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Rente
Bürgerrente 2023 soll private Altersvorsorge verbessern: Was steckt dahinter?
Ein neues Konzept soll die geförderte private Altersvorsorge reformieren: die Bürgerrente. Was genau dahinter steckt und wer sie bekommen könnte, lesen Sie hier.
Rente       -  Die sogenannte Bürgerrente soll die geförderte private Altersvorsorge wieder attraktiver machen.
Foto: Marijan Murat, dpa (Symbolbild) | Die sogenannte Bürgerrente soll die geförderte private Altersvorsorge wieder attraktiver machen.
Viktoria Gerg
 |  aktualisiert: 11.03.2024 13:21 Uhr

Wer sich in Deutschland um die private Altersvorsorge kümmern möchte, dem bleibt von staatlicher Seite nur die seit 2002 eingeführte Riester-Rente. Immer wieder gibt es allerdings Kritik daran. Zudem ist die private Altersvorsorge ist von der steigenden Inflation bedroht. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherer (GDV) schlägt mittlerweile als Alternative die sogenannte Bürgerrente vor. Was es damit auf sich hat, erfahren Sie hier.

Was ist die Bürgerrente?

Die Bürgerrente soll die geförderte private Altersvorsorge reformieren. Laut GDV ist die Bürgerrente kostengünstig und einfach aufgebaut. Sie soll zum einen Sicherheit bieten, aber auch höhere Renditechancen.

Bei der Bürgerrente handelt es sich bis jetzt nur um einen Vorschlag und kein fertiges Produkt. Von Seiten der Politik wurde bislang noch nichts konkret umgesetzt.

Welche Vorteile bietet die Bürgerrente?

Die Bürgerrente bietet bessere Erträge

Die Bürgerrente soll nach Angaben von GDV im Vergleich zu Riester höhere Erträge abwerfen. Dafür soll der derzeit 100-prozentige Kapitalerhalt zu Rentenbeginn durch eine 80-prozentige Kapital-Garantie ersetzt werden. So könnten die Chancen auf dem Kapitalmarkt besser genutzt, größere Verluste aber vermieden werden.

Die Bürgerrente ist flexibler

Kernelement der Bürgerrente soll auch die Verrentung des angesparten Vermögens sei. Allerdings will der GDV die Auszahlung der Rente flexibler machen, damit auch diejenigen sich für eine Verrentung entscheiden, die nicht davon ausgehen, besonders alt zu werden. Schon heute ist mit Riester eine Teilauszahlung von 30 Prozent zu Rentenbeginn möglich. Mit der Bürgerrente soll es zusätzlich noch eine Rentengarantiezeit von beispielsweise zehn Jahren geben. So lange würde eine Rente dann mindestens ausgezahlt werden. Sollte der oder die Versicherte früher sterben, würde das restliche Garantie-Kapital den Hinterbliebenen zustehen. Bei der gesetzlichen Rente hingegen, gilt je nach Geburtsjahr und Versicherungszeit ein bestimmtes Renteneintrittsalter. Wer in Rente ist, kann außerdem mit dem Rentenausweis bares Geld sparen.

Die Förderung der Bürgerrente ist einfach

Die Bürgerrente, soll einfacher, verständlicher und weniger bürokratisch werden. Nachträgliche Rückforderungen von Zulagen, etwa weil die Förderbedingungen nur noch zum Teil oder gar nicht mehr zutreffen, sollen ein Ende haben. Der GDV schlägt vor, dass der Staat zu jedem eingezahlten Euro 50 Cent dazugibt. Das würde bedeuten, dass bei einer Einzahlung von 1000 Euro, der Staat 500 Euro als Förderung oben drauf legt.

Dadurch würde die Förderung proportional zum Eigenanteil steigen, aber nur bis zur Fördergrenzen. Diese könnte bei vier Prozent der Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Rentenversicherung liegen. 2023 beträgt diese Grenze in den alten Bundesländern 7300 Euro monatlich, in den neuen Bundesländern 7100 Euro im Monat. So würde der förderfähige Eigenanteil maximal 3504 Euro jährlich betragen. Oben drauf kämen die Zuschläge. Pro Monat würde der Höchstbetrag zur Bürgerrente bei 292 Euro liegen, von staatlicher Seite würde das einen Zuschuss von 146 Euro bedeuten.

Der GDV verspricht sich davon, dass dadurch auch Personen mit geringem und mittlerem Einkommen stärker von den Zulagen profitieren, als bisher nur von der Steuerersparnis.

Die Beiträge für die Bürgerrente sollen steuerfrei bleiben, die Auszahlung der Rente würde dann aber voll besteuert werden.

Was ist der Unterschied zwischen Bürgerrente und Riester?

Die Bürgerrente passt die Zulagen an

Bei Riester werden die Zulagen aktuell nicht angepasst, der Eigenanteil steigt hingegen jährlich durch die steigenden Löhne. Das führt dazu, dass die Sparer immer mehr Geld einzahlen müssen, um vom Staat den gleichen Zuschuss zu bekommen. Die Bürgerrente will daher die Förderung an die Einkommens- und Inflationsentwicklung koppeln. Vor allem letztere macht der Altersvorsorge zu schaffen. Dadurch, dass die Beitragsbemessungsgrenze für die gesetzliche Rente jedes Jahr steigt, könnte so auch die Förderung und der Eigenbetrag jährlich angehoben werden.

Die Bürgerrente spricht mehr Förderberechtigte an

Bürgerrente soll allen Menschen offen stehen, nicht nur den Angestellten, sondern auch den Selbstständigen, die nicht verpflichtet sind in die Rentenversicherung einzuzahlen. Auch für Beamte und Arbeitslose könnte das Konzept interessant sein. Letztere haben bei der gesetzlichen Rente meist das nachsehen, wenn sie nie gearbeitet haben. Durch das offene Modell verringert sich die Komplexität und es können auch Personen in der Förderung bleiben, die abwechselnd angestellt und selbstständig sind.

Die Bürgerrente verursacht weniger Kosten

Mit der Bürgerrente gibt es nur noch ein Standardprodukt, weniger Dokumentation, einfachere Prozesse zwischen Anbietern und den Förderstellen des Staates und digitale Vertriebsmöglichkeiten. Das soll die Kosten senken und die geförderte private Altersvorsorge günstiger machen.

 
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