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Nördlingen
Warum ein Schwert nach 3000 Jahren in der Erde fast unversehrt ist
Archäologen finden in Nördlingen ein Grab mit mehreren Personen. Als Grabbeigabe liegt ein Bronzeschwert dabei, das kaum Schäden aufweist. Wie ist das möglich?
Verena Mörzl
 |  aktualisiert: 11.03.2024 11:34 Uhr

Archäologen haben bei Grabungen in Nördlingen vergangene Woche einen ganz besonderen Fund gemacht: Ein über 3000 Jahre altes Bronzeschwert, das so außergewöhnlich gut erhalten ist, dass es beinahe noch glänzt. Es handelt sich um einen Vertreter der bronzenen Vollgriffschwerter, dessen achteckiger Griff vollständig aus Bronze besteht. In den nächsten Wochen soll es weiter untersucht werden. 

Schwertfunde der mittleren Bronzezeit (Ende des 14. Jahrhunderts vor Christus) sind selten und stammen nach Angaben des Landesamts für Denkmalschutz entweder aus gezielt geöffneten Grabhügeln oder sind als einzelne, mutmaßliche Opferfunde aufgetaucht.

Das Schwert sei in einem Grab gefunden worden, in dem kurz nacheinander drei Personen mit reichen Bronzebeigaben bestattet worden sind. Johann Friedrich Tolksdorf vom Landesamt schildert im Gespräch mit der Redaktion, dass das Schwert wohl so gut konserviert worden sei, weil es in einem Boden mit sehr feinem Sediment lag. An das Objekt sei somit nur sehr wenig Sauerstoff gekommen. 

3000 Jahre altes Schwert gefunden: Landesamt für Denkmalpflege geht von echter Waffe auf

Trotz des Herstellungsaufwandes und fehlender Hiebspuren ist davon auszugehen, dass es sich um eine echte Waffe handelte. Der Schwerpunkt im vorderen Teil der Klinge deutet auf eine überwiegend auf Hiebe ausgerichtete Ausbalancierung hin. In den nächsten Wochen wird das Schwert weiter begutachtet. Es werden Röntgen-Aufnahmen angefertigt und Analysen durchgeführt, die zeigen, aus wie vielen Güssen die Waffe besteht. Das Schwert hat laut Tolksdorf eine Länge von rund 80 Zentimetern. 

„Noch müssen das Schwert und die Bestattung untersucht werden, damit unsere Archäologinnen und Archäologen diesen Fund genauer einordnen können. Aber schon jetzt lässt sich sagen: Der Erhaltungszustand ist außergewöhnlich! Ein Fund wie dieser ist sehr selten“, erklärt Generalkonservator Professor Mathias Pfeil, Leiter des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege. (mit AZ)

 
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