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Rente
Neuer Plan für die Rente: Wie viel Geld könnten Rentner in Zukunft bekommen?
Christian Lindner (FDP) will die private Altersvorsorge reformieren. Bringt sein Altersvorsorgedepot wirklich etwas? Das erfahren Sie in diesem Artikel.
RentenpaketII_Beschluss_verschoben.jpeg       -  Christian Lindner (FDP) und Hubertus Heil (SPD) waren sich beim Kurs der Rentenreform oft uneinig.
Foto: Michael Kappeler, dpa (Archivbild) | Christian Lindner (FDP) und Hubertus Heil (SPD) waren sich beim Kurs der Rentenreform oft uneinig.
Emeli Glaser
 |  aktualisiert: 14.10.2024 14:08 Uhr

Bereits im Mai 2024 hat das Bundeskabinett das Rentenpaket II beschlossen. Das Ziel war es, das Rentenniveau stabil bei 48 Prozent zu halten. „Mit dem Rentenpaket II stabilisieren wir das Rentenniveau dauerhaft und schaffen ein Generationenkapital, um zukünftige Beitragszahler zu entlasten“, zitiert das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) Bundesarbeitsminister Hubertus Heil von der SPD. Teil des Ganzen ist auch das „Generationenkapital“. „Hierbei werden in den kommenden Jahren rund 200 Milliarden Euro aus Kreditfinanzierungen des Bundes am Kapitalmarkt angelegt werden“, schreibt Die Linke im Bundestag. Das soll die Beitragszahlerinnen und Beitragszahler entlasten. Nun plant Christian Lindner (FDP) auch eine staatlich geförderte private Altersvorsorge namens „Altersvorsorgedepot“. Was dahintersteckt, was es zukünftigen Rentnerinnen und Rentnern bringen kann und welche Kritik es daran gibt, erfahren Sie hier.

Übrigens: Die Riester-Rente ist eine der bekanntesten privaten Altersvorsorgen, bei der Versicherte Zuschüsse vom Staat erhalten. Aber manche fragen sich, ob sich für sie die Riester-Rente überhaupt lohnt. Und: Weil Sie oft noch immer mehr Sorgearbeit leisten, sollten Frauen bei der Altersvorsorge auf Ihre Interessen achten.

Was plant Christian Lindner für die private Altersvorsorge?

„Zu viele Menschen in unserem Land sind immer noch skeptisch gegenüber den Chancen, die direkte Investitionen in Wertpapiere bieten“, sagte Bundesfinanzminister Christian Lindner laut fdp.de. Genau auf diese will er bei einer neuen Form der privaten Altersvorsorge setzen. Ab 2026 sollen Beitragszahlende zwischen Riester-Rente und Lindners privatem Altersvorsorgedepot wählen können, so die FDP. Laut der Tageszeitung Die Zeit soll es dabei möglich sein, selbst die Wertpapiere zu wählen, in die man investieren möchte. Diese wären dann Teil eines Aktiendepots, das staatlich gefördert wird. „Mutige“ könnten sich laut FDP auch für risikoreiche Anlagen wie Krypto-Assets entscheiden. Aber „wer wenig Vorwissen habe, könne sich für ein sicheres Referenzdepot mit Fonds entscheiden.“

Auch interessant: Die Entwicklung, der die Bundesregierung mit Rentenreformen entgegenwirken will, ist die Rentenlücke. Wegen des demografischen Wandels zahlen immer weniger Menschen in die staatliche Rentenkasse ein. Bei manchen Berufen ist die Rentenlücke sogar größer als erwartet. Das Risiko, später in Altersarmut zu leben, ist für Frauen besonders hoch. Wie viel Geld einem im Alter fehlt, können Sie ganz einfach berechnen.

Wie hoch soll die Förderung beim Altersvorsorgedepot ausfallen?

„Der Staat fördert jeden angelegten Euro mit 20 Cent bis zu einer Größenordnung von 3000 Euro im Jahr“, erklärte Lindner der Rheinischen Post. Das bedeutet, dass das eigene Rentendepot mit maximal 600 Euro im Jahr staatlich gefördert werden kann. Dabei bliebe es laut Lindner steuerfrei: „Erst bei der Auszahlung im Alter wird wie bei der gesetzlichen Rente Steuer fällig.“ 

Für Familien mit Kindern gäbe es pro angelegtem Euro 25 Cent vom Staat und für Menschen unter 25 Jahren soll es drei Jahre lang einen Berufseinsteigerbonus in Höhe von 200 Euro geben, schreibt merkur.de. Das bedeutet: Für alle Nutzerinnen und Nutzer des Altersvorsorgedepots könnten bei der Maximalinvestition pro Jahr 3600 Euro plus Rendite für die Altersvorsorge entstehen. Für Menschen mit Kindern liegt der Betrag bei 3900 Euro plus Rendite.

Welche Kritik gibt es an Lindners Altersvorsorgedepot?

„Experten haben errechnet, dass man nach 40 Jahren sogar Millionär sein kann, wenn man 250 Euro im Monat spart und damit die staatliche Förderung voll ausnutzt“, sagte Christian Lindner zuversichtlich im Interview mit der Rheinischen Post. Das sei allerdings nur möglich, wenn man sehr früh beginnt, stellt merkur.de fest. Nur, wenn eine junge Person ab einem Alter von 20 Jahren jeden Monat 250 Euro in einen ETF-Sparplan mit stabiler Jahresrendite von sieben Prozent investiert, schafft sie es, nach 40 Jahren eine Million im Altersvorsorgedepot anzusparen, hat eine Analyse des Handelsblatts ergeben.

So früh bereits so viel beiseitezulegen, sei für die meisten Menschen eher unrealistisch. Eine Umfrage hat ergeben, dass Menschen gerade in Zeiten der Inflation weniger in Altersvorsorge investieren können. Genau dort sieht auch der Sozialverband Deutschland das Problem: „Wir bezweifeln, dass der Aktienmarkt der richtige Weg ist, da vor allem Geringverdiener nichts zum Anlegen übrighaben“, sagte Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier der Deutschen Presse-Agentur. Was ihr auch auffiel: Die Arbeitgeberseite werde nicht in die Verantwortung genommen, so Engelmeier.

 
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