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Rente
Riester-Rente und Rürup-Rente sollen sich wieder mehr lohnen: Das ist geplant
Die Bundesregierung will die Riester- und Rürup-Rente reformieren. Was bereits über die Pläne bekannt ist.
dpa_1491EA00C0B59116.jpeg       -  Riester-Rente und Rürup-Rente sollen sich künftig wieder mehr auszahlen.
Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa (Symbolbild) | Riester-Rente und Rürup-Rente sollen sich künftig wieder mehr auszahlen.
Lennardt Loß
 |  aktualisiert: 31.07.2024 16:31 Uhr

Renten-Revolution in Deutschland? Im Herbst 2024 will die Ampel-Regierung das Rentenpaket II verabschieden. Hinter den Kulissen sollen SPD, Grüne und FDP schon an einem dritten Rentenpaket arbeiten. Wie die Frankfurter Rundschau berichtet, strebt die Ampel-Regierung auch eine weitreichende Reform der Riester- und Rürup-Rente an.

Schon gewusst? Die Doppelbesteuerung der Rente fällt weg.

Riester- und Rürup-Rente: Diese Reformen strebt die Ampel-Regierung an

Wer sich mit der Altersvorsorge in Deutschland beschäftigt, stößt schnell auf das sogenannte 3-Säulen-System:

  • Die mittlere und wichtigste Säule ist die gesetzliche Rente.

  • Die erste Säule bildet die betriebliche Rente.

  • Und die dritte Säule besteht aus Leistungen aus privater Vorsorge.

Laut der Frankfurter Rundschau will die Ampel-Regierung jetzt die erste und dritte Säule des deutschen Rentensystems reformieren - also die die betriebliche Rente und die private Vorsorge.

Wie diese Reform im Detail aussehen soll, steht bisher nicht fest. Doch im Zuge der sogenannten Wachstumsinitiative hat die Bundesregierung ein Dokument veröffentlicht, das erste Hinweise enthält:

  • Die betriebliche Altersvorsorge will die Ampel-Regierung so überarbeiten, dass sie in Zukunft von mehr Unternehmen angeboten werden kann.

  • Vor allem Beschäftigte mit einem geringen Einkommen sollen davon profitieren.

Auch die Riester-Rente (also die staatlich geförderte, private Altersvorsorge) soll attraktiver gestaltet werden. Dafür will die Ampel-Regierung unter anderem ein Altersvorsorgedepot schaffen. „Auch Produkte mit Garantien sollen weiterhin angeboten werden können. Die Garantien können aber zukünftig abgesenkt sein, um renditestärkere Kapitalanlagen zu ermöglichen.“

„Insgesamt“, so die Bundesregierung weiter, „sollen sich die förderfähigen Produkte durch ein leicht verständliches Design, hohe Produktqualität, niedrige Kosten und hohe Transparenz (Vergleichsplattform, Zertifizierung) auszeichnen.“

Außerdem will die Bundesregierung, dass man jederzeit zwischen den Produkten wechseln kann. Dabei sollen keine oder nur geringe Kosten entstehen. Die Produkte sollen allen Erwerbstätigen und nach Möglichkeit auch Selbstständigen offen stehen.

Warum lohnt sich eine Riester-Rente nicht mehr?

Dass die Riester-Rente reformiert werden muss: Darüber sind sich viele Experten einig. Denn wie die Zeit berichtet, gilt die Riester-Rente in den meisten politischen Kreisen als gescheitert. Schuld daran sei unter anderem die sogenannte Beitragsgarantie. Sie garantiere, dass man in der Auszahlungsphase mindestens die eingezahlten Beiträge und die Förderung abzüglich der Kosten erhalte. Dadurch können die Beiträge allerdings nur sehr risikoarm angelegt werden. Die Folge: Die Renditen fallen niedrig aus.

Auch Finanztip rät seinen Lesern davor ab, einen Riester-Vertrag abzuschließen. Das sei nur noch in Ausnahmefällen eine gute Idee. Wer bereits einen Vertrag habe, sollte aber nicht überstürzt kündigen. Finanztip empfiehlt allerdings, die Konditionen sorgfältig zu prüfen. „Denn eventuell ist es nicht mehr sinnvoll, in den Vertrag einzuzahlen.“

Gut zu wissen: So viel Rente darf man haben, ohne Steuern zu zahlen.

Ist Rürup- und Riester-Rente das gleiche?

Sowohl bei der Riester-Rente als auch die Rürup-Rente handelt es sich um eine staatlich geförderte, private Altersvorsorge. „Allerdings unterscheiden sich beide Formen erheblich – vor allem in Hinblick auf die Zielgruppen, Art der Förderung sowie Verfügbarkeit des Guthabens“, wie Check24 erklärt.

  • Vereinfacht gesagt, ist die Riester-Rente vor allem für Arbeitnehmer und Beamte gedacht.

  • Die Rürup-Rente richtet sich hingegen an Selbstständige, die nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Sie steht laut Check24 aber auch allen anderen Steuerpflichten offen. „Etwa Arbeitnehmern, die gut verdienen und eine zusätzliche Altersvorsorge aufbauen möchten.“

Übrigens: Mit dieser Rente zählen Ruheständler zu den reichsten zehn Prozent.

 
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