Alle deutschen Staatsbürger haben sie von Geburt an: eine Rentenversicherungsnummer. Diese braucht man nicht nur, wenn mal alt genug ist, um im Rente zu gehen, also nach 63 Jahren oder allgemein nach 45 Beitragsjahren. Immer wieder benötigt man sie auch schon vorher. Wo sie zu finden ist und was sie genau bedeutet, lesen Sie im Artikel.
Was ist die Rentenversicherungsnummer?
Mit der Rentenversicherungsnummer (RVNR) werden in Deutschland Personen in der Gesetzlichen Rentenversicherung identifiziert. Die RVNR besteht aus zwölf Stellen, die sich auch Ziffern und Buchstaben zusammensetzten.
Wo finde ich meine Rentenversicherungsnummer?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Rentenversicherungsnummer herauszufinden:
- Die RVNR steht im Sozialversicherungsausweis. Diesen bekommen in der Regel alle Personen, die zum ersten Mal eine Arbeit aufnehmen, wie die Deutsche Rentenversicherung mitteilt. Wer allerdings nach dem Jahr 2005 geboren wurde, bekommt schon bei der Geburt automatisch die RVNR.
- Die RVNR ist auch der Renteninformation zu entnehmen, die einmal pro Jahr per Post kommt.
- Außerdem steht die Nummer auch auf der Meldebescheinigung zur Sozialversicherung, die der Arbeitgeber jedes Jahr an seine Mitarbeiter verschickt.
Wie kommt man an die Rentenversicherungsnummer?
Falls Sie all diese Möglichkeiten derzeit nicht zur Hand haben, können Sie die RVNR auch auf anderem Wege herausfinden:
- Bei der Deutschen Rentenversicherung kann die RVNR erfragt werden - entweder per E-Mail oder unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 1000 4800. Die Nummer wird Ihnen allerdings aus Sicherheitsgründen nicht direkt mitgeteilt, sondern mit der Post verschickt.
- Auch die Krankenkasse kann helfen. Dafür müssen Sie sich allerdings in einer Filiale ausweisen.
Wofür braucht man die Rentenversicherungsnummer?
Jede Person in Deutschland, die eine sozialversicherungspflichtige Arbeit aufnimmt, muss dem Arbeitgeber die RVNR angeben. Dieser meldet das Arbeitsverhältnis dann bei der Sozialversicherung an. So sollte man sich schon in jungen Jahren damit beschäftigen, ob das Geld im Alter reicht. Zum Beispiel durch eine bezuschusste Altersvorsorge wie die Bürgerrente. Sollte das nicht der Fall sein, kann auch ein Nebenjob im Alter für finanzielle Entlastung sorgen, dann muss aber die Hinzuverdienstgrenze beachtet werden. Zudem können Rentner diverse Zuschüsse beantragen. Derzeit gibt es auch einen Härtefallfonds.
Außerdem wird die Rentenversicherungsnummer für alle Vorgänge benötigt, die mit der Deutschen Rentenversicherung zusammenhängt, wie zum Beispiel die Beantragung der Altersrente, die Witwenrente oder Altersteilzeit. Die RVNR wird auch wichtig, wenn man seinen Ruhestand im Ausland verbringen will. Dabei müssen nur ein paar Dinge beachtet werden, damit es keine Abschläge gibt.
Übrigens: Wer bestimmte Krankheiten hat, kann früher in Rente gehen. Das gilt auch für Menschen mit Schwerbehinderung.
Was bedeuten die einzelnen Stellen der Rentenversicherungsnummer?
Die RVNR besteht aus zwölf Stellen, die laut Handelsblatt jeweils bestimmte Informationen beinhalten:
- 1. und 2. Stelle: Bereichsnummer des Rentenversicherungsträgers
- 3. und 4. Stelle: Geburtstag der versicherten Person
- 5. und 6. Stelle: Geburtsmonat der versicherten Person
- 7. und 8. Stelle: Geburtsjahr der versicherten Person
- 9. Stelle: Anfangsbuchstaben des Geburtsnamens der versicherten Person
- 10. und 11. Stelle: Seriennummern. Männer liegen zwischen 00 und 49, Frauen oder unbestimmte Geschlechter zwischen 50 und 99.
- 12. Stelle: Prüfziffer (intern)
Kann man die Rentenversicherungsnummer ändern?
Laut Deutscher Rentenversicherung bleibt die RVNR in der Regel das ganze Leben lang gleich. Es gibt aber Ausnahmen:
- Änderung des Personenstandes, also wenn man das Geschlecht wechselt. Dann werden nur die Stellen 10 und 11 der Nummer abgeändert.
- Das Geburtsdatum in der RVNR ist falsch.
- Die Behörde hat die gleiche RVNR zweimal vergeben. Dann bekommen beide Beteiligte eine komplett neue Nummer.
Übrigens: Die Rente steigt ab 1. Juli 2023. Wie viel Rente Sie dann mehr bekommen, können Sie der Tabelle entnehmen. Möglich ist zudem die Rente zusätzlich aufzubessern. Wer allerdings nie gearbeitet hat, der muss auch deutliche Auswirkungen auf die Rente hinnehmen. Für Hausfrauen gibt es zusätzlich die Mütterrente, da sie sich die Kindererziehungszeiten zur Rente anrechnen lassen können.
Über die Rente gibt es außerdem viele Mythen und Irrtümer. Wichtig ist, auch im Alter eine Steuererklärung abzugeben, sonst kann es teuer werden. Wie viel Rente Sie haben dürfen, damit Sie keine Steuern zahlen müssen, lässt sich ausrechnen.
Ist die Rentenversicherungsnummer das Gleiche wie die Sozialversicherungsnummer?
Wer seine Sozialversicherungsnummer sucht, der kann auf seine Rentenversicherungsnummer zurückgreifen, denn beide meinen das Gleiche.
Übrigens: Nach 40 Jahren Beitragszahlung zur Rentenversicherung ist die Rente nicht so hoch, wie man vielleicht denken könnte. Wer später einmal 2000 Euro Rente haben möchte, muss dafür sein Arbeitsleben lang überdurchschnittlich verdienen. Mit dieser Rente zählen Sie aber noch nicht zu den reichsten zehn Prozent der Ruheständler.