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Parasiten
Schlafen mit Bettwanzen: Diese Frau arbeitet als menschlicher Köder
Jozz Little erklärt, was es mit ihrem seltsamen Job auf sich hat und warum sie Bettwanzen "sehr kluge Geschöpfe" und gleichzeitig "heimtückische kleine Biester" nennt.
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Foto: Oliver Berg, dpa (Symbolbild) | Manche Hotelbetreiber greifen auf die Dienste von einer Frau zurück, die sich selbst als "menschlicher Wanzenköder" beschreibt.
Sven Koukal
 |  aktualisiert: 25.03.2024 10:56 Uhr

Kleine, blutsaugende Parasiten, die nachts aus ihren Verstecken kommen, um ihre Opfer zu beißen und Blut zu saugen: Der Befall von Bettwanzen ist für viele Menschen ein Albtraum-Szenario. Ausnahmen bestätigen die Regel, heißt es so schön. Das beweist die Geschichte von Jozz Little. Sie sagt über sich selbst: "Ich bin ein menschlicher Wanzenköder." Für ihre Arbeit wird sie bezahlt - und regelmäßig gebissen. Wie sie zu ihrem "seltsamen Job" kam und warum sie eine gewisse Hassliebe zu den Tierchen entwickelt hat, lesen Sie in diesem Text.

Wie sehen Bettwanzen aus?

Bettwanzen sind recht klein, haben eine Körpergröße von vier bis neun Millimeter. Das unterscheidet sich zum einen, ob es sich um ein Männchen oder Weibchen handelt und ob der Parasit "nüchtern" ist oder mit Blut vollgesogen. Grundsätzlich sind Bettwanzen stark abgeplattet und haben eine rötlich-braune Farbe.

Für Jozz Little handelt es sich bei Bettwanzen um "absolut faszinierende, sehr kluge Geschöpfe". In einem Erfahrungsbericht beschreibt sie in der britischen Tageszeitung The Guardian, wie es ist, als menschlicher Köder regelmäßig mit den Tierchen zu tun zu haben.

Eklig finde sie die Parasiten nach wie vor. Aber durch ihren Job, den sie selbst als "seltsam" bezeichnet, habe sie viel über die zugleich "heimtückischen kleinen Biester" gelernt. Angefangen hat ihre besondere Beziehung zu den Bettwanzen über eine Tätigkeit, die bereits mit den Bettwanzen zu tun hatte. Über einen Bekannten, der eine Bettwanzenbekämpfungsfirma habe, sei sie zur Tiefenreinigung von Häusern, die befallen waren, gelangt. Doch damit nicht genug.

Wie erkenne ich, dass ich Bettwanzen habe?

Bettwanzen verstecken sich meist gut. Sie werden nachts aktiv, kommen hervor und haben den Menschen im Visier, der sich zum Schlafen gelegt hat. Und hier kommt wiederum Jozz Little ins Spiel. Da sich die Tiere oft dort niederlassen, wo sich viele Menschen meist nur für wenige Nächte aufhalten - Hotels, Hostels und andere Übernachtungsmöglichkeiten -, ist es schwer, sicherzustellen, ob es überhaupt Bettwanzen gibt. Oder ob eine Behandlung erfolgreich war.

Littles Job sei es beispielsweise, in zuvor befallenen Hotelbetten im Auftrag des Kunden zu übernachten. "Manche Kunden wollen zwei Wochen lang einen warmen Körper im Bett haben, um sicherzugehen, dass die Behandlung gewirkt hat", erklärt sie. Da sie "sehr heftig" auf Bisse reagiere, sei es entsprechend leicht zu erkennen, ob alle Bettwanzen weg seien. "Ich habe immer einen großen Vorrat an Antihistaminika", erklärt Little und ergänzt: "Normalerweise werde ich gebeten, in Hotelbetten zu schlafen, da sie offensichtlich keine zahlenden Kunden aufnehmen können, bis das Problem behoben ist."

Was tun bei Kontakt mit Bettwanzen?

Little verrät, dass sie beim ersten Auftrag nachts komplett wach und sehr aufmerksam blieb. Am Ende aber hatte sie dennoch ein paar Bisse abbekommen. Diese jucken meist und können sich im schlimmsten Fall entzünden. Bettwanzen können weder springen noch fliegen, sondern bewegen sich kriechend fort. Das macht sich die Bettwanzen-Köderin zunutze. Die Tiere würden sich "auf das erste verfügbare Stück Fleisch stürzen", daher habe sie auf ihrem Kopfkissen stets griffbereit eine ganze Reihe an Klebebandstreifen, mit denen sie die Bettwanzen dann fange.

Woher kommen Bettwanzen?

Auch sie räumt mit dem Mythos auf, dass Bettwanzen besonders dann auftauchen, wenn es unsauber oder gar dreckig ist. Little sagt über ihre Kunden: "Ich muss nur nachts dort übernachten - ich bringe immer getrennte Schlafsachen mit -, aber wie sich herausstellt, sind das oft recht nette Hotels." Dass sich die Parasiten dennoch seit rund zwanzig Jahren wieder weiter verbreiten, hängt Experten zufolge auch damit zusammen, dass Menschen noch mehr reisen und eben oft an Orten in kurzen Zeiträumen viele unterschiedliche Menschen übernachten.

 
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