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Parasiten
Woher kann man Milben bekommen?
Es gibt viele Milbenarten, die Menschen befallen. Bisse können Juckreiz und Allergien auslösen. Woher man Milben bekommt, erfahren Sie hier.
Die sterbende Hausstaubmilbe macht auch im Herbst so manchem Allergiker das Leben schwer. Ihr zerfallender Körper setzt Allergene frei. Foto: dpa       -  Die Hausstaubmilbe ist selbst nicht gefährlich, doch macht sie Allergikern das Leben schwer.
Foto: Scherax, picture alliance/dpa | Die Hausstaubmilbe ist selbst nicht gefährlich, doch macht sie Allergikern das Leben schwer.
Julius Bretzel
 |  aktualisiert: 30.04.2024 07:15 Uhr

Milben gehören zu den Spinnentieren und sind in dieser Ordnung die artenreichste Gruppe: Rund 50.000 Milbenarten sind laut Geo derzeit bekannt. Viele Milben leben parasitär, befallen also andere Lebewesen und schaden ihnen. Manche Milben nutzen auch den Menschen als Wirt und lösen dabei unangenehme Reaktionen oder sogar Krankheiten aus.

Einige Arten kann man zum Beispiel bekommen, wenn man direkten Kontakt zu bestimmten Tieren hat. Andere sind eine Gefahr für Menschen, die viel in der Natur oder im Garten unterwegs sind. Und manche leben in jedem Haushalt. Dieser Artikel beschäftigt sich damit, auf welche Weisen man von Milben befallen werden kann.

Welche Milben-Arten gibt es?

Laut dem Parasitenportal gehören zu den häufigsten Milbenarten, die gesundheitsgefährdende Auswirkungen auf den Menschen haben können:

  • Pelzmilben (Cheyletiella-Milben)
  • Kopfräudemilben
  • Herbstgrasmilben
  • Hausstaubmilben
  • Grabmilben (Sarcoptes-Milben)

Während Pelzmilben sich von Hautmaterial und Gewebeflüssigkeit ihrer Wirte ernähren und dabei einen juckenden Ausschlag an den Armen und am Oberkörper auslösen, legen Kopfräudemilben ihre Eier unter die Haut ihrer Wirte. Hausstaubmilben tun den Menschen nicht direkt etwas an. Laut dem Umweltbundesamt leben sie von den Hautschuppen und Haaren, die Menschen tagtäglich verlieren. Problematisch sind aber ihre Ausscheidungen: Sie können eine Hausstaubmilbenallergie auslösen.

Die Grabmilben oder Sarcoptes-Milben lösen die Krätze (Skabies) aus: Die Milben graben sich laut dem Portal gesundheitsinformation.de in die oberste Hautschicht ein und legen dort Eier ab. Als Reaktion juckt die Haut und es bildet sich ein brennender Ausschlag mit Wunden und Bläschen.

Übrigens: Auch die in Deutschland weit verbreiteten Zecken gehören zur Familie der Milben. Die Blutsauger können unter anderem die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen.

Woher bekommt man Milben?

Die unterschiedlichen Milben können auf jeweils verschiedene Weise den Menschen befallen. Ein klassischer Infektionsweg führt über Haus- oder Nutziere. Vogelmilben können laut dem Medizinischen Lexikon MSD Manual Menschen befallen, die in Kontakt mit lebendem Geflügel oder Ziervögeln kommen oder die Vogelnester an ihrem Haus haben.

Andere parasitäre Milben befallen den Menschen oft mit Haustieren als Zwischenwirten, etwa Katzen, Hunden und Kaninchen. Laut dem Deutschen Ärzteblatt kommen Pelzmilben häufig bei Kaninchen und haarigen Haustieren wie Hunde oder Katzen vor. Die Tiere selbst zeigen dabei oft keine sichtbare Reaktion. Beim Streicheln etwa kann sich der Mensch aber leicht infizieren. Die Pharmazeutische Zeitung betont, dass vor allem Kinder gerne so mit Haustieren kuscheln, dass sie die Pelzmilben bekommen können. Auch Kopfräudemilben können laut dem Parasitenportal  in seltenen Fällen von Haustieren wie Katzen auf Menschen übergehen.

Grabmilben, die Krätze auslösen können, verbreiten sich nicht auf diese Weise. Sie sind nämlich immer auf einen bestimmten Wirt spezialisiert, etwa auf Hunde, Katzen oder Menschen, erklärt das Parasitenportal. Auf Menschen spezialisierte Grabmilben, verbreiten sich also hauptsächlich von Mensch zu Mensch. Die Haustier-Varianten überleben laut Parasitenportal auf dem Menschen nur kurze Zeit, können dabei aber eine sogenannte Pseudo-Krätze auslösen.

Das Inforamtionsportal infektionsschutz.de erklärt, dass sich die Milben vor allem bei länger andauerndem Hautkontakt (länger als fünf bis zehn Minuten) verbreiten; "zum Beispiel beim gemeinsamen Spielen, beim Kuscheln, bei Hilfe bei der Körperpflege, Schlafen in einem Bett oder beim Geschlechtsverkehr". Besonders dort, wo Menschen auf engem Raum zusammen leben, könnten sich die Krätze-Milben verbreiten. "Daher kommt es gelegentlich zu Krankheitshäufungen, vor allem in Gemeinschafts- oder Pflegeeinrichtungen."

Bei den Herbstgrasmilben, die laut dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) einen quälenden, oft wochenlang anhaltenden Juckreiz verursachen können, ist der Mensch eher ein zufälliges Opfer. Sie haben bei der Jagd nach Wirtstieren eine ähnliche Strategie wie die verwandten Zecken: Auf Grünflächen warten sie zwischen Frühjahr und Spätherbst an der Spitze eines Grashalmes auf ein Opfer. "Haben Sie eines erwischt, krabbeln sie meist an feuchte, warme Stellen, wo die Haut dünn und weich ist - zum Beispiel am Knöchel, in der Kniekehle oder am Rand der Unterwäsche", schreibt das DRK und betont, dass die Bisse nicht weiter gefährlich oder ansteckend sind.

Wichtig: Wer vermutet oder sich sicher ist, dass er von Milben befallen wurde, sollte trotzdem immer einen Arzt aufsuchen.

 
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