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Rente mit 63 und weiterarbeiten: Lohnt sich das?
Sollte man mit 63 in Rente gehen und gleichzeitig weiterarbeiten? Das ist eine Überlegung, vor der viele stehen. Ob sich das lohnt, hier im Text.
414787207.jpg       -  Sollte man früher in Rente gehen und weiterarbeiten oder sollte man die Rentenjahre lieber genießen?
Foto: Jan Woitas, dpa (Symbolbild) | Sollte man früher in Rente gehen und weiterarbeiten oder sollte man die Rentenjahre lieber genießen?
Pegah Meggendorfer
 |  aktualisiert: 03.09.2024 21:49 Uhr

Früh in Rente zu gehen und trotzdem weiterzuarbeiten, kann sich finanziell lohnen. Laut einer Untersuchung der Stiftung Warentest ist dies möglich, weil während der Corona-Pandemie die Hinzuverdienstgrenzen aufgehoben wurden. So wollte man Pflegekräfte und Ärzte aus der Frührente zurück in den Beruf holen. Seit Anfang 2023 gilt darum: Wer in Frührente geht, kann weiterhin arbeiten, ohne dass das Gehalt auf die Rente angerechnet wird. Man kann also beides gleichzeitig haben: Rente und Einkommen aus dem Job – ohne finanzielle Nachteile. Aber ist dieses Versprechen so lukrativ, wie es scheint?

Kann ich mit 63 in Rente gehen und trotzdem weiterarbeiten?

Viele Menschen machen sich Gedanken darüber, wie sie den Übergang vom Arbeitsleben in den Ruhestand gestalten können. Der Trend, frühzeitig aus dem Erwerbsleben auszusteigen, hält laut der Gewerkschaft ver.di an. Allerdings wünschten sich immer mehr Beschäftigte, diesen Übergang flexibler zu gestalten. Sie wollten zu „entspannteren“ Bedingungen weiterarbeiten.

In der Rente weiterzuarbeiten ist für einige auch eine finanzielle Notwendigkeit, da die gesetzliche Rente allein oft nicht ausreicht. Besonders betroffen seien laut ver.di Menschen, die keine betriebliche Altersversorgung haben und daher ausschließlich auf die gesetzliche Rente angewiesen sind.

Seit Anfang 2023 gibt es durch eine Gesetzesänderung, bei der die sogenannten Hinzuverdienstgrenzen aufgehoben wurden, die Möglichkeit, eine vorzeitige Altersrente zu beziehen und gleichzeitig weiterzuarbeiten. Die Rente wird dadurch nicht gekürzt.

Rente mit 63 und weiterarbeiten: Lohnt sich das?

Aber lohnt es sich wirklich immer, diese Möglichkeit in Anspruch zu nehmen? Auch wenn das zusätzliche Einkommen hilfreich sein kann, muss beachtet werden, dass der vorzeitige Rentenbezug mit lebenslangen Abschlägen verbunden sein kann. Diese Abschläge belaufen sich laut Deutscher Rentenversicherung derzeit auf 0,3 Prozent pro Monat des vorzeitigen Bezugs.

Eine Ausnahme gibt es aber: Menschen, die 45 Jahre gearbeitet haben, haben die Möglichkeit, ohne Abschläge in Rente zu gehen. Sie bekommen dann die „Altersrente für besonders langjährig Versicherte“. Diese Rentenform, früher als „Rente mit 63“ bekannt, ermöglichte es laut Bundesregierung Menschen, die vor 1953 geboren wurden, nach 45 Versicherungsjahren mit 63 Jahren ohne Abschläge in Rente zu gehen. Für später Geborene verschiebt sich das Renteneintrittsalter schrittweise nach oben, sodass Personen, die im Jahr 1964 oder später geboren sind, erst mit 65 Jahren abschlagsfrei in Rente gehen können. Es gibt also kaum noch Menschen, die die Rente mit 63 in Anspruch nehmen können.

Einen Vorteil bietet das Weiterarbeiten nach dem vorzeitigen Renteneintritt laut ver.di aber. Man bezahlt weiterhin Sozialversicherungsbeiträge, die einen Teil der Abschläge wieder ausgleichen können. Dadurch kann die Rente später erhöht werden. Geht also jemand beispielsweise mit 63 Jahren in Rente und arbeitet bis zur Regelaltersgrenze weiter, können die Abschläge also teilweise kompensiert werden und die Rente aufgebessert.

Rente mit 63 und Job: Was muss man beachten?

Bevor man sich aber dazu entscheidet, frühzeitig in Rente zu gehen, sollte man noch mal einen Blick in den Arbeitsvertrag werfen. In manchen Verträgen kann die Inanspruchnahme der Altersrente das Arbeitsverhältnis beenden.

Natürlich muss man auch Steuern zahlen, wenn man Rente bezieht und gleichzeitig arbeitet. Die Höhe der Rentenbesteuerung hängt vom Jahr des Renteneintritts ab. Am besten informiert man sich vorab, wie viele Steuern man auf Rente und Einkommen zahlen muss, um einschätzen zu können, ob sich der frühe Rentenbezug und die Weiterarbeit lohnt. Mit Minijobs oder ehrenamtlichen Tätigkeiten hat man die Möglichkeit, die Rente steuer- und beitragsfrei aufzubessern.

 
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