Immer wieder rufen Auto-Hersteller ihre Fahrzeuge wegen Mängel zurück. Aktuell muss laut ADAC etwa Mercedes-Benz wegen Problemen mit der Sicherung weltweit rund 250.000 seiner Autos zurückrufen. Erst im Sommer hatte der Premiumhersteller mit einem Abgas-Skandal zu kämpfen. Wie der SPIEGEL berichtete, mussten anschließend 100.000 Fahrzeuge in die Werkstätten zurückbeordert werden.
Dabei sind Rückrufe wegen mangelnder Sicherung und Emissionsproblemen eher selten. Häufiger treten andere Mängel am Auto auf, die Rückrufe der Hersteller aus Sicht des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) unumgänglich machen. Eine Studie des Versicherungskonzerns Allianz direct hat nun für das Jahr 2023 ermittelt, welche hausgemachten Schäden bei Neuwagen am häufigsten auftreten. Die Antworten erfahren Sie in diesem Text.
Schäden am Auto: Das sind die Gründe für die meisten Rückrufe
Als Hauptgründe für einen Rückruf macht die Studie mit weitem Abstand "Fehlerhafte Fahrzeugteile oder -komponenten" aus. Ganze 37,44 Prozent der 2023 zurückgerufenen Fahrzeuge gehen auf ein solches nachträglich erkanntes Problem zurück. In absoluten Zahlen ausgedrückt entspricht das 5056 von 13.518 Autos.
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An zweiter und dritter Stelle folgen Mängel wegen "Falsch eingebauter Fahrzeugteile" (13,18 Prozent) und "Problemen mit dem Fahrzeugmotor" (7,28 Prozent). Rückrufe wegen problematischer Emissionswerte gab es dagegen nur bei 3,98 Prozent aller zurückgerufener Fahrzeuge. Am unwahrscheinlichsten müssen laut Studienergebnissen Autos wegen der Fahrzeugleistung (2,84 Prozent) und dem Lenksystem (2,65 Prozent) zurückgerufen werden.
Seltener Auto-Rückruf: Diese Teile verursachen am wenigsten Probleme
Die zuverlässigsten Teile liegen laut der Autoren der Studie dagegen im Bereich Geräusch-, Vibrations- und Härteprobleme (NVH) des Fahrzeugs sowie Lack- und Oberflächenproblemen, die durch die Bank weg jeweils gerade einmal 0,01 Prozent aller Rückrufe ausmachen.
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Da die meisten Rückrufe (knapp 40 Prozent) auf fehlerhafte Teile zurückzuführen sind, wollten die Studien-Autoren zudem wissen, welche einzelnen Fahrzeug-Komponenten und Systeme am zuverlässigsten und welche am meisten Probleme verursachen. Doch welche Fahrzeugteile sind konkret wegen Mängeln für die Rückrufe verantwortlich?
Schäden am Auto: Kaum Rückrufe wegen Sicherheitsgurten - dafür wegen Airbags
Zu Erleichterung nicht weniger Fahrzeugnutzer gehören Sicherheitsgurte zu den zuverlässigsten Komponenten im Auto. So liegen sie als Ursache für einen Rückruf mit lediglich 2,66 Prozent Anteil im Jahr 2023 im unbedeutenden Bereich. Für Kopfzerbrechen könnte dagegen ein anderes Teil im Auto sorgen, dass ebenfalls für Sicherheit sorgen soll, die Rede ist vom Airbag.
Denn der Luftsack, der Fahrzeuginsassen auf den vorderen Plätzen eigentlich beim Aufprall vor schweren Verletzungen schützen soll, ist mit Abstand das unzuverlässigste Teil im Auto. So gingen im Jahr 2023 1358 Rückrufe (10,05 Prozent) auf Airbag-Mängel zurück, das bedeutet: 1 von 10 Rückrufen wurde durch Airbags verursacht.
Doch die Luftsäcke sind nicht die einzigen Risiko-Faktoren in einem Neuwagen. 1210 Rückrufe gingen auf das Konto von Mängeln am Motor, das sind 8,95 Prozent aller Rückrufe, so die Studien-Autoren. An dritter Stelle stehen Bremsen mit knapp 1000 Rückrufen, was einen Prozentanteil von 7,09 bedeutet. Die Elektronik, nicht nur bei E-Autos ein sehr sensibler Bereich, schnitt dagegen am besten ab. Nur 362 Rückrufe (2,68 Prozent) waren auf elektrotechnische Probleme zurückzuführen.
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