Sogar draußen stört sich der Mensch an kleinen Spinnentieren. Man kann es ihm im Fall der Mauerspinne jedoch nur bedingt verübeln, schließlich hinterlässt das achtbeinige Krabbeltier lauter unschöne Flecken an Außenwänden. Warum es das tut, was man gegen die Plagegeister tun kann und warum ein Mauerspinnen-Befall am Haus auch Vorteile hat, erfahren Sie in diesem Artikel.
Wo lebt die Mauerspinne?
Die Mauerspinne, die im Fachlatein auch Dictyna civica heißt, kommt laut aktiv-schädlingsbekämpfung.de ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. In den vergangenen Jahren allerdings hat sich das Tier immer weiter über die Alpen nach Norden ausgebreitet und ist nun auch in kälteren Regionen vermehrt anzutreffen.
Die anders als seine großen Spinnen-Schwestern nur ein bis drei Millimeter großen Tiere aus der Familie der Kräuselspinnen lassen sich hier wie dort bevorzugt in kleinen Ritzen und Vertiefungen der Hauswand nieder. Dort warten sie auf ihre Beute, vor allem auf kleine Insekten wie Mücken, Motten und Fliegen, die mitunter vom Licht angezogen werden, haben sie es abgesehen. Haben sie sich einmal häuslich eingerichtet, ist es schwer, sie wieder loszuwerden. Doch es gibt ein paar schonende Mittel, wie es doch gelingen kann.
Verschmutzung von Häuser-Fassaden: Wie erkenne ich einen Mauerspinnen-Befall?
Da sich die Mauerspinne seltener ins Hausinnere verirrt, könnte man sich fragen, worin eigentlich das Problem besteht. Zur Plage wird die Achtbeiner vor allem Hausbewohnern, die die kreisrunden, dunklen Spinnennetze der Mauerspinne als unschöne Verschandelung an ihren für gewöhnlich hell gestrichenen Außenfassaden empfinden.
Doch anders als andere Spinnenarten, die in Haus und Garten vorkommen, überlässt die Mauerspinne ihre alten Spinnennetze sich selbst, wenn sie sich durch Nahrungsreste, Staub und Russpartikel als zu verschmutzt und unbrauchbar erweisen. Gerade dann werden die sonst fein und transparent gesponnenen Fäden für den Menschen sichtbar. Gerade viele Malerbetriebe sind daher mit dem Befall der alten Mauerspinnen-Netze vertraut und bieten Rat und Tat, wie sie am besten entsorgt werden können. Wir sagen Ihnen eine einfache und wirksame Methode.
Heißwasserreinigung und Insektizid: Was empfehlen Experten, wovon raten sie ab?
Für eine langfristige Bekämpfung der Mauerspinne empfiehlt das Fachmagazin Malerblatt die Säuberung der Hausfassaden durch eine "mechanische Entfernung der Netzansammlungen." Von einer Behandlung der Fassade mit einem Langzeitinsektizid (Akarizid) rät das Blatt dagegen ab. Welche Schritte bei der Entfernung genau zu beachten sind, lesen Sie hier:
- Eine umweltschonende, in der Anwendung schnell und praktische Maßnahme gegen den Mauerspinnen-Befall besteht in einer kräftigen Heißwasserreinigung der Fassade oder einfach im Abspritzen der Fläche mit Wasser. Alte Netze werden so beseitigt und neue zerstört, ehe sie Dreck ansammeln können. Solange Sie nicht mit einem Hochdruckreiniger zu Werke gehen, bleiben auch die Spinnen verschont.
- Von einer schnellen oder auch langfristigen "chemischen Keule", also der Verwendung von schadstoffintensiven Insektiziden rät das Malerblatt ausdrücklich ab, da die "Chemiekeulen" durch Witterungseinflüsse schnell abgebaut werden und dadurch ihre Wirksamkeit verlieren. Die Möglichkeit, das Haus langfristig vor dem Befall der Mauerspinne zu bewahren, sind somit begrenzt.
- Außerdem könnten auch andere Tiere wie Wespen und Bienen und andere Insekten in der kurzen und intensiven Wirkdauer getötet werden.
Welche Vorteile haben Mauerspinnen am Haus?
Der Vorteil der Mauerspinne ergibt sich schlicht aus seinem Beutespektrum. Denn halten sich vermehrt Mauerspinnen an ihrer Hausfassade auf, gelangen durch ihre Fangnetze weniger Fliegen und andere unliebsame Insekten durch ein geöffnetes Fenster und stören Sie beim Schlaf. Und anders als blutsaugende oder krankheitsübertragende Insekten ist die Mauerspinne überhaupt nicht giftig, beißt keine Löcher in Kleidung wie Motten, stinkt nicht und nistet sich nicht in Betten ein wie Wanzen. Rationale Gründe, sie zu töten, gibt es daher eigentlich nicht.
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