Ein angeblich neues Verkehrsschild sorgt bei vielen Radfahrern für Verwirrung. Ein neuer Gesetzesentwurf stößt bei Mountainbikern auf heftige Kritik. Und ein Pilotprojekt aus Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen erlaubt S-Pedelecs auf Radwegen. In diesem Text lesen Sie, über was die Fahrradfahrer-Community im Jahr 2024 diskutiert und was sich für Radfahrer 2024 ändern könnte.
Neue Schilder für Radfahrer 2024: Ein Schild sorgt für Verwirrung
Verwirrung bei Auto- und Radfahrern: Schon letztes Jahr haben einige Medien darüber berichtet, dass ein angeblich neues Verkehrsschild für Gesprächsstoff sorgt.
Auf dem Schild ist links das Piktogramm eines roten Autos zu sehen. Und rechts das eines schwarzen Fahrrads und eines motorisierten Zweirads.
Die korrekte Bezeichnung für das Schild lautet Zeichen 277.1. Es signalisiert laut dem ADAC ein Überholverbot von Zweirädern für Autofahrer.
Das Zeichen soll vor allem Radfahrer im Stadtverkehr schützen. Doch bisher kann man es nur in wenigen Städten entdecken, etwa in Frankfurt am Main, Stuttgart und Mainz. Weil es so selten ist, hat die Berliner Morgenpost das Zeichen sogar einmal das „wohl unbekannteste Verkehrsschild“ Deutschlands genannt.
Doch tatsächlich ist das Schild gar nicht so neu, wie man zunächst glauben mag. Laut der FAZ gibt es das Zeichen schon seit April 2020.
Übrigens: Mit einigen Tricks kann man sein Fahrrad vor Diebstahl schützen.
Regeln für Radfahrer 2024: Neues Bundeswaldgesetz sorgt für Ärger bei Mountainbikern
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft arbeitet gerade an einer Reform des Bundeswaldgesetzes. Viele Umweltschutzorganisation begrüßen diesen Schritt. Denn das aktuelle Bundeswaldgesetz stammt noch aus dem Jahr 1975. "Es kennt keine Klimakrise und kein Artensterben", wie der WWF schreibt.
Doch unter Mountainbikern sorgt der Entwurf des neuen Gesetzes für Unmut, wie das Online-Magazin inside digital berichtet. Der neue Gesetzesentwurf erlaube zwar noch die Nutzung von Fahrrädern und E-Bikes im Wald — allerdings nur auf "Straßen und dafür geeigneten Wegen". Viele Mountainbiker befürchten, dass sie so aus dem Wald verdrängt werden.
Laut dem Online-Magazin E-Bike News kritisieren viele Mountainbiker auch den sogenannte "Komoot-Paragraphen" im Gesetzesentwurf, der das erstmalige Aufzeichnen von digitalen Routen durch Outdoor-Apps wie Komoot und Strava betrifft.
"Laut Paragraph 33 des Entwurfs", schreibt E-Bikes News, "sollen solche digitalen Routen künftig nur noch mit ausdrücklicher Zustimmung des Waldbesitzers erlaubt sein. Zudem muss die zuständige Behörde ihre Zustimmung geben." Ob es dann in der Praxis überhaupt noch möglich ist, Strecken im Wald aufzuzeichnen und zu teilen, bezweifeln viele Mountainbiker.
Übrigens: In Karlsruhe muss man nicht viel Geld für ein Fahrrad in die Hand nehmen. Man kann in Karlsruhe auch günstige Fahrräder kaufen.
Neue Regeln für Regeln für Radfahrer 2024: S-Pedelecs bald auf Radwegen?
Schon seit 2019 testet das Land Baden-Württemberg, ob man S-Pedelecs auf Radwegen fahren lassen kann. Wie der WDR berichtet, hat im Sommer 2023 auch Nordrhein-Westfalen nachgezogen. Doch das Projekt ist umstritten, weil die E-Bikes bis zu 45 km/h schnell fahren können.
Laut dem WDR gelten S-Pedelecs rechtlich nicht als Fahrräder, sondern als Kleinkrafträder. Der Grund dafür: Ihr Motor ist stark und schaltet erst bei 45 km/h ab. Deswegen gilt wie bei einem Moped die Helmpflicht. Auch ein Versicherungsschild ist nötig.
Bisher durften S-Pedelecs nicht auf Fahrradwegen fahren, sondern nur auf Straßen. Doch mit den Pilotprojekten in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen hat sich das jetzt geändert. Jedenfalls auf wenigen ausgewählten Radwegen.
Mit dem Erlass möchte Verkehrsminister von Nordrhein-Westfalen S-Pedelecs für die Bürger attraktiver machen, berichtet der WDR. "Gerade für Pendler mit längeren Strecken sei das S-Pedelec eine gute Lösung und könne den Wechsel vom Auto auf das Rad erleichtern."
Laut dem WDR will Nordrhein-Westfalen dafür auch ein neues weißes Zusatzschild einführen, auf dem "S-Pedelecs frei" steht. Das Schild soll anzeigen, welche Radwege auch von S-Pedelecs genutzt werden dürfen.
Doch das Projekt stößt nicht nur auf Zustimmung. Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (kurz: ADFC) wendet sich etwa gegen eine generelle Freigabe von Radwegen für S-Pedelecs. Die Befürchtung des Clubs: Die ohnehin unterdimensionierte Infrastruktur für den Radverkehr könne durch die schnellen S-Pedelecs überlastet werden. Damit würde auch die Unfallgefahr steigen.
Übrigens: Wer sich ein E-Bike zulegen will, braucht nicht lange zu suchen. Mit einigen Tricks findet man schnell das richtige E-Bike.