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Parasiten
Bettwanzen-Bisse: Wie gefährlich sind sie? Erste Anzeichen und Sofort-Maßnahmen
Hat man nach dem Aufwachen rote Stellen an Armen, Beinen und im Gesicht, könnte man von Bettwanzen gebissen worden sein. Wie gefährlich sind die Bisse und wie erkennt man sie?
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Foto: Sina Schuldt, dpa | Bettwanzen-Bisse können starken Juckreiz hervorrufen.
Pegah Julia Meggendorfer
 |  aktualisiert: 23.06.2024 05:38 Uhr

Nach all den Berichten zur Bettwanzenplage in Frankreich, ist auch hierzulande die Angst vor den kleinen Parasiten groß. Aber woran erkennt man, ob man es mit Bettwanzen zu tun hat? Und wie gefährlich sind die kleinen Tierchen? Wir haben es in diesem Artikel zusammengefasst.

Sind Bettwanzen gefährlich für den Menschen?

Eine Erklärung, was Bettwanzen eigentlich sind, liefern Informationen des Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Bei Bettwanzen handelt es sich um ovale, flache Parasiten, die nur fünf Millimeter groß sind. Sie bevorzugen Dunkelheit, weswegen die bräunlichen Insekten sich tagsüber in Ritzen und Spalten von Matratze und Bettwäsche verstecken. Aus diesem Grund ist es auch gar nicht so einfach, Bettwanzen zu entdecken. Sie können sich aber sehr schnell vermehren und ausbreiten, was die Beseitigung so anstrengend macht.

Die meisten Menschen fürchten sich wahrscheinlich vor den Parasiten, weil diese des Nachts auf die schlafenden Menschen krabbeln und sich von ihrem Blut ernähren. Obwohl die Bisse, die dabei entstehen jucken, übertragen Bettwanzen keine Krankheiten. Trotzdem sollte man vorsichtig sein, denn die Bisse können sich entzünden.

Sind Bettwanzen-Bisse schlimm?

Das BMG gibt an, dass Menschen häufig gar nicht merken, wenn sie von Bettwanzen gebissen wurden. Ein Grund dafür ist natürlich, dass man schläft, wenn die Tierchen zubeißen, ein anderer ist, dass die Bettwanzen die Bissstelle betäuben.

Fallen einem nach dem Aufwachen rote Punkte an Armen, Beinen und im Gesicht auf, sind das Indizien für Bettwanzenbisse. Oft finden sich zwei oder drei Bisse direkt nebeneinander. Außerdem können die Bisse jucken – müssen es aber nicht. Manchmal beginnt der Juckreiz auch erst Tage später.

Trotzdem müssen rote Stellen am Körper nicht gleich auf Bettwanzen hinweisen. Es kann sich hierbei auch um Mückenstiche handeln oder Bisse anderer Insekten. Oder es handelt sich um eine Allergie, ein Ekzem, Windpocken oder eine bakterielle Infektion. Wer sich nicht sicher ist, sollte zu einem Arzt gehen, um die roten Stellen untersuchen zu lassen.

Ganz sicher, dass es Bettwanzenbisse sind, kann man sich erst sein, wenn man auch Bettwanzen gefunden hat. Es gibt aber auch eindeutige Hinweise, die auf einen Bettwanzenbefall hindeuten. Zu diesen zählt:

  • unruhiger Schlaf,
  • Blutflecken auf dem Bettlaken,
  • schwarz-braune Flecken (Bettwanzenkot) auf der Matratze,
  • ein strenger Geruch, der von den Bettwanzen ausgeht.

Bemerkt man diese Dinge bei sich im Bett, deutet dies stark auf einen Bettwanzenbefall hin. Bettwanzenbisse und Quaddeln sind aber nicht per se schlimm und benötigen meist keiner ärztlichen Behandlung. Innerhalb einer Woche heilen sie von selbst wieder ab. Haben die Bettwanzen wiederholt gebissen, können die Bissstellen stärker jucken. Dann lindern Mittel wie Kortisonsalben den Juckreiz. Hierzu kann man sich in der Apotheke beraten lassen.

Was tun, wenn man von Bettwanzen gebissen wurde?

Natürlich sollte man sich, sobald man um die Existenz der Parasiten weiß, darum kümmern, die Bettwanzen wieder loszuwerden. Leider sind wirksame Mittel, die Bettwanzen durch den Geruch abzuschrecken, bisher nicht bekannt. Zu den wichtigsten Sofortmaßnahmen zählen laut BMG:

  • stark befallene Matratzen oder Möbel entsorgen,
  • Bettwäsche und Kleidung bei mindestens 60 Grad waschen sowie in einem Trockner bei hohen Temperaturen trocknen,
  • wenig befallene Möbel und Böden mit dem Staubsauger säubern.

Ähnlich wie beim Befall mit anderen Parasiten, zum Beispiel Läusen, sollten alle Textilien, das heißt Kleidung und Bettwäsche, möglichst heiß gewaschen werden. Ab einer Temperatur von 50 Grad sterben Bettwanzen. Gegenstände, die nicht gewaschen werden können, sollten laut BMG für mindestens zwei Stunden auf 50 Grad erhitzt oder für mindestens fünf Tage bei -5 Grad eingefroren werden. Entscheidet man sich für das Erhitzen, werden die befallenen Räume von Fachleuten abgedichtet und Heizgeräte aufgebaut, um die Räume für mindestens 48 Stunden auf über 50 Grad zu erhitzen. Zusätzlich kann man die Wohnung auch mit Insektiziden behandeln, um sicher sein zu können, dass man alle Bettwanzen erwischt. Auch dies sollte jedoch unbedingt einem Experten überlassen werden.

Kann man Bettwanzen am Körper mitbringen?

Auch wenn man Bettwanzen nicht direkt am Körper mitbringen kann, werden sie doch über die Kleidung und über das Gepäck übertragen. Vorsicht ist also in Hotels oder Jugendherbergen geboten, in denen die kleinen Parasiten in Textilien wie Matratze oder Kissen, aber auch im Teppichboden stecken können. Bettwanzen seien auch deswegen auf dem gesamten Globus verbreitet, weil die Menschen sie bei Reisen mitnähmen, so das BMG. Es ist deshalb wichtig, bei der Anreise in einer Unterkunft Bettwäsche, Matratze und Möbel auf Bettwanzen zu überprüfen. Auch wenn man sich gebrauchte Matratzen, Kleidung oder Möbel im Second-Hand kauft, sollte man diese untersuchen, bevor sie in die Nähe anderer Textilien kommen.

Übrigens: Auch Stinkwanzen können ins Haus kommen, aber man kann sie wieder vertreiben.

 
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