Die europäische Raumfahrtagentur (ESA) hat die Raumfahrtsonde JUICE am Freitag, 14. April 2023, auf die bislang weiteste Reise der ESA geschickt. JUICE ist nun auf dem Weg zu dem Hunderte Millionen Kilometer entfernten Gasplaneten Jupiter, dem größten Planeten im Sonnensystem. Was es mit dem Projekt auf sich hat, lesen Sie im folgenden Artikel.
ESA Raumsonde JUICE auf dem Weg zum Jupiter - Das hat es damit auf sich
Die Raumsonde JUICE wurde von der Europäischen WeltraumorganisationESA entwickelt. Der Name steht für "JUpiter ICy moons Explorer". Im Namen versteckt sich damit schon das Hauptziel der Sonde, welches von der ESA noch einmal konkretisiert wurde: Die Erforschung des Jupitersystems und seiner eisigen Monde. Der Fokus liegt dabei auf den drei größten Monden des Planeten, Ganymed, Kallisto und Europa.
"Die Mission wird diese Monde sowohl als planetarische Objekte als auch als mögliche Lebensräume charakterisieren, die komplexe Umwelt des Jupiters eingehend erforschen und das Jupitersystem im weiteren Sinne als Vorbild für Gasriesen im gesamten Universum untersuchen", schreibt die ESA zu der Mission. Unter den Eiskrusten der Jupiter-Monde werden Ozeane aus flüssigem Wasser vermutet.
Die JUICE-Mission ist eine Langzeitmission der ESA. Die Sonde soll voraussichtlich im Juli 2031 die Umlaufbahn des Jupiter erreichen. Drei Jahre später steht laut der FAZGanymed auf dem "Reiseplan". Laut Angaben des ESA-Flugbetriebsdirektors Andrea Accomazzo wird die Sonde in den kommenden Jahren rund sechs Milliarden Kilometer unterwegs sein.
Die Kosten für die Mission belaufen sich laut dpa auf etwa 1,6 Milliarden Euro. Deutschland steuere hier mit insgesamt 21 Prozent den größten Einzelbeitrag bei.
ESA-Jupiter Mission - JUICE startete in Französisch-Guyana
Nachdem der Start von JUICE für den 13. April 2023 vorgesehen war, machte ein Gewitter dem Unterfangen einen Strich durch die Rechnung. Wie das Raumfahrtunternehmen Arianespace mitteilte, war der Grund die plötzliche Gefahr von Blitzen am Europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana.
Der Start wurde dann am folgenden Tag um 14.14 Uhr (MESZ) nachgeholt. JUICE fand an Bord einer Ariane-5-Trägerrakete den Weg ins All. In einem Livestream auf Youtube verfolgten zu Hochzeiten etwa 40.000 Menschen den Start der Rakete.
Der nächste "Zwischenstopp" auf der Reise von JUICE ist ein Vorbeiflug an Mond und Erde. Dieser soll im August 2024 stattfinden.
JUICE-Raumsonde: Diese Instrumente sind mit an Bord
Laut ESA wird die Raumsonde zehn hochmoderne Instrumente an Bord haben. Diese sind:
- Optisches Kamerasystem (JANUS)
- Abbildendes Spektrometer im sichtbaren und infraroten Bereich (MAJIS)
- Abbildendes UV-Spektrograph (UVS)
- Instrument für Submillimeterwellen (SWI)
- Radar-Echolot (RIME)
- Laser-Höhenmesser (GALA)
- Radiowissenschaftliches Experiment (3GM)
- Magnetometer (J-MAG)
- Instrument zur Messung geladener Teilchen (PEP)
- Radio- und Plasmawelleninstrument (RPWI)
Während die ersten vier zur Fernerkundung genutzt werden, sind die Messgeräte fünf bis sieben geophysikalische Instrumente. Die restlichen Instrumente sind sogenannten In-situ-Instrumente.