
In Deutschland gilt derzeit ein Renteneintrittsalter von 67 Jahren für alle, die 1964 oder später geboren wurden. Das betrifft also auch die Generation Z. Das sind diejenigen, die laut dem Institut für Generationenforschung zwischen 1995 und 2009 geboren wurden. Diese Personengruppe hält aber anscheinend nicht viel davon, mit der Rente zu warten, bis sie im Seniorenalter sind. Daher entschließen sich einige von ihnen für die sogenannte Mikro-Rente. Was genau dahintersteckt und welche persönlichen Auswirkungen der Trend hat.
Mikro-Rente: Was ist das?
Bei der Mikro-Rente, auch „adult-gap-year“ genannt, handelt es sich nicht, wie der Name zunächst vermuten lässt um eine Art der Rente, sondern um eine Pause von der Arbeit, die vor allem von Arbeitnehmern der Generation Z genommen wird. Diese Zeit kann mehrere Monate oder auch Jahre andauern und wird unter anderem für Reisen, Hobbys und andere Projekte genutzt, wie die New York Post berichtet.
Mikro-Rente: Wie wirkt sich das auf die Betroffenen aus?
Immer mehr junge Erwerbstätige entscheiden sich für diese Auszeiten. Der New York Post zufolge, um sich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden zu fokussieren und einen Burn-out zu vermeiden.
Personen, die den Trend ausprobiert haben, berichten auf TikTok, dass sie sich nie besser und ausgeruhter gefühlt hätten. Die 27-jährige HR-Mitarbeiterin Morgan Sanner sagte gegenüber dem Magazin The Cut: „Wir von der Gen Z sind allgemein an weniger traditionellen Arbeitsmodellen interessiert.“ Brittany Foley, eine 26-jährige ehemalige Beraterin, erklärte, dass sie die Zeit nutzte, um ein Buch zu schreiben und sich beruflich umzuorientieren. Diese Form der Auszeit solle nicht negativ beurteilt werden.
Übrigens: Erwerbstätige sollten schon früh für die Rente vorsorgen. Das geht auch noch mit 50 Jahren. Wichtig ist, eine Rentenlücke zu vermeiden und genug Geld im Alter zur Verfügung zu haben. Eine berühmte Schauspielerin hat allerdings trotz hoher Einzahlungen nur eine vergleichsweise geringe Rente.
Mikro-Rente: Welche Meinungen gibt es?
Wer die Mikro-Rente nutzt, wolle für die Dinge, die ihn oder sie begeistern, nicht bis zur Rente warten, sagt Veit Hartmann vom Institut für angewandte Arbeitswissenschaft gegenüber dem Medienunternehmer BuzzFeed. „Ältere Generationen werfen jüngeren oft vor, bei der Arbeit unwillig zu sein. Sie können es nicht nachvollziehen, wenn jemand noch wenig erreicht hat, aber bereits ein Jahr Urlaub macht.“
Hartmann gibt es allerdings kein Richtig und kein Falsch: „Es handelt sich einfach um unterschiedliche Lebensentwürfe und Modelle in unterschiedlichen gesellschaftlichen Entstehungskontexten.“ Der Grund: Die Arbeit habe sich verändert. Die typische Erwerbsbiografie wie früher, dass zuerst eine Ausbildung oder ein Studium gemacht werde und dann nur noch der Job komme bis zur Rente, passe bei jungen Generationen nicht mehr.
Übrigens: Auch Rentner können ihre Rente flexibel gestalten. Das ist mit der sogenannten Flexi-Rente möglich. Wer früher aus dem Arbeitsleben ausscheiden möchte, muss ein paar Tricks kennen und auch das Schlupfloch bei der Rente.