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Rente
Wie hoch wird die Rente besteuert?
Die Rente muss versteuert werden. Wie hoch der Steuersatz ist, hängt davon ab in welchem Jahr Sie in Rente gehen. Wie viel Rente Sie genau versteuern müssen, lesen Sie hier.
Arbeitnehmer können versuchen auf ausgezahlten Urlaub einen ermäßigten Steuersatz zu zahlen. Foto: Hans-Jürgen Wiedl/zb/dpa       -  Die Rente muss versteuert werden. Wie hoch der Steuersatz ist, hängt davon ab in welchem Jahr Versicherte in Rente gehen.
Foto: Hans-Jürgen Wiedl, dpa (Symbolbild) | Die Rente muss versteuert werden. Wie hoch der Steuersatz ist, hängt davon ab in welchem Jahr Versicherte in Rente gehen.
Viktoria Gerg
 |  aktualisiert: 14.10.2024 09:25 Uhr

Auf die Rente müssen Abgaben und Steuern gezahlt werden, allerdings ist der Steuersatz für jeden Versicherten und jede Versicherte ganz individuell. Allgemein können Sie erst dann Rente beziehen, wenn Sie die Wartezeit erfüllt und ihr persönliches Renteneintrittsalter erreicht haben. Das Jahr entscheidet dann darüber, wie hoch der Steuersatz ist. Der Tabelle im Artikel können Sie entnehmen, wie viel Prozent der Rente Sie genau versteuern müssen.

Muss die Rente versteuert werden?

Grundsätzlich muss die Rente immer versteuert werden. Im Jahr 2005 wurde das System der Rentenbesteuerung auf die sogenannte "nachgelagerte Besteuerung" umgestellt. Das bedeutet, dass die Rentenbeiträge mit den Jahren immer weniger besteuert werden, die spätere Rente dafür immer mehr. Diese Übergangszeit dauert bis 2058 an. Der Deutschen Rentenversicherung zufolge ist die nachgelagerte Besteuerung in der Regel von Vorteil für die Versicherten, weil die Aufwendungen für die Altersvorsorge, also die Rentenbeiträge, die Steuerlast während des Erwerbslebens verringern.

Im Ruhestand sind die Einnahmen dann für gewöhnlich geringer und damit auch der Steueranteil. Aber nicht nur die Altersrente wird besteuert, sondern auch die Erwerbsminderungsrente und die Rente wegen Todes. Zu Letzterer gehören die Witwenrente, die Waisenrente, die Halbwaisenrente und die Erziehungsrente.

Übrigens: Die Politik diskutierte zuletzt, ob die Witwenrente vor dem Aus steht. Danach sieht es derzeit aber nicht aus. Dafür hat sich bei der Witwenrente seit 1. Juli 2023 einiges geändert. Und auch bei der Erwerbsminderungsrente soll es 2024 einige Verbesserungen geben. Wie viel Witwenrente man bekommt, wenn man selbst Rente bekommt, lässt sich ausrechnen.

Steuersatz Rente: Wie viel Steuern muss man auf die Rente zahlen?

Wie bereits erwähnt, hängt der Steuersatz vom Jahr des Rentenbeginns ab, ist also ganz individuell. Wer spätestens im Dezember 2005 den Ruhestand angetreten hat, musste 50 Prozent der Bruttorente versteuern. Daher müssen auch Rentner, die vor 2005 in Rente gegangen sind, Steuern zahlen, auch wenn das teilweise anders dargestellt wird.

Der Prozentsatz des steuerpflichtigen Teils der Rente steigt seitdem für Neurentner jedes Jahr. Bis 2020 waren es zwei Prozentpunkte pro Jahr, bis einschließlich zum Jahr 2022 waren es ein Prozentpunkt jährlich. Seit 2023 steigt der Besteuerungsanteil nur noch um 0,5 Prozentpunkte. Insgesamt dauert der Prozess 53 Jahre lang, wer also 2058 in den Ruhestand geht, muss die Rente komplett versteuern, dafür aber keine Steuern mehr auf Rentenbeiträge zahlen.

Tabelle: Anteil der Rente, die versteuert werden muss

Jahr des Renteneintritts Anteil der Rente, der besteuert wird, in Prozent Rentenfreibetrag in Prozent
Bis 2005 50 50
2006 52 48
2007 54 46
2008 56 44
2009 58 42
2010 60 40
2011 62 38
2012 64 36
2013 66 34
2014 68 32
2015 70 30
2016 72 28
2017 74 26
2018 76 24
2019 78 22
2020 80 20
2021 81 19
2022 82 18
2023 82,5 17,5
2024 83 17
2025 83,5 16,5
2026 84 16
2027 84,5 15,5
2028 85 15
2029 85,5 14,5
2030 86 14
2031 86,5 13,5
2032 87 13
2033 87,5 12,5
2034 88 12
2035 88,5 11,5
2036 89 11
2037 89,5 10,5
2038 90 10
2039 90,5 9,5
2040 91 9
2041 91,5 8,5
2042 92 8
2043 92,5 7,5
2044 93 7
2045 93,5 6,5
2046 94 6
2047 94,5 5,5
2048 95 5
2049 95,5 4,5
2050 96 4
2051 96,5 3,5
2052 97 3
2053 97,5 2,5
2054 98 2,0
2055 98,5 1,5
2056 99 1
2057 99,5 0,5
2058 100

Wer also zum Beispiel 2024 in Rente geht, muss 83 Prozent der Rente versteuern, 17 Prozent sind hingegen nicht steuerpflichtig.

Allerdings bedeutet diese Regelung nicht, dass Versicherte tatsächlich Steuern zahlen müssen, denn wer bis 2057 in Rente geht, bekommt einen sogenannten Rentenfreibetrag. Dieser wird vom Finanzamt errechnet und ist der Teil der Rente, auf den keine Steuern gezahlt werde müssen. Der Rentenfreibetrag bleibt ein Leben lang erhalten, auch dann wenn die Rente durch Erhöhungen steigt. Das war auch dieses Jahr wieder der Fall. Wie viel mehr Geld Sie dadurch auf dem Konto haben, können Sie der Rententabelle entnehmen.

Künftige Rentenanpassungen erhöhen allerdings das Renteneinkommen und müssen komplett versteuert werden.

Außerdem ist der Grundfreibetrag bei der Rente entscheident. Wie viel Rente Sie haben dürfen, ohne Steuern zu zahlen, lässt sich nachsehen.

Übrigens: Als Rentner müssen Sie eine Steuererklärung abgeben, sonst können Strafen drohen. Mit ein paar Tipps können Rentner aber bei der Steuererklärung sparen.

Außerdem wichtig zu wissen: Die Doppelbesteuerung der Rente fällt weg - so zumindest lauten die Pläne der Politik. Wann die Doppelbesteuerung genau wegfällt, ist allerdings noch nicht bekannt. Wie viel Prozent der Rente versteuert werden muss, lässt sich der Tabelle zur Doppelbesteuerung der Rente entnehmen. Wer von der Doppelbesteuerung der Rente betroffen ist, kann sich wehren und eine Rückzahlung verlangen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) übt allerdings heftige Kritik, denn die neue Rentenbesteuerung soll nur Gutverdiener entlasten.

 
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