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Rente
Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung koppeln? So könnte eine spätere Rente drohen
Rente mit 67? Wenn es nach manchen Politikern und Wirtschaftsexperten geht, soll das Renteneintrittsalter künftig angehoben werden. Wie weit genau, verrät eine Formel.
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Foto: Monika Skolimowska, dpa (Symbolbild) | Rente mit 67? Wenn es nach manchen Politikern und Wirtschaftsexperten geht, soll das Renteneintrittsalter künftig angehoben werden.
Viktoria Gerg
 |  aktualisiert: 11.03.2024 10:51 Uhr

Rente mit 67? Wenn es nach manchen Politikern und Wirtschaftsexperten geht, soll das Renteneintrittsalter künftig angehoben werden. Derzeit sieht die Situation so aus: Versicherte, die vor 1953 geboren wurden, durften mit 63 Jahren und ohne Abschläge in Rente. Für alle späteren Jahrgänge gilt das nicht mehr.

Das Renteneintrittsalter liegt in Deutschland derzeit nämlich für alle, die 1964 oder später geboren wurden, bei 67 Jahren. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass nicht nur die Wartezeit erfüllt wurde, sondern auch 35 Beitragsjahre gesammelt wurden. Wer sogar 45 Beitragsjahre zusammen hat, darf grundsätzlich früher in Rente gehen.

Immer wieder wird allerdings darüber diskutiert, dass die Menschen in Deutschland länger arbeiten müssen, da durch den Fachkräftemangel Arbeitskräfte fehlen. Auch Ökonomin Veronika Grimm sieht das Problem und schlägt eine Formel für einen höheren Renteneintritt vor.

Mit 67 Jahren in Rente: Ökonomin fordert mit einer neuen Formel das Renteneintrittsalter anzuheben

Die Lebenserwartung in Deutschland steigt stetig an, daher soll auch das Renteneintrittsalter angehoben werden - zumindest wenn es nach der Wirtschaftsweisen Veronika Grimm geht. Den Zeitungen der Funke Mediengruppe erklärte sie eine Formel, wie man künftig vorgehen könnte: Wenn die Lebenserwartung um ein Jahr zunehme, sollen zwei Drittel dieses Jahres für die Erwerbsarbeit zur Verfügung stehen und ein Drittel für den Ruhestand.

Dabei müsse es Ausnahmen für Menschen geben, die gesundheitliche Beeinträchtigungen haben. Schon jetzt können Menschen mit einer Schwerbehinderung und mit bestimmten Krankheiten früher in Rente gehen.

Bei der Rente mit 67 Jahren könne es nicht bleiben, sagt Grimm, die auch Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ist. Sie fordert aufgrund des Fachkräftemangels, dass sich der Trend zur Frühverrentung nicht fortsetzen dürfe.

Grimm steht mit ihren Ansichten nicht alleine da: Auch der baden-württembergische Finanzminister Danyal Bayaz (Grüne) findet, dass die Rente mit 67 nicht haltbar sei, da Fachkräfte fehlen und es viele Menschen gebe, die auch noch länger arbeiten könnten. Zuvor kritisierte bereits Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) die Rente mit 63 Jahren, da diese Arbeitskräfte dringend gebraucht würden. Zumindest einen Minijob sollten sie noch ausüben. Immer wieder wird in der Politik darüber diskutiert, ob die Rente mit 63 Jahren abgeschafft werden soll - Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach sich allerdings wiederholt dagegen aus.

Übrigens: Arbeiten in der Rente gehört schon jetzt für einige Rentnerinnen und Rentner zum Alltag. Damit sie den Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand individueller gestalten können, gibt es bereits seit 2017 die sogenannte Flexi-Rente. So können Menschen neben der Rente noch arbeiten und müssen dank des Wegfalls der Hinzuverdienstgrenze auch keinen Verlust mehr fürchten. Wer länger arbeitet als er eigentlich müsste, kann zudem einen Rentenzuschlag erwarten.

 
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