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Illertissen, Weißenhorn, Neu-Ulm
Krätze-Ausbruch in Kreiskliniken: Patienten und Mitarbeitende betroffen
In den Kreiskliniken in Weißenhorn und Illertissen sind Fälle der seltenen Krätze aufgetreten. Was bislang darüber bekannt ist.
Weißenhorn - Stiftungsklinik - Klinik - Krankenhaus       -  In der Stiftungsklinik in Weißenhorn sind Krätze-Fälle aufgetreten.
Foto: Alexander Kaya (Symbolbild) | In der Stiftungsklinik in Weißenhorn sind Krätze-Fälle aufgetreten.
Redaktion
 |  aktualisiert: 11.03.2024 12:58 Uhr

In Kliniken der Kreisspitalstiftung sind Fälle der Scabies, bekannt als Krätze, aufgetreten. Über den Ausbruch der hierzulande eigentlich seltenen Hauterkrankung informierte am Montag die Sprecherin der Kreisspitalstiftung, Edeltraud Braunwarth. Derzeit seien insgesamt sechs Patienten und Mitarbeitende in Weißenhorn und Illertissen betroffen. 

Krätze galt in Deutschland bisher als seltene Infektion, die in den vergangenen Jahren aber wohl immer häufiger vorkommt. Jetzt auch im Landkreis Neu-Ulm. Als mit eine Ursache sieht Braunwarth, dass immer mehr Menschen in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht sind.

Fälle seien in der Stiftungsklinik Weißenhorn sowie nachfolgend im Gesundheitszentrum Illertissen aufgetreten. Bekannt seien derzeit Erkankungen bei vier Patientinnen und Patienten in der Geriatrischen Rehabilitation in Illertissen. Zudem wird jeweils ein Mitarbeiter der beiden Kliniken wegen des Verdachts beziehungsweise einem bestätigten Milbenbefall beobachtet sowie behandelt. Fälle in der Neu-Ulmer Donauklinik sind demnach bislang nicht bekannt.

Mehrere Krätze-Fälle in den Kliniken in Weißenhorn und Illertissen

Scabies ist eine Hauterkrankung, die durch winzige Milben hervorgerufen wird und sich mit Hautausschlägen, Pusteln und Juckreiz bemerkbar macht. Sie ist in der Regel durch direkten Hautkontakt, aber auch durch körpernahe Textilien übertragbar. Bei einer Erstinfektion mit den Parasiten beträgt die Inkubationszeit zwei bis sechs Wochen. Krätze gilt als ansteckend, schon bevor Betroffene Krankheitszeichen haben. Die Erkrankung lasse sich mit Medikamenten gut behandeln: "Nach fünf Tagen mit Tabletten ist man auch nicht mehr ansteckend", erklärt Braunwarth. Dazu gebe es entsprechende Salben gegen den Juckreiz.

Der öffentliche Gesundheitsdienst, die Klinikhygiene und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien informiert und entsprechende Schutzmaßnahmen seien bereits eingeleitet worden. Dazu gehören das Tragen von Einmalhandschuhen, Schutzkleidung mit langen Ärmeln und Selbstmonitoring. Darüber hinaus habe der Ausbruch keine Auswirkungen auf den Betrieb in den jeweiligen Krankenhäusern, so Braunwarth.

Es werde vermutet, dass die Krätzeüber einen Patienten in die Kliniken eingeschleppt wurde. "Es ist wohl so, dass das vermehrt auftaucht - auch im Landkreis", so Braunwarth. Insofern sei es "nur eine Frage der Zeit gewesen, bis wir einen Patienten bekommen, der es hat". Jener vermeintliche "Patient Null" sei zwar wohl bekannt. Wann der aber in die Klinik kam, war am Montagabend nicht zu erfahren. "Ich habe keinen Zugriff auf die Daten. Wir wissen es jetzt erst", so Braunwarth. Für sie ein Novum: Ihr seien keine anderen Fällen in der jüngsten Vergangenheit der Kreisspitalstiftung bekannt. (AZ/krom)

 
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