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Mallorca
Hat Mallorca ein Massentourismus-Problem? Einheimische fordern Strände zurück
Einheimische auf Mallorca fühlen sich von den vielen Touristen auf der Insel gestört. Sie haben deshalb nun eine Protestaktion am Strand gestartet.
Wetter auf Mallorca.jpeg       -  Einheimische auf Mallorca klagen über überfüllte Strände. Sie wollen Zustände - wie diesen an einem Strand auf der Baleareninsel - nicht länger ertragen.
Foto: Clara Margais, picture alliance, dpa (Archivbild) | Einheimische auf Mallorca klagen über überfüllte Strände. Sie wollen Zustände - wie diesen an einem Strand auf der Baleareninsel - nicht länger ertragen.
Nicolas Kaufmann
 |  aktualisiert: 24.06.2024 05:59 Uhr

Mallorca gehört zu den beliebtesten Reisezielen der Deutschen. Mehrere Millionen Menschen reisen jährlich von der Bundesrepublik auf die Baleareninsel, um dort ihren Urlaub zu verbringen. Sie machen einen Großteil der Touristen insgesamt aus. Aber Mallorca ist allgemein sehr beliebt bei Urlaubern - nicht nur bei den Deutschen.

Hat Mallorca ein Massentourismus-Problem? Die Einheimischen jedenfalls haben dazu eine klare Meinung.

Mallorca: Einheimische protestieren am Strand

Am Sonntag haben rund 300 Einheimische gegen den Tourismus auf der spanischen Insel protestiert. Sie besetzten die Bucht "Caló des Moro", welche auch "Instagram-Bucht" genannt wird, und hielten Banner hoch. Darauf war etwa zu lesen: "Ocupem les nostres platges" (Wir besetzen unsere Strände). Der Strand im Südosten von Mallorca ist nämlich ein beliebtes Fotomotiv und nicht selten mit Touristen überfüllt.

Ein Mallorquiner sagte gegenüber ntv: "Es sind einfach zu viele Besucher. Davon profitieren die Inselbewohner nicht." Die Einheimischen sehen ihre Lebensqualität durch das hohe Touristenaufkommen beeinträchtigt und wollen praktisch ihre Strände zurück.

Wie die Mallorcazeitung berichtete, kam es bei der Protestaktion zu einem Polizeieinsatz. Dem Medienbericht zufolge waren die Protestler friedlich, die Beamten hätten aber die Personalien einiger Teilnehmer aufgenommen. Die Organisatoren der Protestaktion sprachen dabei von einem "Einschüchterungsversuch". 

Es habe sich – trotz der Banner – nicht um eine Demonstration gehandelt, sondern um ein "Treffen von Mallorquinern", die auf ein dringendes Problem hinweisen wollten, zitiert die Mallorcazeitung Vertreter der Organisation.

Übrigens: Es gibt eine wichtige Änderung am Flughafen Mallorca, die Reisende betrifft. Darüber hinaus besteht in gewissen Restaurants nun die Pflicht, eine lange Hose zu tragen.

Politiker kritisieren Protestaktion der Einheimischen auf Mallorca

Die Protestaktion am "Caló des Moro" war auch in der lokalen Politik Thema. Die sozialistische PSOE, die größte Oppositionspartei im Balearen-Parlament, stärkte den Demonstranten den Rücken. "Man hätte das sicher anders lösen können", hieß es in Bezug auf die Polizeimaßnahme. 

Der Leiter der Vertretung der Zentralregierung auf den Balearen und Polizeiverantwortlicher erklärte hingegen, der Einsatz sei "gerechtfertigt gewesen". Schließlich hätten die Organisatoren die formalen Kriterien erfüllen müssen. Auch die Ministerpräsidentin der Balearen-Regierung war der Ansicht, so schreibt es die Mallorcazeitung, die Kundgebung hätte nicht die vorgegebenen Formalien erfüllt. 

Der boomende Tourismus ist den Menschen auf Mallorca schon länger ein Dorn im Auge. 2023 verzeichnete die Baleareninsel einen neuen Touristenrekord: fast 18 Millionen machten hier laut der Mallorcazeitung Urlaub. Auf einen Einwohner kamen damit etwa 20 Touristen. Im vergangenen Jahr klagten Anwohner deshalb über die Situation an den Stränden, bevor der Bürgermeister der Inselhauptstadt Palma, Jaime Martínez, Ende Mai schließlich ankündigte, die Zahl der Kreuzfahrtschiffe zu reduzieren. Außerdem trat im vergangenen Monat ein Alkoholverbot in Kraft, das jetzt unter anderem am Ballermann gilt.

 
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