![Geldscheine und Münzen liegen auf einem Tisch.jpeg - Bundesfinanzminister Christian Lindner will Steuern senken. Das wirkt sich finanziell auch positiv für Rentnerinnen und Rentner aus. Geldscheine und Münzen liegen auf einem Tisch.jpeg - Bundesfinanzminister Christian Lindner will Steuern senken. Das wirkt sich finanziell auch positiv für Rentnerinnen und Rentner aus.](/storage/image/1/4/1/2/10492141_geldscheine-und-muenzen-liegen-auf-einem-tisch-jpeg_app-article-teaser-large_1CqNsa_f0yRxB.jpg)
Steuern begleiten die meisten Menschen in Deutschland ein Leben lang - nicht nur während sie erwerbstätig sind, sondern auch in der Rente. Der Grund: Auch die Rente muss versteuert werden. Wie viel Steuern auf die Rente gezahlt werden müssen, hängt von mehreren Faktoren ab. Zunächst kommt es darauf an, wann Versicherte in Rente gehen. Des Weiteren ist die Rentenhöhe entscheidend sowie der Grundfreibetrag. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will die Steuern nur senken und das hat auch für Rentnerinnen und Rentner einen positiven Effekt. Wie sie davon profitieren, erfahren Sie im Artikel.
Rente und Steuern: Welche Steuererleichterungen plant Bundesfinanzminister Lindner?
Bundesfinanzminister Christian Lindner möchte die Steuerzahler in den kommenden Jahren um 23 Milliarden Euro entlasten und somit "vor heimlichen Steuererhöhungen aufgrund der Inflation schützen", wie es in einer Mitteilung der FDP heißt. Damit ist die sogenannte kalte Progression gemeint, die wie eine schleichende Steuererhöhung wirkt, indem etwa eine Gehaltserhöhung durch die Inflation vollständig geschluckt wird, es aber trotzdem zu einer höheren Besteuerung kommt. Daher sei in drei Schritten eine Anpassung der Lohn- und Einkommenssteuer geplant.
"Es ist ein Gebot der Verfassung, die Steuerfreiheit des Existenzminimums anzupassen. Und es ist ein Gebot der Fairness, den Steuertarif an der Inflation zu orientieren. Denn wenn Sozialleistungen aktualisiert werden, dann gilt das auch für die Steuern derjenigen, die sie finanzieren", erklärte Lindner und bekräftigte in der ARD-Talkshow "Maischberger": "Wir sind das Land mit der geringsten wirtschaftlichen Dynamik. Deshalb ist jetzt die erste Priorität, bei Arbeitsmarkt, Bürokratie, Energiepolitik, Infrastruktur und bei der Steuer dafür zu sorgen, dass unsere Wirtschaft wieder auf den Erfolgspfad kommt."
Neben der Lohn- und Einkommenssteuer soll auch der Grundfreibetrag in drei Schritten steigen:
- 2024 um 180 Euro auf 11.784 Euro
- 2025 um 300 Euro auf 12.084 Euro
- 2026 um 252 Euro auf 12.336 Euro
Weiterhin soll der Spitzensteuersatz erst ab einem zu versteuernden Einkommen von 68.429 Euro fällig werden. Derzeit liegt dieser bei 66.761 Euro.
Die Anpassung soll für 2024 rückwirkend gelten. Das ist laut dem Bundesfinanzministerium verfassungsrechtlich zwingend vorgeschrieben. Aufgrund des Inflationsausgleichsgesetzes aus dem Jahr 2022 für 2023 und 2024 gehe das Ministerium davon aus, dass es für 2025 und 2026 ebenso ein regierungsinternes Einvernehmen gebe. "Endgültige Zahlen liegen allerdings erst im Herbst vor. Momentan handelt es sich um die aktuelle Prognose für die Einleitung der Gesetzgebung", erklärt das Finanzministerium.
Übrigens: Auch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will Rentnerinnen und Rentner entlasten - mit einem Steuerbonus.
Rente und Steuern: Wie wirken sich die Steuererleichterungen auf die Rente aus?
Wenn der Grundfreibetrag erhöht wird, müssen Rentnerinnen und Rentner weniger Steuern zahlen, da bis zu dieser Grenze keine anfallen.
Derzeit liegt der Grundfreibetrag bei 11.604 Euro, monatlich sind also 967 Euro der zu versteuernden Rente frei.
Wenn die Erhöhung so kommt, wie oben geplant, müssen Rentner 2024 auf 982 Euro keine Steuern zahlen. 2025 läge das monatliche steuerfreie Einkommen bei 1007 Euro und 2026 bei 1028 Euro.
Beispiel:
Ludwig geht 2025 in Rente. Er erwartet eine Rente von 1500 Euro brutto. Versicherte, die 2025 in Rente gehen, müssen 85 Prozent der Rente versteuert werden.
1500 Euro x 0,85 = 1275 Euro
Der zu versteuernde Rentenanteil von Ludwig liegt bei 1275 Euro.
1275 Euro - 1007 Euro = 268 Euro
Wenn der Grundfreibetrag monatlich bei 1007 Euro liegt, muss Ludwig nur noch 268 Euro versteuern.
Übrigens: Wir haben ausgerechnet, wie viel Senioren bei einer Rente von 1300 Euro, von 1800 Euro und von 2500 Euro netto übrig bleibt.