In den vergangenen Jahren sind die Renten immer weiter gestiegen - zuletzt im Juli 2023. Im Westen Deutschlands bedeutete das ein Plus von 4,39 Prozent, im Osten Deutschlands waren es 5,86 Prozent mehr. Das führte bei vielen Rentnern zu deutlichen mehr Geld auf dem Konto. Der Rententabelle kann entnommen werden, wie sich die Erhöhung auswirkt. Auch 2024 soll die Rente wieder steigen, wenn auch nicht so stark wie erwartet. Mit den deutlichen Rentenerhöhungen könnte aber bald Schluss sein.
Rentenerhöhungen: Ab 2025 könnte es nur noch eine kleine Erhöhung der Rente geben
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil setzt auf die Rente als sichere Einkommesquelle im Alter: "Damit die Menschen auch in Zukunft auf eine gute Altersvorsorge vertrauen können, will ich die gesetzliche Rente dauerhaft stabilisieren." Um das sicherzustellen, darf das Rentenniveau bis 2025 nicht unter 48 Prozent sinken. Diese Haltelinie garantiert die Niveauschutzklausel.
Beim Rentenniveau handelt es sich um eine Messgröße, die das Verhältnis zwischen der Höhe einer Rente und dem durchschnittlichen Einkommen eines Arbeitnehmers darstellt, wie das Informationsportal Sozialpolitik-aktuell mitteilt. Es zeige, inwieweit die gesetzliche Rentenversicherung dazu in der Lage ist, den Lebensstandard im Alter zu halten. Aber reicht ein Rentenniveau von 48 Prozent im Ruhestand zum Leben? Das kommt zwar immer auf die persönliche Lebensweise eines jeden Rentners an, allerdings berichtet Sozialpolitik-aktuell, dass ein Niveau von 53 Prozent "üblicherweise als lebensstandardsichernd" gilt.
Die Rentenerhöhungen sind in Deutschland an die Lohnentwicklung gekoppelt. Steigen die Löhne, steigt also auch die Rente. Allerdings könnten für Rentner ab 2025 schlechtere Zeiten aufziehen, denn die starken Rentenerhöhungen könnten dann ein Ende haben. Das zumindest erklärte der Renten-Experte Johannes Geyer vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) gegenüber der Bild. Der Grund sei eine Änderung in der Rentenformel. Die oben beschriebene Haltelinie falle weg und "stattdessen greift der sogenannte Nachhaltigkeitsfaktor in der Rentenformel". Die Folge: Die Renten werden nicht mehr so stark steigen wie die Löhne. Eine Rentenerhöhung von über drei beziehungsweise fünf Prozent sei dann "äußerst unwahrscheinlich".
Jens Boysen-Hogrefe vom Kieler Institut für Weltwirtschaft sieht noch einen weitere Grund, dass ab 2025 die Rentenerhöhungen schwächer ausfallen werden. "Im Jahr 2025 schütten die derzeit oft genutzten Inflationsausgleichsprämien Wasser in den Wein. Da hierauf keine Beiträge gezahlt werden, steigen die Renten dann deutlich schwächer als die Löhne", sagte Boysen-Hogrefe gegenüber der Bild.
Übrigens: Für Rentner hat sich seit Juli 2023 einiges geändert.