällt das Smartphone doch mal ins Wasser kann es aber noch gerettet werden.
Deborah Dillmann
 |  aktualisiert: 19.06.2024 09:11 Uhr

Für Handy- und Smartphone-Besitzer gibt es kaum etwas ärgerlicheres: Das Gerät ist ins Wasser gefallen und funktioniert nicht mehr. In vielen Fällen bedeutet das nicht unbedingt, dass ein neues Handy her muss. Wer sein Smartphone wieder aus der Pfütze, dem Teich, Bächlein, Schwimmbecken oder aus der Toilette gefischt hat, kann es mit einigen Tricks meistens noch retten. Wir stellen einige Tipps sowie "Dos and Don'ts" vor.

Handy ins Wasser gefallen: So funktioniert die Rettung Schritt für Schritt

Dass ein Handy mal in Kontakt mit Wasser kommt, ist unschön, kann aber schnell passieren. Wenn das Gerät dann nicht gerade wasserdicht ist, sollte man schnell sein, denn je länger das Smartphone im Wasser liegt, desto größer könnte am Ende der Schaden sein. So geht's:

  • Zunächst sollte das Handy so schnell wie möglich aus dem Wasser geholt und ausgeschaltet werden.
  • Auf einem trockenen Tuch können alle nicht fest verbauten Teile, wie Handyhülle, Speicherkarte, SIM-Karte, eventuell der Akku und weitere Teile gesammelt werden. Auch die sollten nämlich so schnell wie möglich entfernt und vorsichtig getrocknet werden.
  • Kann der Akku entfernt werden, kann das Batteriefach laut der AXA-Versicherung nach dem Trockenwischen mit Isopropanol-Alkohol abgerieben werden. Der Alkohol verdränge die Wasserreste und verdunste vollständig nach 15 Minuten. Aber: Manche Kunststoffarten vertragen das nicht.
  • Ist das Handy nicht in Wasser, sondern etwa in ein zuckerhaltiges Getränk gefallen, rät chip.de zu destilliertem Wasser: Mit einem Tuch oder einer Zahnbürste können mögliche Flecken entfernt werden.
  • Das Handy sollte anschließend vorsichtig mit einem Tuch abgetrocknet werden.
  • Anschließend braucht das Smartphone Ruhe: Es sollte auf trockenen Tüchern an der Luft getrocknet werden und laut chip.de mindestens 48 Stunden ruhen. Auch das Einschalten oder Laden ist dann Tabu. Zudem sollte das Handy nicht an einem zu warmen Ort liegen. Durch Hitze könnte es nämlich Schaden nehmen.
  • Media Markt und etwa die AXA empfehlen auch Silikagel oder Kieselgel. Dazu können einfach die kleinen Papierbeutel verwendet werden, die man aus Schuhkartons oder von verpackter Kleidung kennt. Sie saugen Feuchtigkeit aus der Umgebung auf, um die Ware mit der sie geliefert werden - oder in diesem Fall das ins Wasser gefallene Handy - trocken zu halten.
  • Nach 48 Stunden kann getestet werden, ob das Handy wieder funktioniert. Laut chip.de freuen sich Handy-Besitzer in manchen Fällen aber auch zu früh, denn ein Wasserschaden könne sich auch noch Monate später bemerkbar machen.

Handy ins Wasser gefallen: Hilft Reis beim Trocknen wirklich?

In Sachen Reis gehen die Meinungen bei der Handy-Rettung auseinander. Während Portale wie chip.de, Elektro-Anbieter wie Media Markt oder Versicherer, wie die AXA davon abraten, das Handy zum Trocknen in einen Beutel mit Reis zu legen, sprechen sich die Mobilfunk-Anbieter klarmobil und freenet dafür aus. Vodafon rät aber beispielsweise auch davon ab.

Was steckt dahinter? Die Befürworter sehen Reis als ideales Hilfsmittel, denn in einem luftdicht verschlossenen Beutel würden die Körner die Feuchtigkeit quasi aus dem Handy ziehen. "Reis saugt Feuchtigkeit auf wie ein Schwamm", schreibt freenet. Nach dem Reisbad ist Warten angesagt. Das Handy sollte erst nach 24 bis 48 Stunden zwischen den Körnern vorsichtig eingeschaltet werden.

Warum raten andere Portale und Experten von dem Trick ab? Chip.de etwa schreibt, dass das Handy in einem luftdichten Beutel mit Reis unter Umständen langsamer trocknet als an der Luft. Zudem könnte das Smartphone sogar Schaden nehmen, wenn beispielsweise Wasser im Gerät verbleibe. Auch die AXA rät von dem Trick ab. Reis benötige zu viel Zeit um das Handy zu trocknen und durch die Feuchtigkeit könnte das Innere zum Teil bereits korrodieren. Media Markt warnt außerdem davor, dass sich der Reis in den Fugen oder Ports des Handy festsetzen könnte. Denn: Wenn Reis nass wird, wird er klebrig.

Handy ins Wasser gefallen: Das sollte man lieber sein lassen

Reis hin oder her, wo sich alle Portale und Experten einig sind, sind die Don'ts bei der Rettung eines Handys, das ins Wasser gefallen ist:

  • Das Handy oder seine Einzelteile sollten laut chip.de nicht mit dem Fön, auf der Heizung oder etwa im Backofen und in der Mikrowelle getrocknet werden. Auch sollte das Smartphone vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Der Grund: Übermäßige Hitze kann das Gerät zerstören oder verteilt das Wasser sogar noch weiter.
  • Das Handy sollte erst einmal nicht eingeschalten oder geladen werden. Dazu raten chip.de, Vodafone und andere Seiten. Es könnte zu einem Kurzschluss kommen, denn Strom und Wasser vertragen sich nicht gut.
  • Um das Wasser nicht noch mehr im Inneren zu verteilen rät etwa Media Markt davon ab, das nasse Gerät zu schütteln oder mit Pusten zu versuchen das Wasser herauszubefördern.

Wenn gar nichts hilft, sollte man sich übrigens am Besten an einen Experten oder Reparatur-Service wenden. Befinden sich zudem Daten auf dem Handy, die nicht in einer Cloud oder an einem anderen Ort gesichert sind, könnte sich für die Datenrettung auch der direkte Weg zum Experten lohnen. Laut der CBL Datenrettung GmbH sollte das nasse Gerät dann sofort luftdicht verpackt und an einen seriösen Dienstleister geschickt oder zu einem solchen gebracht werden.

 
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