Reicht das Geld im Alter? Reicht die Rente? Um sich diese Fragen zu beantworten, kann es hilfreich sein, sich einen Überblick über die eigenen Finanzen zu schaffen. Mit der Riester-Rente, die es seit mehr als 20 Jahren gibt, wähnten sich viele Deutsche in Sicherheit: Schließlich sollte die private Altersvorsorge profitabel sein und sich lohnen. Doch diese Zeit ist Experten zufolge vorbei. Um die staatliche Förderung der Riester-Rente dennoch genießen zu können, ist es möglich, sich nun eine Zulage zu sichern, die es lediglich bis Ende des Jahres 2024 noch gibt. Welche das ist und wie viel Geld das am Ende aufs Konto spült, lesen Sie in diesem Text.
Was macht die Riester-Rente aus?
Die Zulagen bilden das Kernstück der Riester-Rente. Da es sich um ein hochindividuelles Vorsorgemodell handelt, das sich im Idealfall an die jeweiligen Lebensumstände anpasst, lohnt es sich, Vertrag und Bedarf gut im Blick zu behalten. Denn eigentlich wurde die Riester-Rente aus der Überlegung ins Leben gerufen, eine weitere finanzielle Unterstützung im Alter zu haben, sollte die gesetzliche Rentenversicherung nicht ausreichen.
Der Clou: Die Riester-Rente ist staatlich gefördert. Nach neuesten Erkenntnissen erhalten jedoch viele Versicherte nur geringe Erträge. Die einst beliebte freiwillige Zusatzrente stellt aber offenbar für viele Deutsche keine gewinnbringende Option mehr dar – Millionen Menschen sind mittlerweile raus aus der Riester-Rente. Sie stellen sich die Frage, ob die Riester-Rente für einen persönlich noch sinnvoll ist.
Welche Zulagen gibt es bei Riester?
Neben der nachgelagerten Besteuerung sowie anderen Abgaben richtet sich der Fokus der Versicherten auf die Zulagen. Denn sie sind es, die das Leben im Alter entspannter machen sollen. Versicherte erhalten eine jährliche Grundzulage. Besonders attraktiv ist die Förderung für Familien: Für Kinder werden zusätzliche Zulagen gewährt, die sich je nach Geburtsjahr unterscheiden. Wie die Deutsche Rentenversicherung nun mitteilt, gibt es noch bis Ende 2024 die Möglichkeit, eine bestimmte Zulage für das Jahr 2022 zu beantragen. Die Rede ist vom sogenannten Dauerzulagenantrag.
Übrigens: Obwohl die Begriffe mitunter synonym verwendet werden, gibt es einen Unterschied zwischen Rente und Pension. Wer riestert, sollte ein bestimmtes Urteil des Bundesgerichtshofs kennen: Denn laut den Richtern gibt es bestimmte Klauseln in Riester-Verträgen, die intransparent und damit rechtswidrig sind.
Wie hoch ist die Riester-Zulage?
Die Reform der geförderten privaten Altersvorsorge wird laut Bundesministerium der Finanzen auch diese Zulagen betreffen. Um noch die Förderung für das Jahr 2022 vollständig auszuschöpfen, weist die Deutsche Rentenversicherung auf den Antrag bis Ende 2024 hin. Da die Zulagen „nicht automatisch auf den Riestervertrag überwiesen werden“, könne man den „Dauerzulagenantrag“ stellen – so würde man sich zudem viel Aufwand sparen. Vor allem aber bedeutet die Zulage bares Geld:
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Die Grundzulage beläuft sich auf 175 Euro.
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Bei der Kinderzulage mache das Geburtsjahr den Unterschied: Für Kinder, die ab 2008 geboren wurden, beträgt die Summe 300 Euro, für davor geborenen Nachwuchs gebe es 185 Euro.
Wer unter 25 Jahre alt ist, in den Beruf startet und sich für einen Riester-Vertrag entscheidet, erhalte zudem einen Berufseinsteigerbonus in Höhe von 200 Euro.
Riester: Was müssen Versicherte beachten?
Die Riester-Rente steht aktuell vor Herausforderungen. Kritiker bemängeln die teils geringen Renditen und die Komplexität der Verträge. Die Verbraucherzentrale beispielsweise betont, es handele sich lediglich in Einzelfällen um eine attraktive Förderung, viele Verträge seien entsprechend „unrentabel und teuer“. Dennoch bleibt sie für viele Versicherte eine wichtige Säule der Altersvorsorge. Die Möglichkeit, Verträge beitragsfrei zu stellen oder zu kündigen, bietet eine gewisse Flexibilität. Wichtig im Kontext der Riester-Rente ist sicherlich der Umstand, dass wer die Förderung in Anspruch nimmt, eben später Steuern bezahlen muss.
Übrigens: Um in der Rente etwas Geld zu sparen, lohnt es sich für Ruheständler, Tipps bei der Steuererklärung zu kennen.