Demenz ist eine weiter zunehmende Volkskrankheit. Laut dem Bundesfamilienministerium leben allein in Deutschland 1,8 Millionen Menschen mit der Erkrankung. In einem Interview mit der Bunten hat Schlagerstar Stefan Mross erzählt, dass auch seine Mutter an Demenz erkrankt ist. Wie Mross seine Mutter pflegt und warum sie bis heute die stärkste Frau in seinem Leben ist, erfahren Sie in diesem Text.
Schon gewusst? Seit 2005 moderiert Stefan Mross die Schlagershow "Immer wieder sonntags". Das sind die Sendetermine von "immer wieder sonntags" 2024.
"Ich möchte sie niemals aus ihrem Haus rausbringen": Stefan Mross über die Demenz-Erkrankung seiner Mutter
Stefan Mross (48) kann auf eine lange Karriere zurückblicken. Wie schlager.de berichtet, war Mross erst 13 Jahre alt, als ihn der österreichische Fernsehmoderator Karl Moik auf einer Hochzeit entdeckt hat. Seitdem hat er sich nicht nur einen Namen als Sänger gemacht, sondern auch als Moderator der Schlagershow "immer wieder sonntags".
In seiner Karriere gab es einen Menschen, der laut der Bunten immer bedingungslos an Mross Seite gestanden hat: seine Mutter Stefanie.
Mittlerweile ist Mross' Mutter an Demenz erkrankt. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet, hat Mross jetzt in einem Interview mit der Bunten darüber gesprochen, wie seine Familie mit der Erkrankung umgeht und was ihm dabei besonders wichtig ist.
Seine Mutter, erzählt Mross in dem Interview, habe nun Pflegestufe drei. Manchmal erzähle sie "solche Demenzgeschichten". "Ich lasse sie reden, höre zu, auch wenn sie nach drei Minuten wieder dasselbe erzählt."
Doch trotz der Demenz ist die Mutter nach wie vor selbstständig. "Sie ist für mich ein Phänomen", sagt Mross. "Meine Mama schminkt sich jeden Tag, hält Haus und Garten picobello."
Übrigens: Die Schlager-Stars Stefan Mross und Florian Silbereisen sind seit ihrer Kindheit befreundet — und haben viel Unfug miteinander angestellt.
Stefan Mross: So kümmert sich der Schlagerstar um seine demenzkranke Mutter
In ein Heim will Mross seine Mutter nicht geben. Im Bunten-Interview sagt er: "Ich möchte sie niemals in meinem Leben aus ihrem Haus rausbringen. Das ist ihre Basis, ihre vertraute Umgebung."
Die Mutter lebe immer noch in Mross Elternhaus in Traunstein, so Mross weiter. Keine fünf Meter davon entfernt wohne Mross älterer Bruder Klaus und schaue täglich nach ihr. "Dafür bin ich ihm sehr dankbar", erklärt Mross.
Der Bruder sei ein erfolgreicher Mann, arbeite bei Mercedes und habe regelmäßige Arbeitszeiten. "Dagegen bin ich ein Vagabund", sagt Mross. "Im Schnitt bin ich alle zwei bis drei Wochen bei der Mama."
Doch jetzt habe er seine Mutter für eine Woche mit in den Europa-Park Rust genommen. Dort hat er eine Ausgabe seiner Schlagersendung "immer wieder sonntags" moderiert.
Laut der dpa erzählt Mross in dem Interview auch, dass er mit seiner Frau Eva einmal mehr als tausend Kilometer von einem Auftritt zurückgefahren sei, um seine Mutter bei ihrem ersten Besuch bei einer Tagespflege zu begleiten. "Das war für meinen Bruder und mich ein sehr emotionaler Moment. Wir hatten etwas Angst davor, ob es ihr gefällt."
Doch die Angst war offensichtlich unbegründet. Nach dem ersten Besuch bei der Tagespflege habe die Mutter zu Mross und seinem Bruder gesagt: "Heute war der schönste Tag für mich."
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"Bis heute ist meine Mama eine Kämpferin": Stefan Mross über seine Mutter
In dem Interview mit der Bunten spricht Mross aber nicht nur über die Demenz-Erkrankung seiner Mutter. Er erzählt auch von den Jahren davor.
36 Jahre lang sei seine Mutter jeden Tag um drei Uhr nachts aufgestanden, habe drei Jobs gehabt:
- bei der bayerischen Versicherungskammer
- in einem Autohaus
- und in der Berufsschule Traunstein, wo sie aufgeräumt habe.
Dazwischen, so Mross weiter, sei die Mutter nach Hause gekommen, um seinem Bruder und ihm Frühstück und Mittagessen zu machen. "Wenn mein Papa um 19 Uhr von der Arbeit kam, er war Busfahrer bei der Deutschen Bahn, stand das Essen auf dem Tisch. Und dann hat sie noch meine Auftrittshemden gebügelt."
Mross' Fazit: "Wenn ich meine Mama nicht gehabt hätte, wäre ich heute nicht hier."
Für Mross steht fest: "Bis heute ist meine Mama eine Kämpferin, die stärkste Frau in meinem Leben." Vor zwei Jahren habe sie einen Herzinfarkt gehabt. Im Krankenhaus habe man ihr daraufhin drei Stents eingesetzt. Doch "nach einem Tag hat sie sich selbst entlassen."
Bis heute, so Mross weiter, verfolge seine Mutter, was die Medien über ihn schreiben. "Die Mama kauft sich alle Zeitschriften. Immer noch. Dann schneidet sie alle Fotos mit mir aus und legt sie unter den Glastisch im Wohnzimmer."
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