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Mallorca
Randa auf Mallorca: Warum so viele Pilger das kleine Dorf besuchen
Randa gilt als einer der wichtigsten Wallfahrtsorte auf Mallorca. Alle Informationen zum Ort und dem nahegelegenen gleichnamigen Berg gibt es hier.
Ein bisschen ist er der Erfinder des Computers: Ramón Llull hatte auf dem Berg Randa ein Erweckungserlebnis und entwickelte anschließend eine Wahrheitsmaschine. Foto: Christoph Driessen       -  Ramon Llull hat im 13. Jahrhundert mehrere Jahre im Franziskanerkloster auf dem Puig de Randa gelebt.
Foto: Christoph Driessen, dpa | Ramon Llull hat im 13. Jahrhundert mehrere Jahre im Franziskanerkloster auf dem Puig de Randa gelebt.
Rika Mank
 |  aktualisiert: 14.06.2024 14:55 Uhr

Wallfahrtsorte sind besondere Orte mit einer hervorgehobenen religiösen Bedeutung. Sie gibt es in verschiedenen Religionen und Ländern und ziehen jedes Jahr viele Besucher an. Auch auf Mallorca gibt es solch einen Wallfahrtsort: das kleine Dorf Randa am gleichnamigen Puig de Randa. Drei Klöster, die seit mehreren Jahrhunderten rund um und auf dem Berg bestehen, zeigen die religiöse Bedeutung dieses Ortes. 

Randa: kleines Dorf am Fuße des Puig de Randa

Randa liegt im südlichen Teil Mallorcas in der Inselmitte zwischen Llucmajor und Algaida, direkt am Fuß des gleichnamigen Klosterberges Puig de Randa. Mit nur rund 30 Minuten Autofahrt ist es von der Inselhauptstadt Palma mit seinen vielen verschiedenen Sehenswürdigkeiten schnell erreichbar. Besucher des Ortes mit rund 100 Einwohnern schätzen laut holamallorca.com vor allem die Ruhe und Abgeschiedenheit, sowie die ursprüngliche Architektur. Mit seinen drei Klöstern gilt Randa heute als einer der wichtigsten Wallfahrtsorte der Insel, direkt nach dem Santuari de Lluc. Sie zeigen zudem die jahrhundertealte Geschichte des Dorfes auf, die bis in das 13. Jahrhundert zurückreicht.

Das sind die drei Klöster von Randa

Der Puig de Randa ist rund 540 Meter hoch und wird durch seine weite und flache Gipfelebene häufig auch als Tafelberg bezeichnet. Dadurch hat der Berg zwar keinen richtigen hervorstehenden Gipfel, trotzdem haben Besucher aufgrund der Höhe eine gute Aussicht über die umliegenden Gemeinden bis zum Tramuntana-Gebirge im Westen der Insel, wo im Winter auch Schnee fallen kann. Der Besuch des Berges ist sowohl mit dem Auto als auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad möglich, wie auf mallorca-experte.net berichtet wird. Auf dem Weg nach oben ist bereits ein Besuch zweier Klöster möglich. Das dritte Kloster befindet sich auf der Gipfelfläche des Berges.

  • Das unterste Kloster ist laut HolidayCheck das Santuari de la Mare de Déu de Gràcia und gleichzeitig das kleinste der drei Klöster. Es geht zurück auf eine Wallfahrtskapelle aus dem 15. Jahrhundert, die zu dieser Zeit von Franziskanermönchen errichtet wurde. Ein Jahrhundert später lebten dort zwei Mönche dauerhaft und gründeten eine erste kleine Einsiedlersiedlung. Die Kapelle ging beim Bau einer neuen Kirche zwischen den Jahren 1622 und 1691 in diese über. Sie enthält eine Marienfigur von Gabriel Mòger, einem berühmten mallorquinischen Bildhauer und Maler aus dem 15. Jahrhundert. Anfang des 20. Jahrhunderts fand der letzte größere Umbau des Klosters statt. Daran hat sich auch der berühmte katalanische Architekt Antoni Gaudì beteiligt, der auch an der Kathedrale La Seu in Palma mitgebaut hat.

  • Das Kloster Santuari de Sant Honorat wird heute noch von Mönchen bewohnt und ist für unangemeldete Besucher nicht geöffnet. Lediglich die Kirche, die 1661 erbaut wurde, kann dauerhaft besichtigt werden, wie HolidayCheck berichtet. Die Geschichte des Klosters reicht jedoch noch weiter zurück. 1394 bat der Ritter Arnau Desbrull den Bischof von Mallorca um die Erlaubnis, eine Kapelle für Sant Honorat zu bauen. Zu dieser Zeit lebte Desbrull bereits seit 30 Jahren als Einsiedler auf dem Puig de Randa. Die damalige Kapelle wurde durch den Bau der Kirche im 17. Jahrhundert ersetzt.

  • Auf dem Berg liegt das Kloster Santuari de la Mare de Déu de Cura. Es ist laut HolidayCheck ein Franziskanerkloster und einer der wichtigsten Wallfahrtsorte auf Mallorca. Das Kloster geht bis in das Jahr 1229 zurück, in dem die christliche Rückeroberung von Mallorca durch König Jaime I. von Aragón stattfand. Das Kloster ist zudem eng mit dem berühmten mallorquinischen Mönch, Mystiker, Missionar und Philosophen Ramon Llull verbunden. Llull lebte und arbeitete im 13. Jahrhundert mehrere Jahre im Kloster. Unter anderem gründete er eine Latein- und Arabischschule. Da er seine Schriften auch auf Katalanisch verfasste, wurde die damals nur als Dialekt anerkannte Sprache zur Kultur- und Literatursprache erhoben. Besucher, die mehr über Llull und sein Leben erfahren möchten, können das dazugehörige Museum auf dem Gelände des Klosters besuchen. Nach Angaben des Mallorca Magazins ist das Museum täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
 
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