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Gesundheit
Mädchen durch Henna-Tattoo im Urlaub verletzt: Darauf sollten Eltern achten
Ein Henna-Tattoo kann sich als gefährliches Mitbringsel aus dem Urlaub entpuppen. Warum eine allergische Reaktion zu schlimmen Verletzungen führen kann und sie erst zeitverzögert auftritt.
In einigen Urlaubsländern sind Henna-Tattoos stark verbreitet. Experten raten jedoch von einer Nachahmung ab. Denn allergische Reaktionen sind nicht ausgeschlossen. Foto: Stephan Jansen       -  In einigen Urlaubsländern sind Henna-Tattoos stark verbreitet. Experten raten jedoch von einer Nachahmung ab. Denn allergische Reaktionen sind nicht ausgeschlossen.
Foto: Stephan Jansen, dpa (Symbolbild) | In einigen Urlaubsländern sind Henna-Tattoos stark verbreitet. Experten raten jedoch von einer Nachahmung ab. Denn allergische Reaktionen sind nicht ausgeschlossen.
Sven Koukal
 |  aktualisiert: 11.03.2024 10:29 Uhr

Abschalten, ausspannen, Energie tanken: Urlaub gilt der Erholung, soll Lust auf Neues machen und Erinnerungen schaffen, die noch lange im Gedächtnis bleiben. Wenn man nicht gerade eines der gefährlichsten Reiseziele der Welt ansteuert, ist die Chance entsprechend hoch, das Gewünschte zu bekommen. Anders kann es aussehen, wenn sich ein Souvenir als gefährliches Mitbringsel entpuppt.

So erging es kürzlich offenbar einem siebenjährigen Mädchen, das nach einem Henna-Tattoo mit einer schweren allergischen Reaktion ins Krankenhaus musste. Lesen Sie in diesem Text, was man über solche Henna-Tattoos wissen sollte.

Was genau ist Henna?

Natürliches Henna ist eine grüne Paste mit rotem Farbumschlag. Die Verwendung dieses rotbraunen Farbstoffs, der aus den Blättern des Hennastrauches gewonnen wird, geht mehrere Jahrhunderte zurück und ist auch heute noch populär. Traditionell wird Henna überall auf dem Globus für rituelle wie auch kosmetische Vorhaben verwendet.

Das Besondere: Zwar wird umgangssprachlich vom Henna-Tattoo gesprochen, genau genommen wird die Paste aber lediglich auf die oberste Hautschicht aufgetragen und nicht unter die Haut gestochen. Auch in Deutschland ist Henna als Färbemittel beliebt, allerdings ist es lediglich als Haarfärbemittel erlaubt.

Wie gesund ist ein Henna-Tattoo?

Laut BUND Naturschutz Bayern sei man bisher davon ausgegangen, dass reines Henna unschädlich sei. Neue Studien aber würden belegen, dass auch der Farbstoff der Henna-Blätter durchaus ein Risiko für die Gesundheit darstellt. Sowohl BUND als auch beispielsweise das Bundesinstitut für Risikobewertung raten dringend davon ab, Henna für ein "Tattoo" zu verwenden. 

Schmerzhaft erfahren hat erst vor wenigen Tagen ein siebenjähriges Mädchen im Urlaub, was es heißt, wenn offenbar nicht reines Henna auf die Haut gelangt.

Können Henna-Tattoos Allergien auslösen?

Wie der Fall von Matilda (7) eindrücklich zeigt: ja. Es könne unter Umständen tatsächlich dazu kommen, dass Henna-Farbe eine allergische Reaktion auslösen kann, warnt die Aktion Das sicher Haus (DSH). Schuld trage ein oft beigemengter Stoff, der nicht nur die Farbe intensiviert, sondern zudem die Einwirkzeit reduziert. Dazu werde oft sogenanntes Paraphenylendiamin (PPD) verwendet. PPD gelte als "Kontaktallergen", das eine verzögerte Immunreaktion hervorrufen kann. Wie der Fall des Mädchens bestätigt: Denn wie deren Mutter berichtet, trat die allergische Reaktion erst eine Woche nach Auftragen der Farbe auf die Haut auf. Zu den möglichen Folgen zählen:

  • Rötungen
  • Juckreiz
  • Bläschen
  • bis hin zu nässenden Wunden

Laut DSH kann, wer einmal auf PPD sensibilisiert ist, immer wieder mit den Folgen einer allergischen Reaktion zu kämpfen haben. Schließlich sei der Stoff in kleinsten Mengen auch in Haarfärbemitteln, Textilien und unter anderem auch Kunststoffen enthalten.

Henna-Tattoo: Darauf sollten Eltern achten

Wer sich dennoch für sich oder sein Kind entscheidet, im Urlaub ein Henna-Tattoo machen zu lassen, sollte laut DSH auf mehrere Warnsignale achten:

  1. Schwarzes Henna ist in keinem Fall natürlich; meist wurde PPD beigemengt
  2. Einwirkzeit beachten: Natürliches Henna benötigt bis zu acht Stunden; Henna mit PPD soll nur zwei Stunden einwirken
  3. Zeigen sich Symptome wie zum Beispiel Rötungen, soll die betroffene Stelle gekühlt werden. Zudem ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Im schlimmsten Fall droht ein allergischer Schock.

Übrigens: Sicherlich kein Tipp für Kinder, aber wer sich als Erwachsener für ein Tattoo entscheidet, sollte nicht nur das Motiv sorgfältig auswählen. Dabei scheint sich in Deutschland, was Tattoos angeht, ein Trend abzuzeichnen.

 
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