Über zwei Jahre lang hat die Pandemie die Reisemöglichkeiten von Urlaubern stark eingeschränkt. Inzwischen sind die Corona-Beschränkungen gefallen und die Einreise in viele Länder ist wieder problemlos möglich. Auch über Ostern können Reisewillige schon günstig in den Urlaub fliegen.
Trotzdem sollte der Impfpass vor der Abreise nicht außer Acht gelassen und überprüft werden. Denn in manchen Ländern gibt es Krankheiten, die es in Deutschland nicht oder kaum noch gibt. Je nach Reiseziel werden zusätzliche Impfungen empfohlen. Doch welche Reiseimpfungen sind wirklich nötig, wann sollte der Impfpass überprüft werden und wer übernimmt die Kosten?
Reiseimpfung: Wann sollte der Impfpass kontrolliert werden?
Wer eine Auslandsreise plant, sollte laut dem Auswärtigen Amt etwa einen Monat vor Start der Reise mit einer Medizinerin oder einem Mediziner über nötige Vorsorgemaßnahmen wie Impfungen sprechen. Wichtig ist das nicht nur bei exotischen Zielen, sondern beispielsweise auch, wenn es in den Mittelmeerraum oder nach Osteuropa gehen soll. Ob und welche Reiseimpfungen nötig sind, richtet sich den Angaben zufolge aber nicht nur nach dem Reiseziel, sondern auch nach der Jahreszeit, der Reisedauer und dem Reisestil - beispielsweise ein Solo-Trip -, den geplanten Aktivitäten sowie nach individuellen Faktoren wie dem Alter und möglichen Vorerkrankungen.
Das Robert Koch-Institut (RKI) rät Reisenden eine Beratung beim Hausarzt an. So könnten neben nötigen Reiseimpfungen auch eventuelle Impflücken besprochen werden. Außerdem wichtig: Einige Impfungen sind mehrteilig und werden für einen vollständigen Schutz nicht nur einmal verabreicht. Deshalb sollte der Termin beim Hausarzt nicht zu lange hinausgezögert werden.
Reiseimpfung: Welche Impfungen sind nötig?
Die Ständige Impfkommission (Stiko) beim RKI bringt regelmäßig überarbeitete Empfehlungen zu Schutzimpfungen bei Reisen heraus. Diese Standard- und Indikationsimpfungen werden aktuell unabhängig vom Reiseland empfohlen:
- Tetanus
- Diphtherie
- Pertussis
- Masern
- Pneumokokken
- Influenza
- Hepatitis A
- Hepatitis B
- Poliomyelitis
- Covid-19
In einigen Länder müssen vor der Einreise außerdem bestimmte Impfungen nachgewiesen werden. Dazu zählen laut dem RKI folgende:
- Gelbfieber
- Meningokokken
- Poliomyelitis
- Masern
Das RKI gibt außerdem auch Empfehlungen zu vorbeugenden Maßnahmen, wie beispielsweise eine medikamentöse Malariaprophylaxe. Wichtig sind zudem Mückenschutz sowie das Beachten grundlegender Hygieneregeln bei Trinkwasser und Nahrungsmitteln.
Impfung vor dem Urlaub: Wer trägt die Kosten für Reiseimpfungen?
Laut dem RKI sind gesetzliche Krankenkassen dazu verpflichtet, die Kosten einer Impfung gegen Poliomyelitis zu übernehmen - auch wenn diese reisebedingt erfolgt. Abgesehen davon müssen Versicherte Reiseimpfungen meist selbst bezahlen. Viele Krankenkassen erstatten aber die Kosten von Impfungen und Malariaprophylaxen im Rahmen einer freiwilligen Leistung. Wie viel eine Krankenkasse übernimmt, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Das RKI empfiehlt Reisenden daher, sich individuell bei ihrem Versicherer zu informieren.
Übrigens: Wer beruflich oder zu Ausbildungszwecken ins Ausland reist, hat in vielen Fällen einen Anspruch auf Leistungen für Reiseimpfungen.
Weitere Informationen zu Reiseimpfungen und Reiseempfehlungen sowie -warnungen sind online beim RKI sowie dem Auswärtigen Amt zu finden.
Übrigens: Es gibt ein paar Reiseziele, die Urlauber meiden sollten. Ist das Traumziel aber gefunden, sollten die neuen Reiseänderungen beachtet werden.