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Gesundheit
Lungenkrebs: Bei der Einnahme dieser Vitamine soll das Risiko steigen
Vitamine sind eigentlich gesund. Doch die Deutsche Krebsgesellschaft warnt vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln. Sie könnten das Krebsrisiko erhöhen.
Lungenkrebs.jpeg       -  Das Risiko für Lungenkrebs kann durch Vitamine in Form von Nahrungsergänzungsmitteln steigen.
Foto: Felix Hörhager, dpa (Symbolbild) | Das Risiko für Lungenkrebs kann durch Vitamine in Form von Nahrungsergänzungsmitteln steigen.
Julius Bretzel
 |  aktualisiert: 03.07.2024 06:02 Uhr

Vitamine sind für den Körper lebensnotwendig und gelten als gesund. So gesund, dass einige Studien zeigen, dass bestimmte Vitamine gegen Krebs und andere schwerwiegende Krankheiten vorbeugen können. Vitamine müssen dem Körper von außen - etwa durch Lebensmittel - zugeführt werden, weil er sie nicht selbst bedarfsdeckend herstellen kann. 

Aber das Motto sollte bei Vitaminen nicht unbedingt "viel hilft viel" lauten: Denn bei Vitaminen können, wenn man etwa Nahrungsergänzungsmittel zu sich nimmt, Überdosierungen entstehen, die zu schwerwiegenden Folgen für den Körper führen. Eine solche Nebenwirkung bestimmter Vitamine kann sein, dass das Risiko für Lungenkrebs steigt. Was dahintersteckt und wovor Experten warnen, lesen Sie hier. 

Vitamine: Überversorgung steigert das Krebsrisiko

Eine vitaminreiche Ernährung ist eigentlich eine gute und gesunde Möglichkeit, um das eigene Krebsrisiko zu verringern, heißt es. Eine tägliche Vitamin-D-Einnahme könnte laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum beispielsweise die Krebssterblichkeit in der Bevölkerung um zwölf Prozent reduzieren. 

Doch nicht alle Vitamine funktionieren wie Vitamin D. Aus der antioxidativen Wirkung bestimmter anderer Vitamine wurde laut der Deutschen Krebsgesellschaft lange Zeit die Hoffnung abgeleitet, dass durch eine verstärkte Einnahme der entsprechenden Vitamine und Substanzen Krebserkrankungen vorgebeugt werden können. Doch Experten weisen auf zu wenig Belege hin: Längst nicht alle Wirkungsmechanismen und Effekte von Antioxidantien auf den Körper seien bekannt. 

Eine zusätzliche Einnahme von vitaminhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln hält die Deutsche Krebsgesellschaft deshalb nur dann für sinnvoll, wenn besondere Umstände vorliegen. Dazu zählen etwa eine Schwangerschaft oder eine Erkrankung, bei der die Aufnahme von Stoffen wie Vitamin D oder Kalzium im Magen-Darmtrakt gestört ist. In Deutschland trifft das demnach aber nur auf wenige Vitamine und Mineralstoffe zu. Eine Überversorgung kann schädlich sein und sogar das Krebsrisiko steigern, warnt die Deutsche Krebsgesellschaft. 

Lungenkrebs: Dieses Vitamin erhöht das Risiko

In einer 2019 veröffentlichten Studie zeigte sich ein eher erhöhtes Risiko für Lungenkrebs durch zu hohe Vitamin B12-Dosen, warnt die Krebsgesellschaft auf ihrem Internetportal. Dabei sei es wichtig zu verstehen, dass nicht Vitamin B12 an sich Krebs verursache, sondern bei der Gabe von sehr hohen Dosen dieses Vitamins das Wachstum von bereits vorhandenen Krebszellen verstärkt werden könne. Daher empfiehlt die Deutsche Krebsgesellschaft, den Serum-Vitamin-B12-Spiegel vor der möglichen Einnahme unbedingt zu bestimmen und sich ärztlich untersuchen zu lassen. Die Wirkung von Vitamin B12 wird noch immer erforscht.

Eine weitere Studie aus dem Journal of Clinical Investigation aus dem Jahr 2023 deutet ebenfalls darauf hin, dass das Risiko, einen bösartigen Tumor in der Lunge zu entwickeln, durch die zusätzliche Einnahme von Vitaminen begünstigt werden kann. Dabei handelt es sich um Vitamin A, das wasserlösliche Vitamin C und Vitamin E - die sogenannten Antioxidantien. Sie sind unter anderem für gesunde Haut, Zähne, Zahnfleisch, Knochen und Gefäße zuständig - aber sie aktivieren wohl auch einen Mechanismus, der Krebszellen dienlich ist. 

Krebsrisiko: So nutzen Vitamine dem Tumor

Laut der Untersuchung bilden Krebstumore durch die Vitamine neue Blutgefäße. Dadurch würden sie besser mit Nährstoffen versorgt und schneller wachsen. In normaler Nahrung wie Obst oder Gemüse seien die Antioxidantien laut den Studienautoren kein Problem. Auf entsprechende Nahrungsergänzungsmittel wie Pillen, Tropfen oder vitaminhaltige Getränke sollte man aber lieber verzichten - zumal viele Hersteller mit Werbelügen locken.

 
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