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Pflege
Pflege bei Demenz: Diese Möglichkeiten gibt es
Pflegebedürftige mit Demenz werden häufig von Angehörigen zu Hause versorgt. Doch es gibt auch andere Möglichkeiten.
Demenz.jpeg       -  Menschen mit Demenz sind oftmals in ihren kognitiven Fähigkeiten eingeschränkt. Neben der Pflege durch Angehörige gibt es noch weitere Möglichkeiten.
Foto: Sven Hoppe, dpa (Symbolbild) | Menschen mit Demenz sind oftmals in ihren kognitiven Fähigkeiten eingeschränkt. Neben der Pflege durch Angehörige gibt es noch weitere Möglichkeiten.
Deborah Dillmann
 |  aktualisiert: 21.05.2024 16:32 Uhr

Demenz ist nicht gleich Demenz. Der Deutschen Alzheimer Gesellschaft zufolge versteht man unter dem Begriff nämlich nicht eine einzelne Erkrankung, sondern ein Muster von Symptomen mit vielen verschiedenen Ursachen. Zu den häufigsten Ursachen zählt eine Alzheimererkrankung.

In Deutschland leben etwa 1,8 Millionen Menschen mit einer Demenz-Erkrankung. Mehr als zwei Drittel der Betroffenen werden in den eigenen vier Wänden von Angehörigen betreut. Welche Möglichkeiten für die Pflege bei Demenz gibt es aber noch? 

Demenz: Welche Symptome gibt es und kann man einen Pflegegrad bekommen?

Menschen, die eine Demenz haben, weisen verschiedene Symptome auf. Zu den betroffenen Fähigkeiten zählen laut der Deutschen Alzheimer Gesellschaft das Gedächtnis, die Aufmerksamkeit, die Sprache, die Auffassungsgabe, das Denkvermögen sowie der Orientierungssinn. Im Krankheitsverlauf weisen Betroffene zunehmende Schwierigkeiten mit bestimmten kognitiven Leistungen auf. Sie können sich neue Informationen zum Beispiel nur schwer einprägen, haben Schwierigkeiten Zusammenhänge zu erkennen oder Situationen zu überblicken. Auch sich örtlich und zeitlich zurechtzufinden oder mit Gegenständen umzugehen, kann für Probleme sorgen. 

Seit der Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs zum 1. Januar 2017 wird in der Pflegeversicherung sowie bei der Vergabe eines Pflegegrades von 1 bis 5 nicht mehr zwischen körperlichen und geistigen Einschränkungen unterschieden. Da Menschen mit Demenz schon früh im Krankheitsverlauf in ihren kognitiven und kommunikativen Fähigkeiten sowie der Fähigkeit zur Gestaltung des Tagesablaufs eingeschränkt sind und der Medizinische Dienst bei der Pflege-Begutachtung auch diesen Bereich überprüft, erhalten Betroffene meist einen Pflegegrad

Pflege bei Demenz: Welche Möglichkeiten gibt es?

Neben der Pflege durch Angehörige gibt es für Menschen mit Demenz noch weitere Möglichkeiten der Versorgung. Die Initiative Alzheimer Forschung nennt diese: 

  • Ambulante Betreuungsdienste: Ambulante Betreuungsdienste sind für die soziale Betreuung zuständig. Ziel ist es, Pflegebedürftigen den Alltag in ihrer gewohnten Umgebung zu erleichtern. Zu den Leistungen zählen etwa das Kochen, Einkaufen, die Begleitung zum Arzt, Gedächtnistraining, Vorlesen oder gemeinsame Gespräche. Ab Pflegegrad 2 kann das Angebot über die Pflegesachleistungen abgerechnet werden. Pflegebedürftige mit Pflegegrad 1 können den Entlastungsbetrag nutzen.
  • Häuslicher Pflegedienst: Der ambulante oder häusliche Pflegedienst hilft insbesondere bei der Körperpflege sowie in allen medizinischen Angelegenheiten und ist damit eine wichtige Entlastung für pflegende Angehörige. Manche Pflegedienste beschäftigen zudem spezialisierte Pflegekräfte mit einem besonders umfangreichen Demenz-Verständnis. Auch diese Leistung wird über die Pflegesachleistungen abgerechnet.
  • Tages- und Nachtpflege: In der Tages- oder Nachpflege wird die pflegebedürftige Person für einen Teil des Tages stationär betreut, während sie die restliche Zeit zu Hause versorgt wird. Diese Form der Pflege kann an bestimmten Tagen oder Nächten in Anspruch genommen werden und so planbare Freiräume für pflegende Angehörige schaffen. Die Kosten werden bis zu einem bestimmten Maximalbetrag ab Pflegegrad 2 von der Pflegekasse übernommen. Es bleibt aber wie bei der vollstationären Unterbringung im Pflegeheim - übrigens auch eine Option für Menschen mit Demenz - ein Eigenanteil, den Pflegebedürftige selbst zahlen müssen.
  • 24-Stunden-Pflegekraft: Eine Pflegekraft, die rund um die Uhr bei der pflegebedürftigen Person ist, bei dieser wohnt und sie betreut, kann insbesondere für allein lebende Menschen eine gute Lösung für die Pflege bei Demenz sein. Eine 24-Stunden-Pflegekraft darf allerdings nur hauswirtschaftliche Aufgaben sowie die Körperpflege übernehmen, medizinische Aufgaben können ihr nicht übertragen werden. Die maximale Arbeitszeit liegt bei acht Stunden am Tag. Die Kosten belaufen sich der Initiative Alzheimer Forschung zufolge im Monat auf etwa 2900 Euro. Dafür kann das Pflegegeld verwendet werden, trotzdem müssen die Kosten anteilig selbst gestemmt werden.
  • Kurzzeitpflege und Verhinderungspflege: Benötigen pflegende Angehörige eine Auszeit - zum Beispiel, weil sie krank sind oder in den Urlaub fahren -, können Pflegebedürftige vorübergehend über die Kurzzeitpflege oder Verhinderungspflege versorgt werden. Beide Ersatzpflege-Formen werden finanziell von der Pflegekasse unterstützt. Die beiden Budget-Töpfe können außerdem kombiniert werden, ab 2025 soll die Finanzierung zudem über das Entlastungsbudget erleichtert werden.
 
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