
Schadsoftware - sogenannte Computer-Viren oder auch Malware genannt - können nicht nur Laptops und Rechner befallen: Auch Smartphones können Opfer von Virusangriffen werden. Bösartige Virus-Apps versuchen über das Smartphone sensible Informationen wie Bankdaten, Passwörter oder persönliche Informationen zu kommen.
Was ist ein Virenscanner?
Der Virenscanner fürs Smartphone ist ein Programm, das nach Viren und anderen Malwares sucht, um diese anschließend zu bekämpfen. Dies ist vor allem notwenig, weil das Smartphone in den vergangenen Jahren eine immer wichtigere Rolle im Leben der meisten Menschen spielt. Mithilfe von Schadsoftware können Betrüger so immer häufiger etwa über Bezahlfunktionen wie PayPal verfügen oder an persönliche Daten wie Fotos oder Nachrichten gelangen. Ein Virenscanner wirkt dabei etwa wie beim menschlichen Körper ein Virus-Schnelltest oder eine Schutzimpfung gegen eine Viruserkrankung.
Doch inwieweit es notwendig ist, sich extra eine Antivirus-App auf das Android-Smartphone zu laden, hängt von ein paar Faktoren ab.
Hat Android einen Virenschutz?
Zumindest laut dem Android-Mitentwickler Google ist ein extra Android-Virenscanner nicht nötig. Denn seit 2017 hat der Hersteller das Programm Google Play Protect direkt in Android integriert - für Android-Versionen ab Generation vier. Der eingebaute Virenscanner scannt automatisch alle Apps, die im Play Store heruntergeladen werden, auf Schadsoftware. Erkennt der Sicherheitsdienst ein Problem, entfernt er die betroffene App.
Wenn Sie wissen wollen, ob der integrierte Virenscanner bei Ihnen aktiv ist, können dies im Menü des Play Stores sehen. Dort gibt es den Eintrag "Play Protect",in dem unter anderem der aktuelle Sicherheitsstatus sowie die zuletzt geprüften Apps aufgelistet sind. Achtung: Hier muss die Option „Gerät auf Sicherheitsbedrohungen prüfen“ eingeschaltet sein.
Antivirus: Wann ist ein Virenscanner für Androit trotzdem sinnvoll?
Einige Smartphone-Experten raten dazu, trotz dem eingebauten Google Play Protect einen zusätzlichen Virenscanner zu installieren. Ein Grund: Viele halten den vorinstallierten Schutz nicht für ausreichend. In einem umfangreichen Test vom Technikmagazin chip.de erreichte Google Play Protect nur Platz 12 der getesteten Programme. Mit einer Gesamtnote von 5,6 (von 6) lautete das Urteil "ungenügend". Dennoch reicht der Android-interne Virenschutz aus, wenn Sie ausschließlich im Google-eigenen Play Store vertrauenswürdige Apps herunterladen.
Besonders aber, wenn Sie regelmäßig Apps als APK-Dateien herunterladen oder den Apps auf Ihrem Smartphone Root-Zugriff gewähren, ist die zusätzliche Installation eines Virenscanners empfehlenswert.
Android: Sonstige Sicherheitsmaßnahmen
Wer einen Virenscanner auf seinem Smartphone hat, geht auf Nummer sicher. Doch am besten ist es, die Schadsoftware erst gar nicht auf das Mobiltelefon zu lassen. Das gelingt etwa, indem man ein paar Tipps befolgt:
- Quellen der Apps checken: Wer hat die App programmiert? Ist der Hersteller vertrauenswürdig und hat er bei Bewertungen einen guten Ruf?
- Berechtigungen prüfen: Was darf welche App tun? Alle berechtigten Zugriffe finden Sie im Play Store unter "Berechtigungsdetails".
- Android regelmäßig updaten: Regelmäßige Sicherheitsupdates schließen Sicherheitslücken. Suchen Sie in den Android-Einstellungen nach "Systemupdates".
- Kein Rooting: Das Rooting verschafft besondere Zugänge und Berechtigungen für Nutzer - allerdings auch für Virus-Apps.